VITA COLA Clubtour 2012: Do you feel like god?

Ein Wolken verhangener Himmel, ein Schrottplatz mit aufgetürmten Autos und dazwischen ein mit Mülltüten abgedecktes Schlagzeug. Es mag auf den ersten Blick nicht so aussehen, aber wir befinden uns beim Videodreh zu „Do you feel like god“ der Rockband Kyuchu. Thomas, Lorenz und Micha reisten dafür rund 500 Kilometer von ihrer Heimatstadt Rostock bis nach Chemnitz. Eigentlich war für den heutigen Tag strahlender Sonnenschein angesagt, aber im Moment regnet es. Kein Grund zum Trübsal blasen, zumindest nicht für den Regisseur Erik Wiesbaum: „Unsere Technik hält zum Glück ein bisschen was aus. Wie sieht es mit euren Instrumenten aus?“ Die drei Musiker stört der Regen nicht, sie wollen endlich anfangen. „Sonst haben wir immer nur Live-Mitschnitte gemacht“, erklärt mir der Sänger Thomas. Na, dann los!

Ruhestörung

Kyuchu bekommen noch eine exklusive Performanceberatung
vom Regisseur. Foto: Peggy Eckert

Während das Filmteam der Chemnitzer Filmfabrik noch seine Technik aufbaut, postiert sich die Band  zwischen den herumliegenden Autoteilen. „Wir machen jetzt einen Probedurchlauf. Bewegt euch einfach mal so, wie ihr es auf der Bühne auch macht“, ruft der Regisseur. Die Musik wird eingespielt und alle Augen und Objektive richten sich auf die Band. Im Angesicht der Kameras schaut die Band noch etwas unsicher aus der Wäsche, aber nach ein paar Takten sind sie ganz in ihrem Element. Obwohl weder Gitarre, Mikrofon noch Bass angeschlossen sind, spielen Thomas und Lorenz mit voller Hingabe. Einzig Michas Schlagzeug schallt lautstark über den Schrottplatz und übertönt damit fast das Lied, das im Hintergrund aus den Boxen dröhnt.

Während der kurzen Pause nach der ersten Aufnahme, dringen unvermittelt Melodien vergangener Generationen in unsere Ohren. Auf dem Fensterbrett des Nachbarhauses steht eine Lautsprecherbox und beschallt uns mit Hits wie „The Air That I Breathe“ und „Über den Wolken“. Vielleicht eine Art Musikprotest gegen Kyuchus' Rock.

Im Schweiße ihres Angesichts

Micha lässt sich nicht davon aus dem Takt bringen, dass er
von Menschen und Technik umzingelt wird. Foto: Kyuchu

Inzwischen hat sich sogar die Sonne – das faule Stück – mal kurz blicken lassen. Das Filmteam umstellt Thomas mit einer Styroporplatte, einem Scheinwerfer und anderen reflektierenden Dingen. Damit man ihn  von allen Seiten gut sehen kann.
Für mehr Dramatik im Video, will das Filmteam mit Nebelmaschinen sorgen. Wenn der Wind den Nebel nur in die richtige Richtung pusten würde. Ein paar Versuche später sind aber auch diese Aufnahmen im Kasten. Nachdem der Sänger nun von oben bist unten, von nah und von fern ausreichend gefilmt wurde, sind der Bassist und der Schlagzeuger dran. Das Filmteam umstellt auch sie mit  Styroporplatten, Nebelmaschinen und Kameras.  Aber nicht nur das Filmteam hat schwer zu schleppen, sondern auch Lorenz: „Es ist ganz schön anstrengend eine Gitarre solang um den Hals zutragen“.

Laut Drehbuch sollen Lorenz und Micha jetzt ordentlich schwitzen. Machen sie zwar, aber dem Regisseur reicht das noch nicht. Sie sollen filmreif transpirieren und am besten macht man das mit Babyöl und Wasser. Öl auf die Stirn getupft, Wasser drauf gesprüht und fertig ist der Video-Schweiß. Sieht echt aus und riecht angenehm.

Text: Anne Kluge

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Kommentare

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  Holm Kräusche // 6. September 2012 - 13:34

  Sehr schöne Reportage! Bin quasi live dabei^^
  Das Video ist so naja... Immer wieder spannend zu sehen, wie die Frontsänger im Angesicht des großen schwarzen Kameraauges ihre Performance aufs Reinschauen und Mikro essen zurückfahren^^

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