Clubtour 2018
Seit wann gibt es Anne.Fuer.Sich? Wie ist die Band entstanden?
Anfang 2016 haben Sören und ich angefangen zusammen zu musizieren, haben damals noch im Tonstudio geprobt und bald festgestellt, dass wir Mitstreiter brauchen, um das Ganze auf die Straße und auf die Bühne zu bringen. Also haben wir annonciert und recht schnell meldeten sich unser Schlagzeuger Henning und unser Sänger und Texter Marian. Die haben bei der ersten Probe überzeugt – und Marian kam sogar direkt mit eigenen Texten um die Ecke. Das fühlte sich von Anfang an viel weiter an, als wir es erwartet hatten! In dieser Konstellation sind wir irgendwann in einen eigenen Proberaum gezogen und haben gemerkt, dass wir noch einen weiteren Gitarristen brauchen. Henning hat dann Eddy angeschleppt – man muss dazu sagen, dass wir alle seit etwa 15 Jahren Musik machen und man kennt sich ganz gut in der Bremer Musikszene – und er ist dann tatsächlich glücklicherweise unser Leadgitarrist geworden. In der finalen Konstellation sind wir jetzt seit Oktober 2016 am Start.
Hat sich eure Musik seitdem verändert?
Definitiv ja. Wenn man sich unsere EP anhört und im Vergleich dazu das Album, merkt man: Das Ganze ist viel rougher geworden, wesentlich härter. Wir haben nicht mehr diese leichten Indie-Gitarren und die Texte regen extrem zum Nachdenken an.
Man muss dazu sagen: Für das Album hatten wir wesentlich mehr Zeit als für die EP und konnten viel ausprobieren. Wir haben mit dem selben Produzenten gearbeitet, dieses Mal allerdings in zwei verschiedenen Studios. Das Schlagzeug haben wir im Toolhouse Studio in Rotenburg an der Fulda aufgenommen, wo auch „Kettcar“ ihr letztes Album aufgenommen haben und „Heisskalt“ ein und aus gehen. Das war eine richtig tolle Zeit und Erfahrung. Die restlichen Instrumente haben wir in der Wellenschmiede aufgenommen. Gemastert wurde das Album von HP Mastering, auch eine ganz gute Adresse im Musikgeschäft. Da waren wir sehr, sehr glücklich drüber.
Bass & Shouts: Manuel
Gitarre & Backings: Sören
Gitarre: Eddy
Drums: Henning
Gesang & Texte: Marian
Heimatstadt: Bremen
Labelmanagement: MOTOR Entertainment
Veröffentlichungen: EP „Stehplatz am Niedergang“ Februar 2017, Album „Anne.Fuer.Sich“ Mai 2018
Homepage: www.annefuersich.de
Facebook: @annefuersichoffiziell
Instagram: @anne.fuer.sich
An der Stelle kann man auch ruhig erwähnen, dass wir unser Album teilweise durch Crowdfunding finanziert haben und dabei weit über das zweite Funding-Ziel hinausgeschossen sind. In diesem Sinne nochmal vielen Dank an alle Supporter!
Wie bezeichnet ihr selbst eure Musik?
Wir haben eine Zeit lang „Indie.Rock.Deutsch“ gesagt und das Genre damit quasi erfunden. Hört man sich das Album an, geht es auch in die Punk-/Alternative-Richtung. Man merkt bei uns die verschiedenen Einflüsse: Eddy kommt zum Beispiel aus dem Blues-/Country-Bereich, Sören aus dem Indie, ich höre viel Punk, Marian ist Musikredakteur, beschäftigt sich viel mit Rap und Hip-Hop und Henning ist in der alternativen Szene zu finden. Das zusammen macht, dass unsere Songs klingen, wie sie klingen.
Woher kommt der Bandname? Wer ist Anne?
Es ist ein Wortspiel und abgeleitet von dem Sprichwort „an und für sich“ und wir dachten, dass eine namentliche Zuordnung dem Sprichwort den letzten Schliff verpasst. So klingt das Ganze wesentlich interessanter und bleibt im Kopf.
Ist eure Band noch Hobby oder wird es langsam ernst?
Es ist auf jeden Fall kein normales Hobby mehr, weil es so zeitintensiv ist. Wir sind alle um die 30 und damit nicht mehr die Jüngsten, aber wir wissen, dass wir ein gutes Produkt am Start haben, das wir nach Außen tragen wollen. Und da heißt es natürlich: reinklotzen. Dienstags Probe, donnerstags Songwriting-Session und am Wochenende spielt man dann ein, zwei Konzerte und die Woche drauf geht es wieder so los. Der Vorteil daran ist: Wir können uns alle ganz gut leiden und gehen im normalen Leben Jobs nach, die dieses Hobby zum Glück auch erlauben.
Was erwartet ihr vom Bandcoaching?
Wir reflektieren unsere Auftritte selbst und machen uns Notizen, was wir besser machen können. Nun haben wir dabei aber immer nur unseren Blick auf die Perspektive des Zuschauers. Vielleicht ist es total daneben, wie wir auf der Bühne interagieren, oder vielleicht sind wir beim Songwriting viel zu komplex. Tipps von Profis zu bekommen, ist eine Sache für die man sehr, sehr dankbar sein muss. Wir sind gespannt darauf, was die Coaches uns mitgeben und hoffen, dass wir die Tipps annehmen und umsetzen können und uns das Coaching auch zukünftig weiterbringt.
Was erwartet ihr von der Tour?
Es ist natürlich der Traum eines jeden Hobbymusikers zu sagen: „So Schatz, ich fahre jetzt, ich komme in einer Woche wieder, ich bin auf Tour.“ (lacht) Wir waren noch nie auf Tour, freuen uns auf das Tourfeeling, die Tourbegleitung – einfach auf alles, was dahintersteckt. In erster Linie sehen wir die Tour aber als Möglichkeit, unser Album zu promoten und unsere Musik weiter zu transportieren. Wir wissen, dass wir Potenzial haben. Dafür arbeiten und investieren wir viel und die VITA COLA Clubtour 2018 zu gewinnen und im Herbst zu spielen, ist in unserer jetzigen Situation eine super Chance. Wir werden uns sehr gut vorbereiten mit einem Set, das die Zuschauer hoffentlich auch überzeugt!
Interview: Polina Boyko
Teaserbild: Lena Schulze