Kinofeeling

Snowden

Die Geschichte zu den brisanten Enthüllungen von Whistleblower Edward Snowden, verpackt in einer mitreißenden Hollywood-Produktion – SPIESSER-Autorin Olga ist begeistert.

26. September 2016 - 10:14
SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
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Onlineredaktion Offline
Beigetreten: 25.04.2009

Worum geht's?

Edward Snowden landete 2013 in den Schlagzeilen, weil er streng geheime Dokumente des US-amerikanischen Geheimdienstes NSA an die Öffentlichkeit brachte und somit der Welt einen Einblick gab, wie weit eine Überwachung in die Privatsphäre greifen kann.


Snowden gerät an pikante Informationen.
Foto: © Universum Film

Im Film erfährt man mehr über die Person Edward Snowden, einen talentierten jungen Mann, der sich seinen beruflichen Erfolg hart erarbeitet. Schnell steigt er auf und wird immer tiefer in die Strukturen des Geheimdienstes verwickelt, wo er an rasante Informationen kommt, die er der Menschheit nicht vorenthalten will. Er entscheidet sich dafür, sein Leben, seinen beruflichen Erfolg, der ihn bis ins paradiesische Hawaii brachte, und die leidenschaftliche Liebe zu Freundin Lindsay Mills aufs Spiel zu setzen und trifft sich in Hongkong mit Journalisten, die seine Informationen veröffentlichen sollen.

Schnell wird allen Beteiligten bewusst, wie unfassbar diese Enthüllungen sind und wie sehr sie das Leben des jungen Mannes verändern, gar gefährden werden. Der Film ist schließlich ein Versuch zu erklären, wieso sich Edward Snowden für diesen gewagten Schritt entschied und wie die Welt auf ihn reagierte.

Auf einen Blick
Action:       ✪ ✪ ✪ ✪
Romantik:     ✪ ✪ ✪
Humor:        ✪ ✪ ✪
Niveau:        ✪ ✪ ✪ ✪ ✪
Bildungsfaktor: ✪ ✪ ✪ ✪ ✪
 
Wer spielt mit?

Joseph Gordon-Levitt („Inception“, „The Dark Night Rises“) spielt in der Hauptrolle Edward Snowden, seine Freundin Lindsay Mills wird von Shailene Woodley ( „Die Bestimmung“) verkörpert. Weitere bekannte Gesichter sind Zachary Quinto („Star Trek“) und Nicolas Cage („Ghost Rider“).

Filmischer Augenschmaus?

Es gibt keine gewaltigen Spezialeffekte, aber die sind bei diesem Film auch nicht notwendig. Viel spannender ist das Setting, das dem Zuschauer einen Einblick in geheimste Räumlichkeiten gibt, so wie den hochgesicherten Bunker, in dem Snowden auf Hawaii arbeitet. Der Film wurde zudem in vielen unterschiedlichen Ländern gefilmt und bringt wunderschöne Landschaftsaufnahmen auf die Leinwand.

Gibt's was zu meckern?

Der Film ist zwar durchgehend sehr spannend, mit über zwei Stunden jedoch wirklich lang. Etwas unruhig kann man da schon werden.

Mit wem angucken?

Mit Freunden und Familie, die die kontroversen Diskussionen um die Enthüllungen von Edward Snowden bereits aus den Medien kennen.

Braucht man Taschentücher?

Nein. Der Film ist energiegeladen und spannend, aber zum Weinen ist dem Zuschauer eher nicht zu Mute. Durch unglaubliche Aufdeckungen, verändert sich Snowdens Leben zwar radikal – das wird jedoch nicht tragisch dargestellt, sondern als ein neuer Anfang.

 


Snowden mit seiner Freundin Lindsay
Foto: © Universum Film

Was macht man danach?

Obwohl man die Geschichte aus den Medien kennt, sind viele Momente aufs Neue schockierend. Das ist auf jeden Fall Material zum Nachdenken. Und vielleicht sollte man sich jetzt doch mal eine Webcam-Abdeckung für den Laptop holen.

In 3 Worten:

aufklärend, spannend, verblüffend

Große Leinwand oder kleiner Bildschirm?

Im Kino war der Film aufgrund des Settings schön anzusehen, man kann sich den Film aber auch gut zu Hause auf der Couch angucken. Immerhin geht es hier vor allem um den Inhalt.

Mainstream oder Independent?

Mainstream. Die hochkarätige Besetzung und dieses brisante Thema, das bis heute Wellen schlägt, wird die breite Masse anziehen.

Snowden

Regie: Oliver Stone
Schauspieler: Joseph Gordon-Levitt, Shailene Woodley, Zachary Quinto, Nicolas Cage u.v.a.
Serienstart: 22. September 2016
Länge: 138 Minuten
Genre: Drama, Thriller
FSK: ab 6 Jahren

 

 

Text: Olga Potschernina
Bildmaterial: © Universum Film

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