Schmökern

„Layers“

Mit „Layers“ veröffentlichte die österreichische Autorin Ursula Poznanski ihren dritten Thriller für Jugendliche. Im Buch nimmt ein großzügiger Spender den obdachlosen Jugendlichen Dorian auf, versorgt ihn und bildet ihn zusammen mit anderen Heimatlosen aus. Doch alles hat seinen Preis. Ob ein Blick ins Buch sich lohnt, verrät euch SPIESSER-Autorin Lena.

02. October 2015 - 13:44
SPIESSER-Autorin Lena B..
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Lena B. Offline
Beigetreten: 02.02.2015

Worum geht’s?

Dorian ist ein Jugendlicher, der seit geraumer Zeit aus familiären Gründen auf der Straße lebt. Dabei hat er sich selbst strenge, moralische Richtlinien auferlegt: nicht stehlen und anderen kein Leid zuzufügen. Als er eines Morgens in der U-Bahn einen ihm bekannten Obdachlosen tot neben sich auffindet, ist Dorian erschüttert und verwirrt. Er kann sich an die Geschehnisse der letzten Nacht nicht erinnern und wird von schlimmen Kopfschmerzen geplagt. Plötzlich tritt ein gutgekleideter Mann in sein Leben, der ihn vor der Polizei rettet und eine neue Perspektive bietet.

Zusammen mit anderen heimatlosen Jugendlichen lebt Dorian fortan in einer großräumigen Villa, in der sogar für seine Bildung gesorgt wird. Von all der Freigiebigkeit seines Retters verunsichert, bleibt Dorian jedoch skeptisch und sucht nach einem Haken.

Als einzige Gegenleistung müssen die Villa-Bewohner zunächst kleine Dienste verrichten, wie beispielsweise Flyer in der Stadt zu verteilen. Mit der Zeit werden die Dienste jedoch umfangreicher, schwieriger und auch immer mysteriöser…

Wer steckt dahinter?

Ursula Poznanski ist der kreative Kopf hinter „Layers“. Die Autorin studierte zehn lange Jahre in Wien und wechselte in dieser Zeit mehrmals den Studiengang. Schließlich verließ sie die Universität ohne Abschluss und arbeitete als Medizinjournalistin. Erst mit der Geburt ihres Sohnes begann die Österreicherin Thriller zu schreiben. 2011 startete sie ihre Erfolgsserie mit „Erebos“ und gewann seit dem eine Reihe von Auszeichnungen.

Kurz und knapp oder dicker Schinken?

Hat man das Buch in der Hand, hält man es mit seinen 448 Seiten auf den ersten Blick für einen fetten Wälzer. Die Schrift ist jedoch relativ groß gehalten, sodass es sich sehr leicht lesen lässt. Ein viel wichtigerer Faktor ist jedoch die zwar komplexe, aber spannende Handlung, durch die der Lese-Spaß nur einen Wimpernschlag anzudauern scheint.

Für die Bahn, den Sessel oder den Pausenhof?

Die Handlung fängt den Leser überall ein. Unabhängig davon, ob er das Buch in einer ruhigen Ecke oder unterwegs im Zug, Bus oder Auto aufschlägt. Eine unruhige Umgebung kann teilweise sogar die Wirkung des Gelesenen verstärken, da auch der Protagonist immer und ständig in Bewegung ist.

Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie schwer ist es, das Buch wegzulegen?

Ich muss diesem Buch eine glatte zehn geben. Die spannende und unvorhersehbare Handlung hat es mir unmöglich gemacht, meine Augen auch nur für Sekunden von den Seiten zu lösen. Ursula Poznanski weiß, wie sie ihre Leser fesselt und immer, wenn man die Wahrheit zu kennen glaubt, wartet sie mit der nächsten schockierenden Wendung auf.

Layers

Autor: Ursula Poznanski
Verlag: Loewe Verlag
Veröffentlichung: 17. August 2015
Seitenzahl: 448

Wem borgt man es nach dem Lesen als erstes?

Auch wenn es sich bei „Layers“ um einen Jugendroman handelt, eignet sich das Werk genauso gut für lesebegeisterte Erwachsene. Die Themen sind aktuell, die Handlung mitreißend und der Schreibstil ansprechend. So fiel das Buch nach dem Lesen zu allererst in die Hände meiner Mutter.

Lieblingszitat

„Du wirst mehr wissen als alle anderen, und dieses Wissen wird dein Lohn und deine Bürde zugleich sein.“

In drei Worten

Fesselnd, mitreißend, vielschichtig

 

Text und Teaserfoto: Lena Bernhardt

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