Ja, du – wer sonst? Schließlich bist du das letzte Stück, das noch da ist. Das letzte Stück Kuchen, Schokolade, Pizza, was auch immer. Wir sitzen hier andächtig um dich herum wie Pseudoheilige um eine Reliquie. Keiner möchte zugeben, dass eine gewisse Beklemmtheit in unseren Hinterköpfen sitzt. Der Grund bist natürlich du: Du hast eine unwiderstehliche Anziehungskraft und gleichzeitig scheint dich ein eiskalter Hauch der Unerreichbarkeit zu umwehen.
Noch nicht gegessen: Das letzte Stück.
Du, liebes Übriggebliebenes, lässt uns alle vorher dagewesenen Stücke völlig vergessen. Noch lenken wir uns ab, die Mutigen unter uns machen sogar ein paar Witzchen über dich, das „Anstandsstückchen dort“ – aber dann zuzugreifen, so mutig sind sie dann doch nicht.
Ich würde das alles gern beenden, ein schneller Griff, ein charmantes Lächeln und vielleicht überbrückende Worte, um den unterdrückten Zorn meiner Artgenossen zu mildern – und schon könntest du meinem Gaumen schmeicheln und die peinliche Affäre wäre, nun ja, gegessen.
Aber ach, hatte mein Gegenüber nicht weniger als ich? Soll er dich doch nehmen, ja wirklich. Aber ach, er will doch sowieso abnehmen. Nein, nein, das hat doch Zeit, du läufst ja nicht weg. Das tust du wirklich nie. (Manchmal geht man kurz aufs Klo, und wenn man wiederkommt, bist du weg, aber das ist eine andere Sache.)
Fühlst du dich eigentlich manchmal einsam? Oder missachtet in deiner Stellung als ebenbürtiges Stückchen der Gemeinschaft, wie der unsportliche Mitschüler, der immer als letztes gewählt wird? Oder ist es eher etwas Besonderes, zuletzt noch die Stellung zu halten? Ich persönlich würde mich ja unwohl fühlen, wenn unausgesprochen alle im Raum über mich und meinen unauffälligen Verzehr nachgrübeln würden.
Du freches Stück!
So langsam glaube ich, du hast Spaß an unserer Misere. Bist mit Absicht geblieben, um dich an unserer Unentschlossenheit und unseren tapsigen Überspielungsversuchen zu ergötzen. Ha, du freches Stück, was fällt dir ein? Du bremst unser Gemeinschaftserlebnis, ist dir das klar? Bitte denk noch einmal darüber nach. Vielleicht überredest du ja deine Kollegen zur gemeinsamen Anstrebung einer Stückanzahl, die zur Zahl der Anwesenden passt, wie wäre das? Oder wir machen hier mal eben das Licht aus und dann kann jemand im Dunkeln ...
„So, ich geh schlafen. Vorher noch das Stückchen hier, dann bin ich weg...“
Oh, schau an, so geht es auch. Wir haben zwar einen von uns opfern müssen, aber du wurdest schließlich deinem Zwecke zugeführt. Na dann.
Ich nehme an, so eine Ansprache wundert dich, und ich muss zugeben, zu der Einsicht dahinter kam ich auch nicht leicht. Früher habe ich gedacht, dass du das Schlimmste bist, was mir je passieren könnte. Aber jetzt habe ich eine andere Meinung: Dank dir, meine Sackgasse, habe ich vieles über
Unsere Überwachungstechnik hat die Science-Fiction längst überholt. Google und Co. bestimmen unsere Meinungen... oder etwa doch nicht? SPIESSERin Helen schreibt an das Dystopiejahr 1984...
Liebe Wahlbenachrichtigung,
vor ein paar Wochen habe ich dich aus dem Briefkasten gefischt. Du bist meine Berechtigung zur Wahl, meine Berechtigung zur Mitbestimmung in Deutschland. Seitdem hängst du an meiner Pinnwand, wirst von Notizzetteln und Einkaufslisten umrahmt und wartest
Das erste Mal zur bei einer Wahl die Stimme abgeben. Für manche von euch ist es dieses Jahr soweit, bei der Bundestagswahl. SPIESSERIN-Astrid hat einen Brief an alle neuen Erstwähler verfasst.
Fast alle von uns plagt es im Alltag regelmäßig, das Fernweh. Bei SPIESSER-Redakteur Tom scheint das nicht so zu sein. In einem Brief versucht er seinen entfernten Bekannten endlich dazu zu bewegen ihm mal einen Besuch abzustatten.
Sie sind klein, sie sind fies und man wird sie kaum los. Die Rede ist von den Plagegeistern der Pubertät: den Pickeln. SPIESSERin Jenni kann sie echt nicht mehr sehen und lässt ihrem Frust in ihrem Brief freien Lauf.
Wenn Freunde sich nicht mehr mögen, ist das meistens traurig. Mona verabschiedet sich in ihrem Brief jedoch von einem sehr schlechten Freund – von dem Like-Button.
Am 21. Januar ist jährlich der internationale Tag der Jogginghose. Und ja, dieses Kleidungsstück hat es sowas von verdient einen eigenen Tag im Kalender zu haben. Findet zumindest SPIESSERin Franzi. Eine Liebeserklärung an das bequemste tragbare Stück Stoff.
Ein bestandenes Mathe-Abi oder Frieden auf der Welt – oft wünschen wir uns Hilfe von oben. Paul hofft auf die Weisheit Odins und hat einen Hilferuf geschrieben.
Was andere ausmisten, findet bei SPIESSER–Autorin Lara einen Platz. Sie findet: Secondhandmode ist ein Wundermittel gegen Uniformität, Sweatshops und das Pleitesein.
Ihr kennt das: Was andere haben, wollen wir auch, was wir selbst haben, erscheint uns nicht gut genug. Neid! Lea will sich jetzt erstmal von ihm verabschieden.
SPIESSER-Praktikantin Franziska hat mit ihrem WG-Leben Klartext gesprochen und dabei positive und negative Seiten entdeckt – und letztendlich ihre Liebe gestanden!
der Eckstein als Kuchenstück verkleidet lustitsch, mit smarties oder ohne
naja ich geh wieder Krümel essen ;)
mich hat das echt beschäftigt, der Brief
ich glaube es gibt 7.018.297.317 letzte Kuchenstücke viel Spaß beim naschen :P