Ich habe immer getanzt. Tanzen lässt mich alles vergessen.
So auch jetzt, in dem großen verspiegelten Tanzsaal. Meine roten, geschwollenen Augen starren mich böse an.
Musik an.
Augen zu.
Welt aus.
Ich fange an zu tanzen, werde immer schneller, die Traurigkeit vergeht und ich schwebe. Ich drehe mich, Einmal, zweimal, dreimal...
STOP!
Ich öffne die Augen und neben meinem Spiegelbild im Spiegel ist plötzlich auch noch ein fremdes Gesicht. Mir bricht der Schweiß aus, wer ist das? Und was will er?
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Und jetzt seid ihr gefragt, ich freue mich über Kreative Vortsetzungen. Am 8. November werde ich dann die vollständige Geschichte posten :-)
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"STOP!
Ich öffne die Augen und neben meinem Spiegelbild im Spiegel ist plötzlich auch noch ein fremdes Gesicht. Mir bricht der Schweiß aus, wer ist das? Und was will er?"
...
Es war ein junger Mann, nein, noch ein Jugendlicher. Er hatte die schwarze Kaputze seines Pullies auf und man konnte sein Gesicht nicht richtig sehen. Seine Statur lies darauf schließen, dass er kein Sportler war.
Ich drehte mich zu ihm um und starrte ihn an. Er starrte zurück.
Seine Augen waren blau. Nicht strahlend, eher matt. Er war blass und wirkte, wie jemand der Kummer hatte.
"Was machst du hier?", kam es aus meinem Mund.
"Das könnte ich dich auch fragen", antwortete er.
Eine peinliche Stille setzte ein.
"Ich tanze hier...", sagte ich irgendwann und er antwortete mit :"Hab ich gesehn ... du bist nichtmal schlecht darin..." - "Danke..."
Bevor wieder eine peinliche Stille einsetzte, fragte ich ihn nochmalst, was er hier mache.
"Ich bin hier ab und an mal und ...", er stockte. Ich war mir nicht sicher Tränen in seinen Augenwinkeln zu erkennen. Er zog seine Kaputze tiefer ins Gesicht. Ich wusste nicht was ich tuen sollte.
"Tut mir leid..., dein Tanzen erinnert mich an sie...", kam nach einer längeren Pause.
Wer war "sie"? Ein weiteres mal wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Ich beschloss zu schweigen. Ihn schien es ähnlich zu gehen und er sah betroffen auf den Boden.
"Es tut mir leid... ich denke ich werde jetzt gehn.", sagte er.
Ich sah ihn verwundert an und bekam nur eine "..okay" heraus.
Er ging Richtung Tür.
Ich wollte etwas sagen, aber mir fiel nichts ein.
Nun stand ich da. Alleine in einem großen Tanzsaal und ich spiegelte mich an jeder Wand. Die Musik lief noch, ein kraftvolles, schnelles Stück. Eines meiner Lieblingsstücke, welche mich sonst immer aufmunterten. Doch diesmal schien es irgendwie unpassend. Ich schaltete die Musik aus und sah mich um. Ich fühlte mich plötzlich so klein und unbedeutend, irgendwie matt.
Mir war auch nicht mehr nach tanzen.
Ich beschloss nach Hause zu gehen. Dieser Typ ging mir irgendwie nicht mehr aus dem Kopf. Es gab viel zu viele offene Fragen. ich hätte ihn nicht einfach so gehen lassen solln.
Das einzig Gute an der Sache war, dass ich durch die vielen offenen Fragen nicht mehr so intensiv über meine eigenen Probleme Nachdenken musste.
.....
sooooooooooooooo.... reicht das als denkansatz :)?
Die alten Augen schauen mich traurig an. Ich bin verwirrt. Ich schaue nervös um mich herum und suche das andere Spiegelbild. Aber ich bin allein im großen, vorgespiegelten Tanzsaal. Seltsam. Ich schaue wieder in die Augen neben meinem Spiegelbild.
"Wer bist Du?"
"Was willst Du?" rufe ich in den leeren Raum hinein.
"Ich bin jemand, den du sehr gut kennst. Denn ich bin jedermann, den Du triffst, jeder Mann und jede Frau, die Dir täglich begegnen." kommt die Antwort prompt.
Meine Verwirrung ist größer. Ich sehe niemanden weiteres in dem Tanzsaal.
"Du wirst diese Worte hören." spricht die Stimme weiter. "Deine Augen werden mich nicht sehen, Dein Gehirn wird stattdessen meine Sätze erkennen. Schon manches Gespräch hat dies für Dich an Bedeutung gewonnen, ohne dass Dir Erkenntnis zuteil wurde.
Meine Worte mögen mehr für Dich sein, wenn Du willst und bereit bist. Öffne Dich mit all deinen Sinnen, wenn meine Worte vor Dir dringen. Sieh mit Deinen Augen und höre mit Deinen Ohren, rieche mit Deiner Nase und schmecke mit Deinem Mund und taste und spüre mit Deiner Haut. Und auch jene Sinne brauchst Du, deren sich die Menschen nur selten erinnern. Fühle mit Deinem Körper, denke mit Deinem Gehirn und erkenne mit Deiner Seele.
Nimm meine Worte mit all Deinen Sinnen auf, und Du wirst sehen, was es für Dich bereit hält. Denn dies ist nicht nur eine Kurzgeschichte für Dich, sondern Du wirst Schritte mit ihm tun, welche Dir Kraft geben.
Nicht alle meine Worte mag für Dich richtig sein. Doch jeder Satz verdient Deine Aufmerksamkeit, damit Du darüber nachdenken und fühlen und sehen mögest. Überdenke die Worte wohl und reiflich, doch wirf sie nicht einfach weg, denn in jedem könnte Deine Wahrheit sein.
Sei wachsam und kritisch bei jedem Satz, doch sei auch auf der Hut Dir selbst gegenüber. Denn niemand kann Dich so gut belügen und betrügen wie Du selbst.
Dreierlei ist in Dir vereint. Es sind dies Körper, Geist und Seele. Sie bilden eine harmonische Einheit, und kein Teil soll über die anderen Teile herrschen. Weder Körper noch Geist noch Seele kann ohne die anderen Teile gut und gesund sein. Und keiner dieser Teile soll vergessen werden, denn die anderen Teile werden krank daran.
Für viele Menschen ist der Körper ein lästiges Übel und mit Schmutz und Sünde behaftet. Für andere dient er nur als nutzlose Hülle für den Geist, und sie geben nicht acht auf ihn. Und es gibt solche, die sehen im Körper für dieses Leben nur den Träger der Seele.
Alle jene haben nicht erkannt, dass Körper, Geist und Seele eine Einheit sind. Sie lassen ihre Körper brachliegen wie ein fruchtbares Feld, das niemand bestellen will. Sie füllen ihre Körper mit künstlichen Stoffen und falscher Nahrung. Sie vergiften ihre Organe mit flüchtigen Genüssen. Sie bewegen ihre Glieder nicht, sondern schleppen sie mit sich herum. Ihre Körper sehen die Sonne nicht und spüren nicht den Wind. Sie alle pflegen ihre Besitztümer mehr als ihre Körper.
Die Freuden, die der Körper zu schenken vermag, werden verleugnet und mit Schmutz beworfen, damit niemand einem anderen das gebe, was der Körper zu geben hat und wonach er dürstet."