Der Pinsel tropft gemütlich vor sich hin. Das Wasser verteilt sich in der oberen Bildhälfte wie Kämpfer in der Varusschlacht. Es mischt sich mit einem sanften Grünton. Dann erreicht das Wasser mein Hemd, meine Hose. Ich habe keinen Bock mehr.
Kunstunterricht. Achte Stunde, montags. Ich habe eigentlich nie so richtig Lust darauf. Aber - das rede ich mir immer wieder ein - Kunst ist Kultur und Kultur ist wichtig für's Leben. Reiß' dich gefälligst zusammen. Vielleicht werden wir gleich eine Vase töpfern, eine Wand beschmieren oder Denkmäler errichten. Utopie. Der Lehrer betritt den Klassenraum.
Seit nunmehr 5 Jahren gehe ich auf diese Schule. Wann immer wir Kunst-Unterricht gehabt haben, spielte der Einsatz von Wasserfarbe eine entscheidende Rolle im Schauspiel. Zwanzig mal wurde uns der Farbkreis Rot-Blau-Gelb erklärt. Aber wir hatten noch nicht oft Kunst-Unterricht. Zwischenzeitlich trafen wir schließlich mit Lehrern zusammen, die gerne mal krankfeierten und die wir daher gar nicht kennen. Es gab monatelangen Vertretungsunterricht, weil keine Kunstlehrer vorhanden waren. Gemacht haben wir in der Zeit gar nichts. Frisch verpackt Glücklich bin ich über unseren neuen Lehrer, der seit dem letzten Halbjahr dazu verdammt ist, uns zu bespaßen. Der "Neue" beginnt mit dem Ausmalen von schlecht kopierten SW-Malereien und möchtegern-abstrakten Wasserfarbgemälden. Schon wieder. "Wer beim Arbeiten nicht ruhig ist, für den habe ich auch noch ein paar interessante Texte, die diejenigen dann abschreiben dürfen." Eine Bewertung unserer fertiggestellten Kunstwerke kann der sich gerne sparen. Bewegt sich alles zwischen 2 und 3 und beruht auf individueller Meinung. Wenn sich Schüler mal etwas Interessantes wünschen, wie z. B. Modellieren, Fotografie, Graffity usw., so wird dann schnell der Lernplan zitiert, in dem das alles angeblich nicht vorhanden sein soll. Faulheit der Lehrer oder tatsächlich bittere Realität? Früher war alles besser Ich möchte nicht nur den Lehrern die Schuld überlassen für unverhältnismäßig viele verkorkste Vertretungsstunden und vergeudete Zeit in der Schule. Das komplette Bildungssystem in der Bundesrepublik und unserem Bundesland NRW weist Lücken auf, die mit moralischen Versöhnungsreden der Politiker und schwachsinnigen zentralen Leistungsprüfungen nicht zu stopfen sind.
Der arme Tropf
Wer leidet? Ich. Wegen mangelnder Motivation. Was soll bloß später aus mir werden? Kunstunterricht existiert bei mir nur auf dem Papier. Mein grafisches Talent, mein Zeichenvermögen und die sensationelle Begabung, mit MS Paint umzugehen, habe ich mir selbst beigebracht. Soll sich niemand beschweren, wenn ich den Wasserkasten schmeiße, wenn die Farbe sich über einem leeren DIN A3-Blatt unkontrolliert ausbreitet, frei und nicht von Künstlerhand dirigiert. Aber wenn ich nass werde, ja, dann nehme ich den Filzstift in die Hand, darauf könnt ihr wetten. Der Protest für vernünftigen Kunstunterricht hat längst begonnen. Hört mich jemand?
Text: Gustav Beyer
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Ich hatte fast zwei Jahre lang kein Kunstunterricht in der Schule(Wegen Lehrermangel) und hab mich deswegen gefreut als mir mitgeteilt wurde das wir deises Jahr wieder ,ein mal die Woche eine Doppelstunde Kunst haben würden.
Als erstes sollten wir in einer Gruppe eine Murmelbahn(!) bauen, ich will nicht behaupten das es keinen Spaß gemacht, aber mal ehrlich, ich werde erstens nie wieder in meinem Leben eine Murmelbahn bauen, zweitens kann ich selbst wenn ich iregndwann mal den unheimlichen Wunsch verspüren würde eine zu bauen, jetzt kein Stück besser sein als vorher da unser Lehrer uns soviel "Freiraum" gelassen hat, das er freundlciher Weise einfach komplett drarauf verzichtet hat uns in irgendeiner Art und Weise zu unterstützen oder eine Kritik, Verbesserungsvorschläge oder Tipps zu geben. Es gab hinterher eine platte Note und sonst nichts. Im Moment malen wir Comics, es ist genau dasselbe, wir haben jede Menge "Freiraum".
NA wenn ich da auch mal meinen Senf dazu geben darf:
ich bin (nach Meinung meiner ehemaligen Kunstlehrer) anscheinend motorisch/ künstlierisch nicht besonders begabt und habe deshalb, als ich vor der Wahl stand Kunst oder Musik zu wählen mich gerade zu auf die Musik gestürzt. Heute glaube ich, dass das ein Fehler war- wenn man bedenkt, dass wir "gerade" das geradezu umwerfend spannende Thema "Orgelmusik an dem Beispiel der h-moll Messe Bachs" durchnehmen und das schon seid geschätzt einem 3/4 Jahr und voraussichtlich auch noch bis mindestsens zum Schuljahresende... I-: ..oO(HELP!!)
Hinzu kommt, dass der Lehrplan Musik auch schon letztes Schulhalbjahr von Lehrer Seite so interpretiert wurde, dass es anscheinend Pflicht sei den genauen Aufbau einer Orgel (was ja durchaus teilweise recht spannend sein kann) und die berühmten Orgelpianisten aller Zeiten zu kennen...
Nach all diesen HOCHSPANNENDEN Stunden würde ich es inzwischen sogar vorziehen mit Wasserfarbe zu pinseln, anstatt mich von Bachs hervoragender Messe beriesel zu lassen...
wenn es wenigstens so wäre, bei mir sitzt die Lehrerin vorne auf ihrem Pult, versucht den Schülern vergeblich eine neue "zeichentechnik" zu erklären, was natürlich nur die wenigsten von uns interessiert, demzufolge machen sie irgendwas anderes.Dann greift die Lehrerin unter ihren tisch zur kleinen Schnapsfläschchen,verlässt den Raum damit,kommt anschließend zurück und wirft den Stöpsel vom fläschchen in den Abfalleimer. und so geht das bestimmt den ganzen Tag bei unterschiedlichen Klassen. und am Ende geht sie besoffen heim..
so kanns doch auch nich gehn oder?!
In der neunten Klasse konnten wir Wahlpflichtkurse wählen, sprich: aus einem Spektrum vorgegebener Fächer Unterricht auswählen. Ich habe mich für Kunst entschieden - und nach einem halben Jahr zu Latein gewechselt. Weil ich den Unterricht einfach ätzend fand. Eine Lehrerin, die in die eigenen Bilder quatscht, Kreativität unterdrückt (ein Zitat: "Ihr könnt Pferde malen oder Katzen, oder ihr müsst auch keine Tiere nehmen, zeichnet doch einen Schwan, oder einen Fisch!!!)
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Alles, was die Weltenlenker*innen heute entscheiden, wird richtungsweisend sein für unser zukünftiges Leben auf diesem Planeten. Wir müssen uns fragen: In was für einer Welt wollen wir leben? Welche Rolle soll die EU dabei spielen, wenn Staaten wie die USA und China vor allem nationale
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Aber nicht sie
User Paul Nähring gibt mit diesem Gastbeitrag ein paar Nachhilfestunden in Sachen Geschichte, der Rolle der Jugend in dieser und über ihre Bedeutung für die Gesellschaft. #FridaysForFuture
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Die Universität BTU Cottbus-Senftenberg bietet viele interessante Studiengänge und über 70 verschiedene Sportarten für Ihre Studierenden an. Auch viele internationale Studentinnen und Studenten lernen und leben hier zusammen. In Vielen Bereichen ist die BTU Cottbus-Senftenberg
Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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Eine Million Menschen vor der Tür – ok, Flüchtlingskrise. „Draußen vor der Tür“ – ok, Wolfgang Borcherts Drama von 1949. Was hat das denn miteinander zu tun? Lasst es mich euch erklären.
Es ist schon schlimm, wenn ich Fotos sehe. Besonders eklig wird es, wenn ich diese Krabbeldinger im Fernsehen vorgesetzt bekomme. Wenn die achtbeinigen Ungeheuer aber durch mein Wohnzimmer huschen, dann ist mein Tag gelaufen!
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Bunte Demonstrationen und brennende Barrikaden. Beim G20-Gipfel in Hamburg hat sich Protest von seiner besten und seiner schlimmsten Seite gezeigt. SPIESSER-Autor Samuel war für euch mit seiner Kamera mittendrin im Getümmel. Hier findet ihr seine eindrücklichsten Bilder.
Der SPIESSER ist euer treuer Begleiter in jeder Pause? Oder ist euch das gelb-blaue Jugendmagazin noch nie aufgefallen? Ihr seid zwischen 15 und 17 Jahre alt und habt Lust, das kreative Treiben in einer Redaktion kennenzulernen? Dann laden wir euch ein, in einem Sommerworkshop mit uns zusammen den SPIESSER
Diese Frage habe ich mir neulich im Ethik-Unterricht auch gestellt, als wir über das Gewissen eines Menschen gesprochen haben. Unsere Lehrerin zeigte uns einen Filmausschnitt, welcher ein sehr interessantes Experiment veranschaulichte: Das Milgram-Experiment. Es wurde 1962 das erste Mal vom gleichnamigen
„Elle parle anglais!“ („Sie spricht englisch!“) oder „Mais elle est allemande!“ („aber sie ist doch deutsch!“) sind Sätze die ich in Diskussionen zwischen französischen Schülern über mich und meine prinzipiell liebste Sprache oft zu hören bekam.
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David Guetta ist aus der DJ-Szene nicht mehr wegzudenken. Jens war für euch bei einem seiner Konzerte und hat mit dem DJ-Phänomen über seine Fans, die Arbeit und Hobbies gesprochen.
Ich hatte fast zwei Jahre lang kein Kunstunterricht in der Schule(Wegen Lehrermangel) und hab mich deswegen gefreut als mir mitgeteilt wurde das wir deises Jahr wieder ,ein mal die Woche eine Doppelstunde Kunst haben würden.
Als erstes sollten wir in einer Gruppe eine Murmelbahn(!) bauen, ich will nicht behaupten das es keinen Spaß gemacht, aber mal ehrlich, ich werde erstens nie wieder in meinem Leben eine Murmelbahn bauen, zweitens kann ich selbst wenn ich iregndwann mal den unheimlichen Wunsch verspüren würde eine zu bauen, jetzt kein Stück besser sein als vorher da unser Lehrer uns soviel "Freiraum" gelassen hat, das er freundlciher Weise einfach komplett drarauf verzichtet hat uns in irgendeiner Art und Weise zu unterstützen oder eine Kritik, Verbesserungsvorschläge oder Tipps zu geben. Es gab hinterher eine platte Note und sonst nichts. Im Moment malen wir Comics, es ist genau dasselbe, wir haben jede Menge "Freiraum".
... und umgekehrt! Wir hatten in der 10. Klasse nicht einmal Musikunterricht.
NA wenn ich da auch mal meinen Senf dazu geben darf:
ich bin (nach Meinung meiner ehemaligen Kunstlehrer) anscheinend motorisch/ künstlierisch nicht besonders begabt und habe deshalb, als ich vor der Wahl stand Kunst oder Musik zu wählen mich gerade zu auf die Musik gestürzt. Heute glaube ich, dass das ein Fehler war- wenn man bedenkt, dass wir "gerade" das geradezu umwerfend spannende Thema "Orgelmusik an dem Beispiel der h-moll Messe Bachs" durchnehmen und das schon seid geschätzt einem 3/4 Jahr und voraussichtlich auch noch bis mindestsens zum Schuljahresende... I-: ..oO(HELP!!)
Hinzu kommt, dass der Lehrplan Musik auch schon letztes Schulhalbjahr von Lehrer Seite so interpretiert wurde, dass es anscheinend Pflicht sei den genauen Aufbau einer Orgel (was ja durchaus teilweise recht spannend sein kann) und die berühmten Orgelpianisten aller Zeiten zu kennen...
Nach all diesen HOCHSPANNENDEN Stunden würde ich es inzwischen sogar vorziehen mit Wasserfarbe zu pinseln, anstatt mich von Bachs hervoragender Messe beriesel zu lassen...
wenn es wenigstens so wäre, bei mir sitzt die Lehrerin vorne auf ihrem Pult, versucht den Schülern vergeblich eine neue "zeichentechnik" zu erklären, was natürlich nur die wenigsten von uns interessiert, demzufolge machen sie irgendwas anderes.Dann greift die Lehrerin unter ihren tisch zur kleinen Schnapsfläschchen,verlässt den Raum damit,kommt anschließend zurück und wirft den Stöpsel vom fläschchen in den Abfalleimer. und so geht das bestimmt den ganzen Tag bei unterschiedlichen Klassen. und am Ende geht sie besoffen heim..
so kanns doch auch nich gehn oder?!
Frustration im Kunst-Unterricht - das kenne ich.
In der neunten Klasse konnten wir Wahlpflichtkurse wählen, sprich: aus einem Spektrum vorgegebener Fächer Unterricht auswählen. Ich habe mich für Kunst entschieden - und nach einem halben Jahr zu Latein gewechselt. Weil ich den Unterricht einfach ätzend fand. Eine Lehrerin, die in die eigenen Bilder quatscht, Kreativität unterdrückt (ein Zitat: "Ihr könnt Pferde malen oder Katzen, oder ihr müsst auch keine Tiere nehmen, zeichnet doch einen Schwan, oder einen Fisch!!!)
Aber dann kam die Wende: Eine neue Kunstlehrerin, und die war einfach genial. Da hat es dann wirklich SPaß gemacht. Da kam dann zu künstlerisch vielfältigen Selbstversuchen ungeheuer viel kulturelles Allgemeinwissen.
Also gib dem Unterricht noch eine kleine Chance!