Ausreiserin Nora lebte in einem Bambushaus im malaysischen Busch. Im Regenwald lauerten ein paar ungeahnte Gefahren. Zum Glück passte ihre Gastfamilie gut auf sie auf.
25. September 2012 - 13:16 SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
Ihr müsste euren Auslandsaufenthalt ja nicht gleich im malaysischen Regenwald verbringen. Auf ausgetauscht.de erzählen ehemalige Austauschschüler von ihren Erfahrungen in aller Herren Länder – von Abschiedsgeschenk bis Zeugnis.
„Wir gehen einkaufen, willst du mit?“, fragte mich meine malaysische Gastmutter am ersten Tag. Doch statt einem Geldbeutel schnappte sie sich eine Machete. Auf den Rücken schnallte sie sich einen Bambuskorb. Nach einer halben Stunde Fußmarsch kamen wir an – allerdings nicht im Supermarkt, sondern auf einer Waldlichtung. „Was möchtest du essen?“, wollte meine Gastmama nun wissen. Ich schaute mich suchend um und zeigte kleinlaut auf irgendetwas. Sie lächelte nur: „Das ist giftig.“
Das malaysische Buschvolk Orang Asli, bei dem ich mehrere Wochen gelebt habe, ist lebensfroh, clever und supernett. Meine Familie mit fünf Gastgeschwistern nahm mich gleich wahnsinnig herzlich auf. Mein neues Zuhause: ein einfaches Bambushaus in einem kleinen Dorf mitten im Regenwald.
Unwissende Gäste aus China
Der Wald gibt den Ureinwohnern alles, was sie zum Leben brauchen. Wichtig zu wissen fürs Leben im Einklang mit der Natur: Nicht alle Flüsse sind zum Baden da. Einmal gingen wir den Berg runter zu einer heißen Quelle. Als ich die Gastmutter fragte, ob ich meine Badesachen mitnehmen soll, grinste sie mich schelmisch an: Das sei der heiße Fluss – darin wird nicht gebadet.
Unten bei der Quelle standen trotzdem ganz viele Autos. Chinesische Touristen nutzten die heiße Quelle für ein „heilendes“ Bad. Sie wussten natürlich nicht, dass die Buschleute den Fluss weiter oben als Toilette benutzen.
Ein Brief zur Erinnerung
Heute hängt bei mir zuhause an der Wand ein Abschiedsbrief meiner Gastschwester. Zwar auf Englisch, aber trotzdem kaum zu verstehen. Darum geht es allerdings auch nicht. Der Brief ist nur ein Symbol für die Herzlichkeit der Malaysier. Es sind die gemeinsamen Momente und Erlebnisse, die zählen.
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit ausgetauscht.de.
Foto: Fotolia / Wong Sze FeiI
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Ja so ein Pipibad ist bestimmt sehr heilend! haha
Ein sehr schöner Artikel :)
sie war mit afs ein jahr. die zeit im busch war aber nicht für die ganze zeit. in jedem fall sehr spannend.
super schoener bericht! mit welcher organisation und fuer wie lange war nora in malaysia?