Die rechtsextreme Terrorzelle „Oldschool Society“ (OSS) ist zurzeit die wohl gefährlichste rechte Gruppierung in Deutschland. Die Gruppe soll unter anderem Anschläge auf deutsche Moscheen und Flüchtlingsheime geplant haben. Vier Verdächtigen erwartet jetzt ein Gerichtsverfahren. SPIESSER-Autorin Vicky hat alle wichtigen Informationen für euch recherchiert.
14. January 2016 - 12:24 SPIESSER-Redakteurin MissFelsenheimer.
Wenn von rechtsextremer Terrorzelle die Rede ist, denken viele sicher zuerst an die Morde und Bombenanschläge des Nationalsozialistischen Untergrund (NSU). Der Prozess gegen die einzige Überlebende des Trios, Beate Zschäpe, dauert mittlerweile über zwei Jahre an.
Kleine Terrorschwester des NSU
Rechtsextremismus meint kurz gesagt eine Einstellung, die davon ausgeht, dass nicht alle Menschen gleich sind.Das widerspricht aber unserem Grundgesetz Artikel 3: Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich. Hier springt der Verfassungsschutz ein, der das Grundgesetz und die freiheitlich- demokratische Ordnung schützen soll. Deshalb überwacht er solche rechtsextremen Gruppierungen und geht gegen sie vor, wenn der Verdacht nahe liegt, dass sie gegen die bestehende Verfassung handeln.
Nachdem der Verfassungsschutz im vergangenen Jahr die rechtsextreme Gruppierung namens „Oldschool Society“ (OSS) hochgenommen hatte, erhebt nun der Generalbundesanwalt Anklage gegen den Kern der Terror-Gruppe.
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Mit Fleischerbeil und Feuerwerkskörpern
Die vier stehen unter dem Verdacht, sich schon im November 2014 unter dem Namen „Oldschool Society“ als „rechtsterroristische Vereinigung“ zusammengeschlossen zu haben. So soll die OSS innerhalb Deutschland kleinere Anschläge auf Asylbewerberunterkünfte, Moscheen und namhafte Salafisten geplant haben, also Anhänger des Salafismus, einer ultrakonservativen Strömung des Islam. Dafür hätten sie im Mai 2015 große Mengen Pyrotechnik gekauft, aus denen man auch Sprengsätze bauen könne.
Laut FAZ sollen Verfassungsschützer schon im Herbst 2014 der OSS auf der Spur gewesen sein. Zunächst kommunizierte die Gruppe über das Internet, bevor sie sich im November 2014 südlich von Leipzig zu einer Art Gründungsveranstaltung traf. Dort soll sie unter anderem ihr Abzeichen entworfen haben: Blutverschmierte Fleischerbeile neben einem Totenkopf.
3.000 Likes auf Facebook
Trotz der Razzien, gibt es auf Facebook neue Gruppen und
Seiten der OSS.
Die offizielle Facebook-Gruppe der OSS hatte bis zuletzt 3.000 Likes – ist aber nicht mehr verfügbar. Stattdessen finden sich einige Ableger, die ungeachtet der gestrigen Ereignisse, sich als Verbindung von Menschen anprangern, „die (,) die deutsche Kultur und ihre Werte leben.“ Den Kommafehler lasse ich an dieser Stelle unkommentiert. Genauso wie die Tatsache, dass die Anführer der Truppe innerhalb weniger Minuten über Facebook identifiziert werden konnten.
Ob sich hinter der OSS der neue NSU verbirgt, werden die weiteren Ermittlungen zeigen.
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