In der heutigen Gesellschaft werden wir mit Problemen des alltäglichen Lebens täglich auf eine harte Probe gestellt. Jeden Tag ergeben sich neue Wahlmöglichkeiten, Entscheidungen müssen stündlich getroffen werden.
Regenschirm oder Sonnenhut? Roter oder brauner Lippenstift?
Und all die Antworten finden sich nicht einfach im Handbuch des Lebens. Individuelle Entscheidungen können nicht individuell getroffen werden. Jedes noch so beteiligte Detail muss ausgelotet und involviert werden.
28. June 2018 - 18:35 von SPIESSER-Autorin Monalisaqueck.
Regenschirm oder Sonnenhut? Roter oder brauner Lippenstift?
Und all die Antworten finden sich nicht einfach im Handbuch des Lebens. Individuelle Entscheidungen können nicht individuell getroffen werden. Jedes noch so beteiligte Detail muss ausgelotet und involviert werden.
Und alles mit dem Hintergrund: welche Entscheidung erhöht meine Lebensqualität. Das menschliche Wesen strebt selten nach der Eintönigkeit und Normalität. Besser, schneller, höher, weiter lautet die Devise und so stellen wir uns ohnehin schon übergestressten Tagen den immer wiederkehrenden Fragen.
Wo will ich leben? Mit wem will ich leben? Was tut mir am Ende gut?
Niemand steht Rede und Antwort und doch wissen alle es besser als du. Keiner trifft für dich die Entscheidungen und doch hat jeder längst über dich gerichtet. Das Vertrauen in uns selbst geht verloren durch das Vertrauen in Andere und Anderes, die es ja eh längst besser wussten.
Sich den Dingen öffnen: also weltoffen, offen für Neues, öffnen für Unergründetes. Wieso fällt das Neu-erfahren so schwer? Nehmen wir uns ein Beispiel an unseren Kindern. Jede Entscheidung wird aus dem Bauch heraus getroffen. Gefahrenquellen unsichtbar, Misstrauen nicht vorhanden, Ampel immergrün. Voran gegangene Erfahrungen ausgeschlossen. Und so verschließen wir Großen uns dem Neuen, öffnen uns nicht dem scheinbar Schönen aus Sicherheitsgründen: Schranke zu. Ampel rot. Verborgen bleiben fantastische Momente, lebensverändernde Erfahrungen aus Angst vor Veränderungen. Es ist ja gerade doch akzeptabel wie es ist. Warum etwas ändern mit der Möglichkeit einen Zustand zu verschlechtern? Möglichkeit der Verbesserung: ausgeschlossen. Ampel rot.
Setzt sich die Ampel in Bewegung, Erfahrungen wurden ausgelotet, Entscheidung wurde getroffen, bleiben wir am Ende doch wieder nur Stehen und sehen dem Neuen nur von weite zu. Sicher ist sicher. Ampel orange. Bereit zu starten? Mit nichten: verschlossen durch die Möglichkeit des Verlustes. Möglichkeit des Gewinnens: ausgeschlossen. Und so erlebt sich das Neue als eine Art Betäubung. Wach und doch spüren wir gar nichts. Wir gehen zwar mit aber bloß nichts zulassen. Vergessen die Möglichkeit der Freude, Zufriedenheit, des Glücks oder gar der Liebe.
Offen für etwas Neues? Handhaben wie ein Kind. Die Ampel ist auf hellgrün. Springe ins Wasser auch wenn es am Ende kalt werden könnte, weiß ich doch: Befreit mich meine Eigenwärme im Fall der Fälle doch aus der größten Eiszeit.
Und wenn nicht dann fall ich mit Vertrauen letztlich vielleicht doch noch in ein heißes Schaumbad voller Glück.
Mona-Lisa Queck
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