Mittagspause mit ...

Wie man sich unter Männern behauptet

SPIESSER-Autor Michel hat Marion Schick (Deutsche Telekom) zum Mittagspläuschchen getroffen. Die Antworten waren euch noch nicht genug – Ihr habt weitergefragt. Frau Schick spricht über Bewerbungen, Traumjobs und ihren Arbeitgeber.

16. January 2013 - 12:31
von SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
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Beigetreten: 25.04.2009

Worauf achten Sie bei Bewerbungen?

Die Grundqualifikationen müssen stimmen. Das ist immer noch die beste Eintrittskarte ins Unternehmen. Mich interessiert vor allem aber auch, ob junge Leute schon Verantwortung übernommen haben. Wer sich beispielsweise in der Jugendarbeit engagiert hat, wird bei den meisten Personalchefs gut punkten. Mein Tipp an junge Menschen: Engagiert Euch!

Ich würde gerne wissen, ob Sie selber privat Telefon/Internet/Handy mit Verträgen/Angeboten der Telekom nutzen und damit ehrlich immer zufrieden sind?

Selbstverständlich nutze ich auch privat unsere eigenen Produkte. Wäre ja schlimm, wenn nicht.  Mich fasziniert vor allem das mobile Internet, auch unser Internetfernsehen „Entertain“ ist klasse. Und als Personalchefin der Telekom bin ich natürlich von unserer Job-App begeistert. Wir haben bei der Telekom zwar nachgewiesen das beste Netz, wenn ich aber dennoch in ein Funkloch falle, nervt das schon. Aber ich habe ja einen guten Draht zu unserem Technikchef, mit dem muss ich darüber einmal reden…

Wie gut können Sie Beruf und Familie/Privatleben vereinbaren?

Marion Schick war erst Ministerin für Kultur, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg. 2012 wurde sie Personalvorstand und Arbeitsdirektorin der Deutschen Telekom AG.

Das ist wirklich eine große Herausforderung. Mein Büro ist in Bonn, meine Familie lebt in München. Hinzu kommt, dass man als Vorstand viel unterwegs ist. Ich kann - leider viel zu selten - hin und wieder auch mal von zu Hause aus arbeiten. Die Telekom hat dafür ja die geeigneten Produkte und Angebote. Richtig Zeit habe ich für die Familie meist nur am Wochenende und im Urlaub. Aber das geht ja vielen Menschen so.

Was wäre alternativ Ihr Traumjob?

Schriftstellerin. Aber erst nach dem Ende meines Berufslebens…

Was gefällt Ihnen gerade nicht an der Telekom?

Wir sind manchmal noch zu kompliziert, ein wenig umständlich. Wir müssen einfacher werden, die Abläufe schlanker machen. Auch Glaubwürdigkeit und Ehrlichkeit werden in einer so großen Organisation, wie sie die Telekom ist, nicht immer und überall so gelebt, wie es sein müsste. Aber: Wir arbeiten dran. Wir verändern uns und wir wollen immer besser werden.

Denken Sie, ob es in der Zukunft, in der nur noch Online-News gelesen werden, sinnvoll ist, Zeitungen herauszubringen, um sie zu lesen?

News aus aller Welt: Sowohl im Inter-
net aus auch in gedruckter Form.

Das ist eine sehr spannende Frage, mit der sich die Zeitungsverlage ja intensiv auseinandersetzen. Schauen wir doch einmal in die Geschichte: Als das Radio aufkam, waren auch einige Leute der Meinung, dass nun das Ende der Zeitungen gekommen sei. Aber sie gibt es heute noch. Totgesagte leben ja bekanntlich länger. Die Zeitung auf gedrucktem Papier wird es bestimmt auch morgen noch geben. Sie wird anders sein als heute: mehr Analyse, mehr Hintergrund, vielleicht magaziniger. Auch, wenn ich im Büro auf gedrucktes Papier gut verzichten kann: Meine Tageszeitung möchte ich nicht missen.

Was ist das Geheimnis, eine erfolgreiche Frau in der männlichen Wirtschaftswelt zu werden?

Es gibt kein Geheimnis. Frauen tappen häufig in die Falle, Qualifikationen anhäufen und Zusatzausbildungen absolvieren zu wollen. Ich rate ihnen: Zeigt, was ihr könnt und präsentiert Ergebnisse. Die Theorie ersetzt nie die Praxis. Traut euch. Ein weiterer Tipp: durch Leistung überzeugen. Das ist die beste Werbung für sich selbst.

Wie sicher ist es, eine Arbeitsstelle bei der Deutschen Telekom AG bis zum Rentenantritt zu haben?

Die Zeiten sind längst vorbei. Wir sind ja schon lange kein Staatsbetrieb mehr, der Arbeitsplätze auf Lebenszeit garantiert. Außerdem verändern die neuen Technologien unsere Arbeitswelt: Manche Berufe fallen weg, neue entstehen. Lebenslanges Lernen ist deshalb so wichtig. Gerade auch für Ältere. Aber ich kann mir auch nicht vorstellen, dass junge Menschen schon zum Berufsstart an das Rentenalter denken. Wäre das nicht eine furchtbar langweilige Lebensperspektive?

Haben Sie schon mal etwas total Unvernünftiges getan, was im Nachhinein goldrichtig war?

Das mag ja jetzt langweilig klingen, aber hier muss ich passen. Ich wusste schon immer ziemlich gut, was ich wollte.

Wenn ihr die Mittagspause mit Marion Schick noch nicht gelesen habt, solltet ihr euch die auch mal zu Gemüte führen.

Fotos: Hermann Radeloff / www.jugendfotos.de; Frank Dünzl
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