Wenn du blind wärst und die Chance hättest, wieder sehen zu können, würdest du sie um jeden noch so schmerzhaften Preis nutzen? Im Film „Licht“ sieht sich Maria Theresia damit konfrontiert. Rebekka hat den Film gesehen und weiß, was der Preis ist.
17. January 2018 - 13:15 SPIESSER-Autorin breakfastatspiesser.
„Licht“ basiert auf der wahren Lebensgeschichte der blinden Maria Theresia von Paradis, die im 18. Jahrhundert aufgrund ihres außergewöhnlichen Klavierspiels in Wien prominent war.
Schon frühzeitig erblindet, wird Maria Theresia Paradis von ihren Eltern von einem Doktor zum nächsten gezerrt. Denn die 18-Jährige ist 1777 mit ihren Klavierkünsten ein Wunderkind in der Wiener Gesellschaft. Doch nicht mal die schmerzhafteste Behandlung scheint ihr zu helfen. Dann stoßen ihre ehrgeizigen Eltern auf den Arzt Franz Anton Mesmer, dessen neuartige Methoden arg umstritten sind. Dennoch wollen sie die Therapie versuchen und bringen „Resi“ zu ihm. Sie kommt bei ihm unter und beginnt, zusammen mit anderen Patienten, mit der Behandlung. Jedoch muss sie mit Erschrecken feststellen, dass mit der vermeintlich zurückkehrenden Sehkraft, ihre pianistischen Fertigkeiten schwinden.
Wer spielt mit?
Maria Dragus beeindruckt in der Rolle der Maria Theresia und findet dabei in David Striesow, alias Franz Anton Mesmer, ihren Schauspielpartner. Lukas Miko und Katja Kolm übernehmen die sehr ehrgeizigen und oft kalt wirkenden Eltern. Und Maresi Riegner zeigt sich in der Gestalt von Maria Theresias Dienstmagd und späteren Freundin Agnes.
Besonders gefallen hat mir im Film der farbliche Kontrast, sowie die authentisch bunten und aufwendig gestalteten Kostüme. Man fühlt sich zurückversetzt in die Wiener Klassik. Optisch gesehen ist meiner Meinung nach wirklich alles richtig gemacht worden.
Fanpakete gewinnen!
Zum Kinostart von „Licht“ am 1. Februar verlosen wir drei Wien-Pakete bestehend aus je zwei „Licht“-Kinofreikarten und „Das Wien Buch“ vom Kunth Verlag. Hier geht's zum Gewinnspiel!
Gibt’s was zu meckern?
An einigen Stellen habe ich mich leider etwas gelangweilt, denn im Film wird nicht viel mit Hintergrundmusik gearbeitet. Dadurch wirken ein paar Szenen in die Länge gezogen, ohne ersichtliche Bedeutung.
Braucht man Taschentücher?
Das Schicksal von Maria Theresia geht einem zwar sehr ans Herz, aber weinen musste ich nicht. Ich denke also, man kann die Taschentücher zuhause lassen.
Mit wem angucken?
Mit wem man will, denn die Geschichte von Maria Theresia kann für jeden spannend sein. Vor allem, weil sie wirklich so stattgefunden hat. Natürlich kommen Mozart-Fans besonders auf ihre Kosten, doch bei diesem Film gibt es, denke ich, keine konkrete Zielgruppe.
Auf einen Blick
Action: ✪ ✪ ✪
Romantik: ✪
Humor: ✪
Niveau: ✪ ✪ ✪ ✪
Bildungsfaktor: ✪ ✪ ✪
Was macht man danach?
Googlen wo die nächste Wiener-Klassik-Mottoparty steigt, damit man einen Vorwand hat, um in eins der bauschigen Marshmallow-Kleider zu schlüpfen.
In 3 Worten:
berührend, informativ, spannend
Große Leinwand oder kleiner Bildschirm?
Der Film ist zwar sehr gut für eine deutsche Produktion, aber ich sehe ihn noch nicht auf den großen Leinwänden weltweit. Für mich würde es sogar reichen, wenn er im Fernsehen zu sehen ist.
Mainstream oder Independent?
Das Genre ist eben ein Historienfilm, von denen es schon unzählig viele gibt. Für mich ist der Film eher Mainstream.
Licht
Regie: Barbara Albert Darsteller: Maria Dragus, Devid Striesow, Lukas Miko, Katja Kolm, Maresi Riegner Kinostart: 01.02.2018 Filmlänge: 97 Minuten Genre: Historienfilm FSK: 6
Text: Rebekka Hörnig Teaser: Christian Schulz
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