Die Erde in naher Zukunft: Es gibt zu viele Menschen und zu wenige Ressourcen. Warum
schrumpfen wir die Leute dann nicht einfach? SPIESSERin Victoria hat für euch „Downsizing“ geschaut.
In der futuristischen Tragikomödie „Downsizing“ finden Wissenschaftler eine Methode, um
Normalsterbliche auf ein Miniatur-Format zu schrumpfen. Die Erfindung kommt nicht nur wegen der ressourcenschonenden Idee gut an: In der künftigen Mini-Welt sind 10.000 Dollar schnell mal mehrere Millionen wert. Schließlich braucht man für ein winziges Auto weniger Material und auch die Gold-Ohrringe sind Staubkorn-klein.
Die Welt retten und trotzdem in Saus und Braus leben? Klingt gut! Paul Safranek (Matt Damon) und seine Ehefrau Audrey (Kristen Wiig) wollen den Schritt wagen und ihr restliches Leben als Winzlinge in Leisure-Land („Freizeit-Land“) verbringen: Luxuriöse Mini-Villa und nie mehr arbeiten inklusive. Doch Audrey macht einen Rückzieher - Paul ist mit seinen neuen knapp 13 Zentimetern Größe auf sich allein gestellt. Man sieht ihn kurz nach dem Eingriff in einer der stärksten Bilder des Films: Eine Metall-Schaufel hebt den Hosentaschen-Format kleinen Paul vom ehemals normalgroßen Bett - man könnte ihn in dieser surrealen Szene glatt mit einem Hotdog verwechseln.
„Danke für Ihren Einsatz für den Planeten“: In Leisure-Land lernt Paul schnell, dass der Traum vom sorgenfreien Mini-Leben eine Illusion ist. Dort haben die Winzlinge die gleichen Probleme wie im alten großen Leben: Es gibt arme und reiche Leute, schlechte Jobs, kleine und große Wohnungen, Gewinner, Verlierer und ungleiche Machtverhältnisse.
Matt Damon („Der Marsianer“, „Interstellar“) an der Seite von Christoph Walz („Inglourious
Basterds“), Kristen Wiig („Mother“) und Hong Chau.
Filmischer Augenschmaus?
Durch Schrumpfen die Welt ein bisschen besser machen: Hinter „Downsizing“ steckt eine interessante Vision und der Film zeigt in einzelnen Szenen sein Potenzial. Etwa, wenn in Leisure-Land Pauls Ehering in Original-Größe mit einem Modell-Auto kleinen LKW angeliefert wird oder Mini-Musiker auf einem übergroßen Schellenring klimpern. Christoph Waltz glänzt in seiner Rolle als Pauls feierwütiger Nachbar Dusan.
Gibt´s was zu meckern?
Der Film spielt mit den unterschiedlichen Größenverhältnissen und den damit verbundenen
Herausforderungen in dem Alltag eines Mini-Menschen. Somit erfüllt „Downsizing“ die Grundlage eines Schrumpf-Films. Die „Wir-retten-die-Welt“-Idee kommt jedoch zu kurz. Denn in Wahrheit wollen die Mini-Menschen genau das, was die Großen auch wollen: nicht arbeiten und viel Geld. „Downsizing“ zeigt verschiedene Welten, die oft absurd wirken: Etwa, wenn Paul eine Hippie-Kommune in Norwegen besucht, die dem Auenland aus Herr der Ringe nicht unähnlich ist.
Fazit: Der Rahmen hat viel hergegeben, der Plot konnte leider nicht überzeugen.
Sich austauschen, was man wirklich tun kann gegen unsere alltäglichen und künftigen globalen Probleme. Und: Bisherige Schrumpf-Filme anschauen (etwa „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“ oder „Alice im Wunderland“).
In drei Worten:
Absurd, Comedy, lang
Große Leinwand oder kleiner Bildschirm?
Kleiner Bildschirm. Vielleicht läuft er schon Weihnachten 2018 im TV?
Mainstream oder Independent?
Mainstream.
Downsizing
Regie: Alexander Payne
Besetzung: Matt Damon, Christoph Waltz, Hong Chau,Kristen Wiig
Filmlänge: 135 Minuten
Kinostart: 18. Januar 2018
Genre: Sci-Fi, Tragik-Komödie FSK:
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