Witzige Animationen, fordernde Rätsel und eine gehörige Menge Humor: Das sind die Voraussetzungen für ein gutes Adventure. Ob das neue Steinzeit-Abenteuer „Fire“ all das liefern kann, erfahrt ihr im Test von SPIESSER-Autor Henric.
08. June 2015 - 09:47 SPIESSER-Autor Henk Marzipan.
Endlich wird dem Neandertaler Ungh einmal Verantwortung übertragen: Er darf während seiner allerersten Nachtwache das Feuer bewachen. Das Feuer! Die höchste Technologie der Steinzeit. Es garantiert Licht, Wärme, Schutz und warme Speisen. Doch es kommt natürlich, wie es kommen muss. Ungh liegt am nächsten Morgen leise schnarchend an ein Zelt gelehnt, das Feuer zu seinen Füßen längst erloschen. Die Konsequenz: Der sympathisch trottelige Steinzeitmann wird aus dem Lager geworfen und muss sich auf der Suche nach einer neuen Feuerquelle machen. Das Abenteuer kann beginnen.
Wenn Ungh mal nicht weiterkommt, zeigt er unmissverständlich seine Verwirrung …ganz ohne Worte.
Wen spielst du?
Der kleine, etwas stoffelige Neandertaler Ungh ist eure Spielfigur. Ihn steuert ihr nach „Point-and-Click“-System (soll Ungh mit etwas in der Welt interagieren, klickst du darauf) durch eine wunderschön animierte Steinzeitwelt. Mal müsst ihr euch in den Innereien eines halbverwesten Dinos zurechtfinden, mal müsst ihr dafür sorgen, dass sich ein Medizinmann beim Regentanz per Blitzschlag selber grillt. Für Humor sorgen dabei an erster Stelle die Rätsel, deren ausgefallenen Lösungen und Pointen euch schon mal zum lauten Auflachen bringen. Dialoge gibt es dafür keine. Das gesamte Spiel kommt ohne Sprache aus; die ist ja auch schließlich eine völlig überbewertete Erfindung der Neuzeit.
Open World oder Zwangsjacke?
Das Spiel verläuft fest entlang einer vorgeschriebenen Geschichte. Alternative Lösungswege gibt es keine. Damit hat das Spiel zwar keinen großen Wiederspielwert, aber dafür ist das Genre auch nicht unbedingt gemacht. Adventures erzählen schließlich eine Geschichte, die der Spieler vorantreibt, indem er Rätsel löst. Dafür ist diese Geschichte hervorragend erzählt, in sich konsistent, und bietet große Unterhaltung.
Einzelkämpfer oder Gruppentier?
Dass ein Adventure kein Multiplayerspiel ist, sollte klar sein, es bietet darüber hinaus auch keine Verknüpfung zu sozialen Netzwerken oder ähnlichem, aber das ist hier ja auch schließlich nicht „Candy Crush“.
Der große, sprechende, reichlich psychodelische Baum hilft Ungh bei der Suche nach dem Feuer.
Lebensaufgabe oder Eintagsfliege?
Die Spielzeit von „Fire“ ist überschaubar, und dennoch gut investierte Lebenszeit. Die Rätsel sind genau im richtigen Maße fordernd, sodass es nicht zu einfach, aber auch nicht frustrierend schwer ist. Der Spielaufbau verläuft in kleinen Leveln, was das Spiel zu einem guten „Ich spiel jetzt einfach mal eine halbe Stunde“-Spiel macht. Man muss sich nicht erst stundenlang in die Spielmechanik hereinfuchsen, keine Charaktere entwickeln oder stundenlang für ein paar Erfahrungspunkte Monster abmurksen. Ihr könnt das Spiel aufrufen, euch ein bisschen in der liebevoll gestalteten Welt verlieren, die Hirnrinde anregen und entspannen. Kein Druck. Viel Spaß.
„Fire“ schafft es ab und an extrem unterhaltsam die vierte Wand zu sprengen. So bezeichnet man Situationen, wenn zum Beispiel in einem Comic der Superheld plötzlich den Leser anspricht, und damit seiner selbst als Comic bewusst ist. Solchen Situationen begegnet man auch in diesem Spiel: Es werden QR-Codes in der Landschaft versteckt, mal öffnet man einen Reißverschluss mitten im Bild und es kommt das Innere eines Computers zum Vorschein, mal macht sich das Spiel über Handy-Spiele wie Farmville lustig. Den Spagat zwischen witziger Steinzeitwelt und Humor mit aktuellem Bezug muss man in dieser Form erst einmal hinbekommen.
„Fire“
Plattform: Windows PC, Mac Genre: Adventure, Point & Klick Publisher/Entwickler: Daedalic Entertainment Altersfreigabe: USK 0
Das hat genervt:
Man kann nicht zwischenspeichern. Liebe Spieleentwickler, ich habe noch kein Spiel gespielt, bei dem ich es nicht frustig fand, nicht speichern zu können. Muss man ein Level einmal zwischendurch abbrechen, zum Beispiel, weil es Essen gibt, man noch wo hinmuss, oder das Haus in Flammen steht, muss man das Level von vorn beginnen. Unangenehm.
Zockt sich wie:
Die „Point-and-Klick“-Steuerung erinnert an Adventure-Klassiker wie „Day of the Tentacle“ oder Neueres wie „Runaway“. Das Setting sucht noch seines gleichen, wobei der Humor bisweilen an die späten „Monkey Island“-Teile erinnert.
Systemanforderungen:
Das Spiel stellt kaum Anforderungen an das System, sodass „Fire“ auch noch auf älteren Modellen läuft. Es bedarf gerade einmal eines Windows-Rechners (XP und aufwärts) eine Grafikkarte mit DirectX 9.0C, und mickrige 5,5 GB freien Speicher. Angenehm ist die Tatsache, dass nach abgeschlossener Installation das Spiel ohne DVD oder Internetverbindung auskommt.
Pflicht oder Langeweile:
Pflicht ist dieses Spiel sicherlich auch für eingefleischte Adventure-Fans nicht, dafür sind Rätsel und Storyline nicht komplex genug. Dennoch ist es ein abwechslungsreiches, unterhaltsames und äußerst spaßiges Spiel, geeignet für entspanntes Zocken, auch für Adventure Neueinsteiger.
Text & Screenshot: Henrik Abraham
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