Ein Jahr, eine Wohnung, drei kreative Köpfe. Das ist die SPIESSER-WG. Hier wohnen unsere Redakteure Martin, Anne und Antonie. Auf SPIESSER.de kolumnieren sie einmal im Monat über das, was sie durchmachen.
23. February 2007 - 11:41 von SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
Abends in der WG: Ich mache Putenbrustsalat mit Textchef Pollmer und Autor Urbansky nebst Begleitungen. Die Herren, eher Hühnerbrüste, beschweren sich über meinen Fleischkauf: So viel? , fragt der Textchef, der mir alles penibelst notiert hatte.
Pollmer, müsst ihr wissen, trinkt täglich ein Glas selbstgepressten Orangensaft und misst beim Kochen den halben Liter Wasser mit Messbechern ab. Ich dagegen denke: Dem müsste mal einer die Messe lesen. Pollmer erzählt noch von Tine Hitler. Die läuft auf Comedy Central von 19:33 bis 19:45 als fette Parodie auf Tine Wittler, der dicken Tapetenrolle von RTL, die schon der Fülle wegen ganze Räume selbst ausstattet. Das wird ein echter Hitler , sagt Pollmer. Betonung auf dem Hit .
Ich frage ihn, ob er schon meinen Text über einen jungen Kieler gelesen hat. Überschriftenvorschläge: Kalle aus Kiel und die Dralle vom Nil , Kiel Biel II und Kiel-o-schwere Damenbärte . Alles nicht so dolle, findet er. Aber mehr fällt mir zu Norddeutschland nicht ein. Ein Komplett-Fall für Tine Wittler wäre das. Oder Tine Hitler. Dann aber eher ein Komplott-Fall. Norddeutschland? Alles Ödland, sogar die Frauen: Ödipussys. Über Kiel könnte Loriot lachen. Obwohl das doch sonst gar nicht sein Ding ist. Loriot hat in seinem Leben einen wahren Satz hervorgebracht: Ein Leben ohne Möpse ist möglich, aber sinnlos. Sonst gäb's keine Putenbrust die besteht ja auch nur aus Geflügelmöpsen.
Anne: Wo beginnt Rassismus
Martin ist tolerant. Ich bin intolerant. Den Beweis bekomme ich jeden Mittag. Dann lasse ich mich vom geschmacklosen Redaktionstross mit in die Dönerbude gegenüber schleifen. Ich habe, typisch Rassist, einfach Angst vor dem Alleinsein. Also gehe ich mit. Da bestellen sie dann: eine Portion Gammelfleisch, klein geschnitten, Schafskäse mit Sauce und Salat, geschmolzene Käseklumpen mit Teig darunter oder einfach: die Nummer 114, eine schwarze Platte mit Fettblasen. Kämpfer für den Weltfrieden würden es Magarita-Pizza nennen. Ich intolerantes Schwein kann den Fraß nicht mehr sehen.Genüsslich demonstriert mir Martin, wie weltoffen er ist. Ich hingegen bekommen schon einen steifen Fascho-Blick, wenn ich die zotteligen Teppiche an den terrakotta-farbenen Wänden hängen sehe. Davor stehen Kunstblumen.
Eins kann man den Jungs aus der Dönerbude nicht vorwerfen: Vortäuschung falscher Tatsachen. Hier schmeckt es genau so, wie es drinnen aussieht. Ich weiß, wovon ich rede. Die Toleranz meiner Geschmacksnerven ist längst ausgereizt. Auch bei den Bestellungen sind die professionellen Kellner, denen dieser Laden gehört, grundehrlich: Latte Macchiato haben wir nicht mehr , sagen sie. Dann nehme ich einen Kaffee , erwidere ich geduldig. Den gibt es aber dieses Mal nur mit richtiger Milch, Milchpulver ist alle. Fast könnte man ihnen Ironie unterstellen, aber sie meinen es ernst. Martin grinst süffisant, ich bin pappesatt. Lasst es euch schmecken.
Antonie: Wohnzimmersarg
Mysterium Schrankwand: Meterlang zieht sich diese letzte Ruhestätte für Muttis Gläser mit eingravierten Lilien und den ach so praktischen Sinnlossouvenirs des letzten Cluburlaubs durch deutsche Wohnzimmer. Und schließlich kommt dnach der Schule endlich die Zeit des Auszugs für die Kinder dieser Gruselkabinettschöpfer: Freiheit, eigene Wohnung, einfache Regale. Aber es bleibt einem ja nichts erspart. Vor kurzen habe ich eine alte Schulfreundin besucht. Ich wollte mir die Wohnung anschauen, in der sie mit ihrem Freund lebt, und da stand sie: Hinter den Glastüren blitzten die akkurat ausgerichteten Rotweingläser und ein Kaffeeservice mit roten Mohnblumen wurde von der Innenbeleuchtung angestrahlt. Dieser Beschreibung nach, müsste meine Freundin schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Fehlanzeige.
Vor zwei Jahren haben wir zusammen Abi gemacht, jetzt zwängt sie ihr Studentenleben in eine hellbraune Schrankwand mit einem Regal, das für den Fernseher maßgeschneidert zu sein scheint. Gekrönt wird das ganze von der mehrmals eingerahmten Beziehung, die so perfekt ist, wie die Ausrichtung der Gläser auf dem Gewürzregal in der Küche. Fünf Jahre sind sie zusammen. Er kommt jeden Abend erst spät von der Arbeit, dann gibt es ein Küsschen, die Nachrichten und noch eine kurze Unterhaltung vorm schlafen. Lieber Martin, liebe Anne: Türmt die Geschirrberge so hoch wie die Zugspitze, aber versprecht mir folgendes: Falls ich jemals den Wunsch nach einer Schrankwand auch nur andeuten sollte, dann taucht mich ins Aquarium. Ich will als 20-Jährige nicht schon wie meine Mutter sein.
Webcode: @spiesser-wg
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Alles, was die Weltenlenker*innen heute entscheiden, wird richtungsweisend sein für unser zukünftiges Leben auf diesem Planeten. Wir müssen uns fragen: In was für einer Welt wollen wir leben? Welche Rolle soll die EU dabei spielen, wenn Staaten wie die USA und China vor allem nationale
Warum ein Tag noch lange nicht genug ist!
Zehntausende Schüler folgten dem Vorbild der schwedischen Dauer-Klima- Streikerin, die sitzend ihre Wut demonstrierte, und gehen jeden Freitag in den Städten dieser Welt auf die Straße, um für ihre Zukunft zu kämpfen.
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Ihr wolltet schon immer wissen wie Computerspiele entstehen? Ihr interessiert euch für das kreative Schreiben von Geschichten? Euch fasziniert das Erstellen von witzigen, fiesen oder heldenhaften Charakteren?
Das National Model United Nations (NMUN) in New York City ist die weltweit bedeutendste Simulation der Vereinten Nationen, die jedes Jahr mehrere tausend engagierte Studentinnen und Studenten aus aller Welt in die Millionenmetropole an der Ostküste der USA lockt. In Delegationen organisiert, vertreten
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Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
Ihr habt Lust, richtig SPIESSIGE Inhalte mit uns zusammen zu organisieren und zu produzieren? Ihr habt Lust, mehr über Print- /Online- und Video-Content zu erfahren? Dann bewerbt euch für das SPIESSER-Medien-Camp in Dresden, das wir im August 2018 in Kooperation mit ausbildung.de anbieten!
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Es ist schon schlimm, wenn ich Fotos sehe. Besonders eklig wird es, wenn ich diese Krabbeldinger im Fernsehen vorgesetzt bekomme. Wenn die achtbeinigen Ungeheuer aber durch mein Wohnzimmer huschen, dann ist mein Tag gelaufen!
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Bunte Demonstrationen und brennende Barrikaden. Beim G20-Gipfel in Hamburg hat sich Protest von seiner besten und seiner schlimmsten Seite gezeigt. SPIESSER-Autor Samuel war für euch mit seiner Kamera mittendrin im Getümmel. Hier findet ihr seine eindrücklichsten Bilder.
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Diese Frage habe ich mir neulich im Ethik-Unterricht auch gestellt, als wir über das Gewissen eines Menschen gesprochen haben. Unsere Lehrerin zeigte uns einen Filmausschnitt, welcher ein sehr interessantes Experiment veranschaulichte: Das Milgram-Experiment. Es wurde 1962 das erste Mal vom gleichnamigen
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