SPIESSER Bildungsweg

Was ist ein Student?

Im Erstsemesterblog erzählt Julia aus ihrem neuen Leben als Studentin. Diese Woche: Julia bastelt Schubladen für Studententypen.

24. November 2011 - 16:44
von SPIESSER-Autorin okapiposter.
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okapiposter Offline
Beigetreten: 18.05.2009

Neulich habe ich etwas über Stereotypen und Vorurteile gelernt. Indem ich euch das jetzt verrate, verschaffe ich euch einen riesigen Wissensvorsprung. So und jetzt das Wissen: Stereotypen sind gut, denn sie schaffen Ordnung im Kopf. Die ist wichtig, sonst drehen wir durch. Und weil auch ich prüfungsrelevantes Wissen von Gesichts- und Namenszuordnungen trennen muss, baue ich Schubladen. In die stopfe ich ab sofort alle studentischen Attribute. Somit sollte auf den Gängen in meinem Kopf nur das rumliegen, was die Professoren am Ende des Semesters von mir hören wollen - das Wissen. Ich bin gespannt!

Der Schüler-Student

Der Schüler-Student hält Ordnung!
Foto: Julia L., jugendfotos.de

Der Schüler-Student ist niedlich. Gerade fertig mit dem Abi, wagt er den Platzwechsel. Bewaffnet mit Heftern und vielen bunten Stiften, sucht er sich einen Platz im Hörsaal. Den findet er ausschließlich zwischen anderen Abiturienten. Bevor der Schüler-Student sich traut etwas zu sagen, meldet er sich und wartet bis er aufgerufen wird. In großen Hörsälen hält der Schüler-Student die Klappe und teilt sich lieber seinen Freunden mit. Die Extremform des Schüler-Studenten: der Mecker-Student. Von so viel Neuem ist er nicht eingeschüchtert, ihn kotzt es einfach nur an. „Hä, warum soll ich mir das kopieren? Wie zur Hölle soll ich das alles schaffen? Und warum muss ich jetzt auch noch ein Referat halten? Also bei uns in der Schule war das…“ Bloß schnell die Schubladen zu!

Der Lehrer-Student

Der Lehrer-Student ist nicht überfordert, warum auch? Er ist schon super erwachsen und hat alles im Griff. Die Uni ist sein Übungsgelände, um seine Ausstrahlung zu erproben. Er möchte kein Popstar werden, sondern Lehrer. Er studiert irgendetwas, Hauptsache „auf Lehramt“. Manchmal auch im zweiten Anlauf, wenn Jura und BWL doch zu anstrengende waren. Mit einem Kuli hinterm Ohr und einem dicken Ordner, in dem er all sein Wissen speichert, hockt er sich ins vordere Drittel des Hörsaals. Mindestens dreimal pro Veranstaltung hakt er nach. Natürlich ohne die Hand zu heben. Lehrer müssen nicht warten, bis sie gefragt werden. Er redet so laut und deutlich, dass es sogar das Tuscheln und Meckern der Schüler-Studenten übertönt.

Der Student-Student

Student und Kaffee gehören zusammen
Foto: Givany Hecht, jugendfotos.de

Die am wenigsten stressige Lebensform des Studentendaseins. Es ist die Ur-Form des Studenten. Studieren, weil man ohnehin gerade nichts vorhat und das Wort Student ziemlich cool klingt. Während der Vorlesung ist der Student-Student meist still. Er ist mit Kaffeetrinken und Zettelsortieren beschäftigt. Ein Stift und Block reichen. Sonst wird die ganze Sache zu anstrengend. Wir sollten ihm dankbar sein. Weil er als erster die Stadt kennt, weiß, wo man abends weggehen kann und morgens den besten und günstigsten Kaffee bekommt. Und weil er vermeintlich noch Zeit hat und keine Schubladen basteln muss, um möglichst schnell, möglichst viel Wissen irgendwo unterzukriegen.

Teaserbild: Juliane Dorn

Und du, Gustav? Hast du schon Ordnung im Kopf? Schwitzige Hände und den Textmarker bereitgelegt? Die Prüfungen rücken näher….oder?

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Kommentare

Zwei Kommentare
  • Gefällt mir gut.
    Ich frage mich nur wer bin ich? Und welcher Student ist der erfolgreichste...

  • Kann ich zwar erst ab nächten Herbst wirklich nachvollziehen, hat mich aber auch jetzt schon zum Schmunzeln gebracht! Aber gibt es wirklich so viele Studenten, die auf Lehramt studieren, dass sie eine eigene Schublade gewidtmet bekommen müssen?

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