Fabio Friedli, aka Pablo Nouvelle, gehört zu den angesagtesten Klangkünstlern, die die Schweiz derzeit zu bieten hat. Nicht nur dort, sondern auch im Musikkönigreich Großbritannien sorgte bereits sein Debüt vor zwei Jahren für ordentlich Aufsehen. Nun legt der ehemalige Architekturstudent mit „All I Need“ nach. Mit SPIESSER-Redakteurin Mireille sprach er über Neujahrsvorsätze, Omletten und positive Naivität.
03. February 2016 - 11:03 SPIESSER-RedakteurIn whiteblankpage.
Mireille: Was hast du dir fürs neue Jahr vorgenommen? (I Will)
Pablo: Normalerweise nehme ich mir schon Dinge vor, aber nicht auf den Kalender bezogen. Ich möchte mich generell weniger verzetteln und stringenter an Sachen herangehen. Vor allem möchte ich den medialen Versuchungen widerstehen und mich mehr auf das Wichtige konzentrieren. Bis jetzt klappt’s noch nicht so gut. Ich hab heute zum Beispiel echt viel zu tun und war trotzdem die ganze Zeit auf Facebook unterwegs.
Hast du Angst vor dem Tod? (We Ain’t Dead Yet)
Nein, aber das nur, weil ich noch nie mit dem Tod konfrontiert wurde. Es ist eigentlich krass, wie sehr wir den Tod in unserer Kultur ausblenden und wie wenig er ein Teil von unserem Leben ist. Es ist ein Tabu, den Tod zu thematisieren.
Dein absolutes Lieblingsessen? (Hunger – Interlude)
Als Kind waren es Omletten, also eigentlich Crêpes, aber wir haben sie immer Omletten genannt. Am liebsten zusammen mit Konfitüre. Heute brauche ich Abwechslung. Ich mag definitiv vegetarisch, auch wenn ich kein Vegetarier bin.
Dein liebstes Reiseziel? (Take Me To A Place)
In den letzten Jahren bin ich viel gereist. Als letztes war ich im Herbst in Kolumbien. Davor war ich in Brasilien, in Tansania und im Iran. Die krasseste Reise war nach Palästina und Israel und dort die zwei Seiten zu sehen, die Menschen dort kennenzulernen, vor allem Jugendliche in unserem Alter, die im Krieg leben. Ich hatte die Möglichkeit, sie zu treffen und zu merken, dass sie sich gar nicht so unähnlich sind und auch aneinander interessiert. Sie wurden aber in diesen Konflikt hineingeboren. Auf beiden Seiten war ich erstaunt, wie zugänglich die Leute waren. Außerdem ist das Essen dort super, um auf die Frage von vorhin zurückzukommen.
Bei welcher Eiscremesorte kannst du einfach nie widerstehen? (Ice)
Eiscreme ist mir grundsätzlich zu kalt. (lacht)
Auch im Sommer?
Auch im Sommer. Aber ich erinnere mich an die Sorte Campari-Grapefruit. Das war unglaublich gut.
Woran glaubst du? (Ave)
An die Liebe, in verschiedenen Formen natürlich: die Liebe von einer Mutter zu ihrem Kind, vom Freund zum Freund, die Liebe zur Freundin, zu Bekannten, zum Mitbewohner. Ich glaube an die Liebe als Ideologie. Als positive Energie hält sie die Welt zusammen. Klingt wie ein Hippie, ich weiß. (lacht)
Wann warst du das letzte Mal am Meer? (Coastline)
Das letzte Mal am Meer war ich ganz im Norden von Kolumbien. Das war unglaublich schön. Ich mag das Meer generell sehr, bin aber so ungeduldig. Ich kann nicht stillhalten. Wenn ich mich irgendwie am Meer beschäftigen kann, dann ist alles gut. Aber mehr als ein Tag am Meer chillen geht nicht, dann werde ich nervös.
Worüber machst du dir am häufigsten Sorgen? (Worry)
Ich bin gut im Verdrängen. Aber meine alltäglichen Sorgen sind z.B. dass alles für nichts ist oder dass irgendwas nicht klappt. Aber eigentlich bin ich ein Optimist. Das ist in meiner Branche auch wichtig. Wenn man sich in Musik- und Filmprojekte stürzt, braucht es etwas positive Naivität, um daran zu glauben.
Wen hättest du jetzt gern bei dir? (Wish You Were Here)
Ich sitze gerade im Studio und versuche mein Solo-Set auf die Reihe zu kriegen, aber da bin ich am liebsten ungestört. Die einzige Hilfe, die ich jetzt benötigen könnte, wäre von einem Assistenten, der mir aus der Patsche hilft bei all den Audiospuren. Aber abends freue ich mich natürlich auf die Gesellschaft von meinen Freunden und meinem Mitbewohner.
„All I Need“ von Pablo Nouvelle
VÖ: 29.01.2016
Label: Armada Music/Kontor
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Titelverteidiger
„All I Need“ von Pablo Nouvelle
