Egal, ob LSD, Cannabis oder Alkohol – Drogen vernebeln die Sinne. Wer
sich so berauscht hinters Lenkrad setzt, der bringt Leben in Gefahr – seines
und das anderer. SPIESSER-Autorin Laura wollte es genau wissen und hat
für euch getestet, wie es sich anfühlt unter Drogeneinfluss Auto zu fahren.
02. September 2016 - 10:52 SPIESSER-Autorin Laura....
Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, lasse ich Bier und Wein stehen. Ohne Ausnahme! Mein Fahrlehrer hat gute Arbeit geleistet und mich davor gewarnt, berauscht zu fahren. Trotzdem möchte ich wissen: Wie fühlt es sich an? Auf einer Ford-Teststrecke darf ich den Drug Driving Suit anziehen. Er kommt auch bei „Vorfahrt für Deine Zukunft“ zum Einsatz, dem kostenfreien Fahrsicherheitstraining des Autoherstellers.
Anziehen des Drug Driving Suit. Bild: Jakub Kaliszewski
Der Parcours, den ich gleich mit dem roten Ford Fiesta fahren soll, sieht leicht aus: anfahren, drei Kurven durch eine Reihe aus Pylonen, fertig. „Für mich als erfahrene Autofahrerin kein Problem“, denke ich, als ich den Drug Driving Suit anziehe. Der besteht übrigens aus vielen verschiedenen Einzelteilen und soll einen Drogenrausch simulieren: Gelenkmanschetten schränken meine Beweglichkeit ein, eine Brille verzerrt meine Sicht, an einem Handschuh befindet sich eine vibrierende Kugel.
Meine rechte Hand zittert, während ich mir zusätzlich noch Kopfhörer aufsetze, durch die ich ab sofort mit einem dröhnenden Geräusch beschallt werde. Meine Mitmenschen nehme ich jetzt nur noch schemenhaft wahr. Mich normal zu bewegen fällt mir schwer. Der Drug Driving Suit soll einen Alkoholblutwert von rund 1,8 Promille und den Konsum illegaler Drogen wie Marihuana, LSD oder Heroin simulieren. Um mich an die Rausch Simulation zu gewöhnen, wirft mir Verkehrssicherheitstrainer Henning Swirski, der sich gleich mit mir in das Auto setzen darf, einen Ball zu.
Ballsport war nie mein Ding, im Drogenanzug schaffe ich es aber nicht einmal, den Ball auch nur in seine Richtung zu bewegen. Auch mein anschließender Versuch, auf einer Kreidelinie zu balancieren, scheitert kläglich. Gerade laufen ist mit der Drogenbrille nicht drin, die nicht nur meine Sicht verzerrt, sondern auch bunt blinkt.
Testfahrt überstanden. Bild: Jakub
Kaliszewski
Das kann Leben kosten
Ich frage mich, wie ich so Auto fahren soll und bin froh, dass Trainer Henning Swirski mir nicht von der Seite weicht, während ich am Steuer sitze. Schon das Anschnallen fällt mir schwer. An der Handbremse greife ich drei Mal vorbei und den Startknopf treffe ich erst beim zweiten Versuch. Das kann ja heiter werden! Mit Schrittgeschwindigkeit wage ich mich vor. Wo ich vorher noch einen Weg zwischen den Pylonen erkennen konnte, verschwimmt nun alles. Es scheint, als hüpften die rot-weißen Hütchen vor mir herum. Die Tipps des Trainers höre ich kaum, denn auf meine Ohren dröhnt weiter ein dumpfes Wummern. Immer wieder muss ich anhalten, um nicht alle Pylonen umzufahren.
Es kommt mir vor, als sei mein räumliches Sehen abhanden gekommen. Als ich den Parcours durchfahren habe und den Anzug ablegen darf, atme ich auf. Endlich bin ich wieder Herrin meiner Sinne, kann mich frei bewegen und rasch reagieren. Über zitternde Hände und bedrohlich verrückte Sinneseindrücke zu lesen ist das eine, sie am eigenen Körper zu erfahren das andere. Welche Auswirkungen ein Rausch auf meine Fahrtüchtigkeit hat, ist mir erst heute richtig bewusst geworden: Jedes Hütchen, das ich angefahren habe, hätte ein Mensch sein können!
Vorfahrt für Deine Zukunft ist dein kostenloses Fahrsicherheitstraining zu den Schwerpunkten Drogeneinfluss, Ablenkung, Assistenzsysteme und Fahrzeugtechnik. Jetzt anmelden: vorfahrt-fuer-deine-zukunft.de Die nächsten Termine: 13. & 14. Oktober, München und 25. & 26. Oktober, Grevenbroich
Text: Laura Konieczny
Fotos: Jakub Kaliszewski
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