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Mit Plateau, Piercing und Perücke

Schwarz gekleidete Menschen – barocke Kleider, Iros, Cyberdreads, Plateaustiefel, Netzshirts, Schweißerbrillen und Gasmasken. Warum sich rund 20.000 Menschen so kleideten? Hier erfahrt ihr es!

16. June 2011 - 11:35
von SPIESSER-Autorin Sassie.
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Sassie Offline
Beigetreten: 05.08.2009

Wer sich Pfingsten in Leipzig befand und von den derzeitigen Festivalplänen keine Ahnung hatte, erlebte einen totalen Schock. Tattoos, Piercings und schwarze Klamotten im barocken Stil waren ein Muss! Grund war das Wave-Gotik-Treffen, welches zum 20. Mal stattfand. Die Stadt Leipzig bietet seit nunmehr zwei Jahrzehnten zu Pfingsten für Anhänger der schwarzen Szene rund 200 Veranstaltungen zum Freunde treffen, Musik hören und Kultur erfahren. Daran beteiligen sich sogar der Verkehrsbund mit einer Sonderlinie und Museen und die Oper mit Sonderausstellungen bzw. –aufführungen. Es ist das einzige Festival, was eine derartig große Vielfalt an Möglichkeiten und Veranstaltungsorten bietet.

Galerie

Die
WG hat
sich auf die
BRN in Dresden
gewagt!

Vergleicht man es mit Rock am Ring, so kamen etwa nur ein Viertel der Besucher, diese hatten aber nicht nur die Wahl zwischen zwei Bühnen, sondern ungefähr 35 bis 40, die sich über die ganze Stadt verteilten. Auch die Stilvielfalt der auftretenden Künstler könnte nicht breiter sein – von Electro bis Metal war alles dabei, das sah man auch den Besuchern an, von denen manche nicht nur zwei Stunden am Tag, sondern insgesamt auch schnell 2000 Euro in ein Outfit investierten.

Rümpften Passanten in der Innenstadt die Nase, so streuten sie gerne Gerüchte gegen „Gruftis“, und manche davon sind wirklich verletzend. „Die schlachten doch Tiere auf dem Zeltplatz“, „ach, ist wieder Zeit für Massenorgien“, „die treffen sich gar nicht mehr nur auf dem Friedhof“ – es sind nicht mal unbedingt die älteren Menschen, die so denken. Oft sind es Jüngere, die aus Angst vor diesem fremden Aussehen versuchen, die friedliche Stimmung, von der auch die Securities schwärmen, zu stören. Diese sind übrigens immer sehr heiß aufs WGT, da es laut Aussagen eines Ordners „sehr gesittet im Gegensatz zu solchen Full-Force Dingern abgeht, da werden Dixies benutzt und nicht daneben gemacht!“ Überhaupt war der Zeltlatz sehr sauber, die meisten Besucher achteten peinlich genau darauf, allen Müll zu sammeln und mitzunehmen. Viele kommen aus der Generation unserer Eltern, sie tragen nicht nur für die Umwelt Verantwortung, sondern auch für ihre Kinder, so gab es auch einen „Treffen-Kindergarten“, Spitzname Imbiss.

Auch die Händler entdeckten das WGT als gut, so boten Parfümerien Schminken für 10 Euro und andere Läden Rabatt auf schwarze Kleidungsstücke an. Das WGT ist akzeptiert, das spürten die meisten Festivalgäste sehr gerne. Fallen dann doch negative Worte, so waren das Ausnahmen, die aber die wenigsten Gäste dann neben dem Schwarz aussehen auch noch richtig schwarz sehen ließen.

Text & Fotos: Saksia Pompe

 

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Kommentare

Sechs Kommentare
  • Also ohne die Stadt Leipzig als solche wären weder der LVB noch die Museen beteiligt, das ging aus einem Interview mit dem WGT-Pressesprecher hervor (kam am 10.06. bei MDR Info).

    Und ja, es sind keine reinen Metal-Bands anwesend - na obwohl, ich war bei Tiamat in der Alten Messehalle, das müsste zählen, oder? ^^

    Auf's "Chaos" kann man sich jetzt nicht konkretisieren. das kommt auf's Line-Up, die Fans, deren Charakter, den Alkoholpegel, die allgemeine Verfasung und auch die Laune der Ordner an, da geht's schnell mal zur Sache oder eben friedlich ab, klar gibt's da auch auf dem WGT Zickereien. Aber wenn es regnet und kein Schirm da ist, darf man sich dort sogar mit zu den secus setzen und warten, bis es vorbei ist, das hab noch nirgendwo anders erlebt.

    PS: The Misfits waren absolut grottig - nur ein Gründungsmitglied, schlechte Akustik, Null-Bock-Stimmung verbreitet...

    Bei ASP kann es aber auch verdammt harte zugehen, ich habe die 7x live gesehen und davon waren bei 3 Konzerten schon Probleme im Publikum spürbar - und da ich mit ASP und seinem Alleingang (Trennung von Matze und Monozelle) sowieso nicht mehr viel anfangen kann, werde ich dieses Problem ja nicht mehr haben ;)

  • Also Metall wurde teilweise wirklich gespielt, wobei ich es nicht als das typische Metal bezeichnen würde eher in Richtung Folkmetal z.B Eluveiti.
    Ich hätte auch nichts gegen mehr Bands in diese Richtung und wenn Schandmaul oder Subway to Sally kommen würden wäre ich sicher bei ihren Konzerten dabei.
    Ich fand es eher schlimm das viele Veranstaltungen regelrecht überfüllt waren.
    Was mir positiv aufgefallen ist das es eher wenige Schnappsleichen gab und die Besucher untereinander teilweise wirklich mehr als nett waren.
    Nächstes Jahr gehe ich aufjedenfall wieder hin.

  • Das mit den Metalbands steht im Text ;-)
    "von Electro bis Metal war alles dabei, das sah man auch den Besuchern an,"

  • Ja, auf Grund von Moshpits, Wall of Death und Circle Pits, was ich auf Gothic Konzerten noch nicht erlebt habe.
    Aber was hat das damit bitte zu tun, ob ein Festival friedlich ist oder nicht?!
    Und wo habe ich behauptet, dass da Metal gespielt wurde?
    Nirgends, ich habe nur erwähnt, dass es bei Metal Festivals ebenfalls friedlich und gesittet zugeht und nicht wie von dir behauptet eher das Gegenteil ist.

    Und wie kommst du auf die Orgarnisation bzw. Leipzig zu sprechen?!

    Aber Misfits und The Damned sind auch nicht so Mittelalter oder Gothic.

  • kommt es des öfteren zu Knochenbrüchen. Und der Altersdurchschnitt ist etwas jünger.
    Aber dieses Jahr Metal-Bands auf dem WGT? Wäre mir neu. Nachdem sich manche (zu Recht) darüber beschwert haben, dass das nichts mit Wave und Gothic zu tun hat, treten solche Bands nicht mehr auf. Mittelalter ja, aber Metal?
    Und noch ein kleiner Fehler: Die Stadt Leipzig hat mit dem organisatorischen Teil fast nichts zu tun (dafür gibt es eine eigene Firma). Sie verdient nur gut dran, etwa 15 Millionen.

  • Also soweit ich weiß, sind diese "Full-Force" Dinger auch friedlich. Zumindest hab ich was das Wacken Open Air angeht auch nur gutes gehört.
    Aber ich denke, dass ist die jeweilige Mentalität der Szene, wie es bei sowas abläuft.

    Aber wie man drauf kommen kann, dass so "Grufties" nicht freundlich sind oder so weiß ich nicht.
    Hab auf meinen ASP Konzerten (und es waren einige^^) bisher immer gute Erfahrungen gemacht, ansonsten treffe ich die eher selten :D

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