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Mehr FAMS braucht das Land

Die duale Ausbildung zum Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung ist eine sehr junge. Wenige kennen sie, gebraucht wird sie allemal.

29. March 2010 - 16:56
SPIESSER-Autorin Bine.
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Bine Offline
Beigetreten: 01.02.2010


Umfragen gehören zum täglichen Handwerk der Markt- und Sozialforschung
Foto: einzmedia / pixelio.de
 

Habt ihr schon einmal an einer Umfrage teilgenommen, zum Beispiel online, in der es um eure Mediennutzungsgewohnheiten, um eure Vorlieben für Süßigkeiten oder um eure Einschätzung der Bildungsleistung in Deutschland ging? Dann seid ihr – vielleicht ohne es zu wissen – ein Teil von Markt- und Sozialforschung geworden. Bei dieser Forschung werden Umfragen, Telefoninterviews, persönliche Interviews oder Beobachtungen über verschiedene Dinge durchgeführt, also Daten erhoben, die dann später erfasst und ausgewertet werden.

Was macht der Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung?

Für viele Unternehmen oder öffentliche Dienstleister ist das wichtig, um vorraussehen zu können, ob z.B. ein neues Produkt, wie ein neuer Burger oder ein neues technisches Gerät bei den Leuten gut ankommt oder nicht eben nicht. Damit verringern sie ihr Risiko, Fehlinvestitionen zu tätigen. Bis jetzt konnten nur Akademiker in der Markt- und Sozialforschung arbeiten. Der Beruf des Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung – kurz FAMS – den es seit 2006 gibt, sorgt nun dafür, dass man auch ohne Studium solche Daten erheben und auswerten kann.

"Darauf haben wir gewartet, ohne es zu wissen."

Die Ausbildung zum Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung ist sehr vielseitig. Im Video seht ihr zwei Auszubildende, die von ihren Aufgaben als FAMS erzählen.

Das heißt, dass die Fachangestellten an der Planung von Projekten beteiligt sind, sie bereiten Informationen über Zielgruppen, Unternehmen und das Marktgeschehen auf, entwickeln z.B. Fragebögen und Gesprächsleitfäden und begleiten laufende Projekte. Außerdem überprüfen sie die Forschungsprojekte auf Qualität und Plausibilität, präsentieren Analyseergebnisse und geben Auskünfte über den aktuellen Stand eines Projektes – das geschieht auch gerne einmal in einer Fremdsprache.

 Und was passiert nach der Ausbildung?
Jetzt bewerben!

Auch im Jahr 2010 werden wieder Auszubildende zum Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung in Berlin gesucht. Nähere Informationen dazu könnt ihr auf der Webseite des JOBSTARTER-Projektes „goFams! Innovative Perspektiven für eine duale Ausbildung zum Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung“ finden. Hier könnt ihr euch auch über den Beruf und die berufliche Zukunft eines FAMS informieren.

Mit der fertigen Ausbildung sind die beruflichen Möglichkeiten für Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung noch nicht erschöpft. Wer sich auch danach noch weiterbilden will, kann das in zusätzlichen Lehrgängen und Seminaren tun. Auch kann eine Prüfung zur Betriebswirtin für Marketingkommunkation abgelegt werden und wer danach noch studieren möchte, hat die Möglichkeit das in den Bereichen Betriebswirtschaft, Marktforschung oder Soziologie und Sozialwissenschaften zu tun.

Nach der abgeschlossenen Ausbildung sind Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung bei Marktforschungsunternehmen oder Unternehmen mit eigener Marktforschungsabteilung tätig. Sie können aber auch in der Unternehmensberatung, in Werbeagenturen oder Einrichtungen arbeiten, die sich mit empirischer Sozial- und Wirtschaftsforschung beschäftigen.

Ihr wollt mehr über das JOBSTARTER-Projekt „goFams!“ erfahren? Dann schaut auf die nächste Seite.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit „goFams!"

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Kommentare

Drei Kommentare
  • da bin ich aber beruhigt... ;-)

  • Dieser Ausbildungsberuf ersetzt auf keinen Fall Soziologen oder andere Geisteswissenschaftler. Der Beruf schließt eine Lücke, die Akademiker in der Regel nicht füllen können. Akademiker sind meist für viele Aufgaben des FAMS nicht ausreichend qualifiziert (da dies nicht Inhalt des Studiums ist) und für einige Tätigkeiten oft auch zu teuer. FAMS unterstützen bei der täglichen Arbeit im Büro, recherieren und werten Daten aus. Natürlich helfen sie im Team auch bei der Erstellung der Umfragen und bei der Interpretation der Daten.

  • Das würde ich nicht unbedingt unterschreiben. Als Soziologiestudent könnte man das schon etwas kritisch sehen, schließlich ist das eins der Gebiete, in denen auch wir tätig sein könnten. Geisteswissenschaftler haben es sowieso schon schwer, beruflich weiterzukommen, und so ein spezieller Ausbildungsberuf macht es bestimmt nicht leichter für uns.

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