Montagmorgen, kurz nach acht Uhr. Vor der Turnhalle der Oberschule Hodenhagen herrscht reges Treiben, denn die 9a startet mit einer besonderen Sportstunde in die neue Woche: Statt Sportlehrerin Frau Köhler gibt heute die Freeletics-Atheltin Vanessa Gebhardt den Ton an. Bei dieser Sportart trainiert man nur mit dem eigenen Körpergewicht. Die 1,60m große Sportskanone will den zwanzig Schülern heute zeigen, mit welchen einfachen Übungen sie ihren Körper auf Vordermann bringen können.
Die gebürtige Münchnerin hat schon viele Sportarten probiert, macht aber seit 2012 nur noch Freeletics. Mittlerweile arbeitet sie für die gleichnamige Firma und ist als Vorzeigeathletin für viele User ein Vorbild. Freeletics hat über zehn Millionen Nutzer und bringt auch eigene Sportklamotten heraus. Für neue Workout-Videos reist die 28-Jährige durch die Welt.
Die Sonne bringt den hellblauen Boden der modernen großen Turnhalle zum Leuchten. Dass alle gleich kollektiv nach Luft hecheln und vor Anstrengung stöhnen werden, ahnt noch keiner. Auch die Begrüßung von Vanessa treibt noch keinem die Schweißperlen auf die Stirn: „Ich bin Vanessa und möchte heute ein kleines Workout mit euch machen“, grinst sie in die Runde.
Mit breitem Lächeln vornweg
Und dann geht es auch schon los mit drei Runden lockerem Einlaufen mit Armkreisen. Vanessa läuft entspannt und mit einem breiten Lächeln vornweg und und die Klasse trabt hinterher. Fünf Minuten später sind zumindest die ersten roten Wangen zu sehen. Danach wird noch der Rest des Körpers gelockert: Alle kreisen brav ihre Schultern, schütteln die Arme aus. Währenddessen erklärt Vanessa das weitere Programm: „Ich zeig euch gleich, welche beiden Übungen wir machen. Es wird auf jeden Fall anstrengend und das spürt ihr morgen, versprochen!“
Ehrfürchtig stellen sich die Schüler an beiden Seiten der Halle auf und sehen Vanessa dabei zu, wie sie die die Übungen vormacht und dabei nicht einmal außer Atem kommt. Zuerst sollen die Schüler vom einen Ende der Halle bis zur Mitte Ausfallschritte machen. Schon jetzt rufen einzelne Schüler nach ihrer Lehrerin: „Oh nein, Frau Köhler …“ Doch davon lässt sich Vanessa nicht beeindrucken.
Viele Menschen leiden unter Bewegungsmangel. Dabei kann bereits eine Stunde Sport und Bewegung am Tag (Empfehlung für Kinder und Jugendliche) das Risiko, im Erwachsenenalter an Krebs zu erkranken, deutlich verringern. Die Kampagne „Bewegung gegen Krebs“ der Deutschen Krebshilfe, des Deutschen Olympischen Sportbundes und der Sporthochschule Köln zeigt euch, wie leicht ihr Bewegung in euren Alltag integrieren und damit etwas für eure Gesundheit tun könnt.
Aufgeben gibt's nicht!
An der Mittellinie angekommen, stehen fünf Burpees an: Aus dem Stand geht es in den Liegestütz, Beine anhocken und einen Hockstrecksprung zum Abschluss. Und das ganze fünf Mal. Doch damit nicht genug: Zum Schluss geht's im Sprint zurück ans Ende der Halle. Dieses sogenannte High Intensity Training treibt den Puls in kurzer Zeit nach oben und bringt damit das Herz-Kreislauf-System in Schwung. Dafür haben die Schüler eine Minute Zeit, bevor sie sechzig Sekunden durchschnaufen können und von vorn beginnen. Vanessa zählt laut von zehn runter und dann ist das große Schwitzen eröffnet.
Zwei Durchgänge später, ist den Schülern die Anstrengung ins Gesicht geschrieben. Doch Aufgeben gibt es bei Vanessa nicht. „Wem es zu anstrengend ist, macht einfach weniger Burpees“, motiviert sie die Mädchen und Jungs. Ihr geht es vor allem darum, Spaß an der Bewegung zu vermitteln und die Leute zum Sport zu motivieren. Auch auf die vielen „Ich kann nicht mehr!“-Rufe, weiß sie eine Antwort. Mit lauten „Du schaffst das noch!“-Anfeuerungen schafft es schließlich jeder, das Workout durchzuziehen und erntet Beifall von Vanessa.
Hauptsache, es macht Spaß
„Das war viel anstrengender als Fußball“, meint einer der Jungs. Und eines der Mädchen sagt erschöpft: „Ich habe jetzt schon Muskelkater!“. Beim abschließenden Dehnen gibt Vanessa noch ein paar Tipps, wie die Schüler Sport in ihren Alltag integrieren können: „Ihr könnt jederzeit und überall Übungen machen.“ Egal, ob zu Hause vor dem Fernseher, vorm Schlafen gehen oder in der Hofpause. Es muss auch nicht immer super anstrengend sein, solange man sich bewegt und etwas macht. „Findet das, wobei ihr Spaß habt“, erzählt Vanessa. Denn es bringt nichts, wenn man nur zum Sport geht, weil die Eltern es so wollen.
Der Pausengong ertönt. Und auch wenn viele nur noch aus der Halle schlürfen, haben sie doch alle ein Lächeln auf dem Gesicht: Der gemeinsame Sport stärkt das Gemeinschaftsgefühl und jeder ist stolz auf seine klasse Leistung – insbesondere wenn es so anstrengend war wie in dieser Stunde!
Fazit aus der Klasse:
Marianna, 15
„Die Stunde war sehr anstrengend, aber auch super interessant.“
Note: 1-
Bell, 14
„Es hat mich richtig ausgepowert und war 'ne gute Abwechslung.“
Note: 1-
Neele, 15
„Es hat mega Spaß gemacht, nur die Zeit war zu kurz.“
Note: 1-
Ihr wollt noch mehr über Vanessa und ihre Sportart erfahren? Mit SPIESSER-Redakteurin Vicky hat sie über ihre Liebe zum Sport und die Suche nach dem perfekten Körper gesprochen.
Text: Victoria Gütter
Video: Alexander Spelsberg
Fotos: Jakub Kaliszewski
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit der Deutschen Krebshilfe.