Was Sophia nie machen wollte? Bei Fremden schlafen! Dank Couchsurfing hat sie es doch gemacht. Wenn ihr international neue Leute und Kulturen kennen lernen wollt, Lust auf Abenteuer habt und euch im Urlaub das teure Hotel sparen wollt, dann auf auf. Surft die erste Couch!
31. December 2013 - 12:33 SPIESSER-Autorin SophiaBo94.
Über die Website findet ihr in sämtlichen Städten (und manchmal auch in den kleinsten Dörfern) der Welt Couchsurfer jedes Alters. Die Couchhosts wollen neue Leute kennenlernen, Geschichten hören, Fremden ihre Stadt und verrücktesten Hobbys zeigen oder einfach nur Gesellschaft beim Fernsehschauen. Der positive Nebeneffekt: Sie bieten euch ihr Bett, Haus, Couch, Bettvorleger, Hängematte etc. kostenlos zum übernachten an.
Was muss man mitbringen?
Bei Widy in Thailand war die Couch zu klein.
Deshalb hat Sophia auf dem Couchvorleger
geschlafen. Foto: privat
Einen ganzen Reiserucksack voll Neugierde, Offenheit und Toleranz für die unterschiedlichsten Charaktere und Lebensweisen der unterschiedlichsten Menschen. Außerdem manchmal einen Schlafsack und einen starken Magen, weil es durchaus vorkommen kann, dass man auf dem Bettvorleger nächtigen muss oder ein gebratenes Schwammetwas probieren darf.
Ohne regen Taten- und Kommunikationsdrang könnt ihr euren Rucksack eigentlich gleich wieder einpacken. Reisende, die Couchsurfing nur zum kostenlosen Übernachten verstehen und sich nach Ankunft in ihrem Zimmer verziehen, sind ziemlich unbeliebt. Schließlich möchte euer Hauswirt ja auch Zeit mit euch verbringen, euch und eure Reise kennenlernen.
Wie lange bleibt man?
Fünf Minuten bis zu fünf Stunden. Das liegt zum einen daran, dass Erfurt nicht New York ist. In Weltmetropolen gilt oft: zu viele Couch Suchende, zu wenig Couch Bietende. Da kann es oft passieren, dass ihr über 20 Leute anschreibt um nach einer Couch zu fragen und nicht einer in dem gewünschten Zeitraum bei sich Platz hat, weil er schon den ganzen Sommer mit Couchsurfern ausgebucht ist. Dann setzt ihr euch erneut hin und schreibt 20 Anfragen.
Zum Anderen reicht die Fülle der Couchsurfing Profile von Name und Profilbild bis zu gefühlten drei A4 Seiten Berichten unter der Rubrik „Das Beste, was du jemals gesehen/ gemacht hast“. Die ihr dann auch bitte durchzulesen habt, da diese User meistens eine detailreiche Begründung haben wollen, warum genau ihr ihn treffen wollt um bei ihm zu nächtigen.
Wer steck dahinter?
Mit viel Glück darf man bestimmt auch mal hier
nächtigen. Foto: TheMarque//flickr
Über drei Millionen Couchsurfer weltweit. Anfangs war es nur einer: Casey Fenton. Der hatte im Urlaub 1990 einfach keine Lust, in einem Hotel zu nächtigen, und hackte sich deshalb in das Studentennetzwerk der Universität in seinem Urlaubsort. Dann schickte er eine Sammelmail, ob er bei bei Jemandem übernachten könne. Aus der Menge der positiven Rückmeldungen und gemeinsamen Erlebnissen entstand die Idee, eine Community zu gründen, um anderen dieselbe Erfahrung zu ermöglichen. Neun Jahre später ging couchsurfing.org online.
Was erzählt man danach?
Von dem neuseeländischen Bauern, der fern ab von touristischen Tierbeoachtungsstationen sich zusammen mit euch in den Busch schlägt, um euch hautnah Pinguine zu zeigen. Natürlich nur für einen Kasten Bier. Vielleicht auch einmal, dass ihr euch ein Bett mit zwei Katzen teilen musstest. Oder ihr erzählt von dem nudistischen New Yorker, der euch nur bei sich übernachten lässt, wenn ihr euch den ganzen Tag auch nackt in seiner Wohnung bewegt.
Woher kommt man, wohin geht man?
Von den Homepages überteuerter Massenhostels oder einem gemütlichen Abend mit anderen Reisenden, die euch Couchsurfing empfohlen haben direkt auf die Couch eines Fremden.
Autorin: Sophia Bohrloch
Fotos: privat, studio tdes, TheMarque, flickr CC
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