Ihr seid in der Pampa zu Hause und könnt von solchen Sorgen ein Lied singen? Schreibt eure lustigsten Provinzkinder-Probleme in den Kommentar unter diesem Artikel und gewinnt einen von zehn weglaufenden Weckern von iGeschenke.de.
Einsendeschluss ist der 15. November 2013.
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Kommentare
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Eigentlich stamme ich aus einer Großstadt, aber "mein" Stadtteil wurde erst recht spät eingemeindet und ist relativ klein. Irgendwie scheint jeder der rund 7000 Einwohner mich und meine Familie zu kennen und so wird die Hunderunde zum "Grüß deine Mutter"-Marathon. Das wäre ja ok, wenn ich meiner Mutter dann nicht immer sagen müsste:"Ich soll dich grüßen...von so einer Frau mit Haaren" Provinz plus schlechten Gesichtsgedächtnis ist echt eine tolle Kombination. Ein besonderes Vergnügen ist auch das Glasfalschenwegbringen: Scheinbar das halbe Dorf versammelt sich immer, wenn ich zum Container gehe, eben um diesen und beäugt mich. "Oh eine leere Weinflasche. "Da war wohl wieder eine Party" und "Aha die Ketchupflasche hat noch rote Reste. Diese Neureichen" lese ich in den löchernden Blicken und ich fühle, wie man mir imaginär einen Sträflingsanzug anzieht. Natürlich gibt es auch Vorteile. Wenn mal etwas ist, dann weiß es das ganze Dorf. Ein Rohrbruch löst eine Flut an Wasser in der Wohnung und eine Flut an Sachspenden und "Ihr könnt bei uns schlafen" aus. Das Duzen ist auch sehr angenehm und erleichtert mir, wenn ich mal wieder den Namen vergessen habe, die Kommunikation. Busse verlassen hingegen regelmäßig das Gebiet, aber irgendwie fähren nur zweimal am Tag Busse zurück, aber wer will hier schon hin? Wir haben einen Supermarkt und 10 Frisörläden. Top gestylt geht man sich seine drei Eier kaufen und erfährt, wer - mal wieder - seinen Mann betrogen hat. Genau die...Die mit den Haaren war's!
Ach ja, das war immer toll nach der Schule zu rennen. Einmal weil, die Lehrerin nur Dienstag Nachmittags konnte zur 8. und 9.Stunde, wenn der letzte Bus nach der 8.ten Stunde fuhr. Also hieß es zu rennen, um wenigstens am Busbahnhof noch den Bus zu erwischen oder Glück haben, dass die Busfahrer einen kannten und vorher anhielten, da sie vom Wartegelände aus ab und zu auch an der Rennstrecke vorbeifuhren.
Oder rennen, um schnell im Buchladen nach der 7.ten Stunde ein Buch abzuholen, denn gute Buchläden wollen unterstützt werden.
Und früh im Bus noch eine Runde schlafen, weil die Fahrt bis zur Schule über eine halbe Stunde dauert.
Oder früh wenn man Freistunden hat, in der Schule rumgammeln, weil fuhr ja nur ein Bus zur Schule.
Undundund...
Wir hatten bis vor kurzem nicht mal einen Supermarkt, da musste der Einkauf immer ganz genau geplant werden, und der Ausflug in die nächste Stadt zum Lebensmittelkaufen wurde zum Familienereignis :)
Ich lebe auf dem Land und habe außer dem Toooooooooootal laaaaaaaaaaaaaaaaaaangsamen Internet keine weiteren Probleme :)
Da ich in NRW lebe, habe ich es ja noch relativ gut, denn ich bin umgeben von großen Städten. Das Problem ist nur-wie soll ich da hinkommen? Mit dem Fahrrad oder zu Fuß könnte das ganze dann doch etwas länger dauern und wer hat heute zu Tage noch Zeit?
Die Bus und Bahnverbindung sind auch ein kleines Problem. Es gibt ungefähr zwei Stadtteile, in dem einen fahren stündlich mehrere Busse in die Zivilisation, wohnt man aber im anderen Stadtteil kommt der Bus nur alle 2 Stunden. Zwar könnte man vielleicht mit dem Fahrrad die 5 Kilometer fahren, nur leider liegt eben dieser Stadtteil auf einem Berg. Ein weiteres Problem ist auch, dass man ständig die Bahn verpasst, denn der Bahnhof ist hinter den Schranken und eben diese bleiben meistens 15 Minuten unten, sodass man am besten eine Stunde vorher da ist, damit man auch ja nicht den Zug verpasst. Manchmal fahren die Züge auch einfach durch oder fallen ganz aus, die Gründe weiß wohl nur die Deutsche Bahn..
Kommen wir zum nächsten Punkt: 'feiern gehen'.
In meiner Stadt gibt es nur eine kleine 'Dorfdisko'. Und diese Dorfdisko ist natürlich in dem Stadtteil, in dem nur alle 2 Stunden ein Bus fährt - Nachteil Nummer 1.
Der Grund, warum ich feiern gehen will, ist unter anderem der, dass ich gerne neue Leute kennenlernen würde. Das ist da nicht möglich. Die gesamte Stadt geht in eben diese Disko. Und warum sollte ich freiwillig auch noch in meiner Freizeit die Gesichter sehen wollen, die mich schon jeden Wochentag in der Schule anöden. Außerdem fühlt man sich beobachtet, da die 'zu-coolen-leute-zum-tanzen' sich an der so genannten 'Bar' betrinken und alles und jeden mit ihren Blicken verurteilen. Alles wird genau beobachtet und kommentiert und am besten noch am Montag dann auch noch jedem, der es wissen will oder eben nicht erzählt. Möchte man dann nun verständlicher Weise gerne in die nächste Großstadt zum feiern wäre da wieder das Problem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Bahn fährt noch jede Stunde, allerdings natürlich nicht dahin, wo man hin will. Der Bus fährt allerdings schon ab 9 Uhr nicht mehr. Aber es gibt ja den Nachtbus, der um 3 Uhr nachts fährt, was den Elern natürlich auch wieder zu spät ist.
Und meiner Meinung nach der größte Nachteil überhaupt: Jeder kennt jeden. Das habe ich zwar schon im vorherigen Punkt angesprochen, aber es nervt einfach. Jeder kennt jeden, oder meint eher jeden zu kennen. Denn auch wenn man noch nie mit der Person ein ernsthaftes Gespräch hatte, weiß man, mit wem die Person denn schon alles zusammen war, was ihre größten Fehler waren und das die Haare ja gar nicht naturblond sind. Jeder bildet sich ein Urteil von jedem und hat eigentlich absolut gar keine Ahnung. Dieses Urteil ändert sich aber auch nicht so leicht. Hat die eine beim letzten Stadtfest ein bisschen zu viel getrunken, wird sie sofort als 'Alki' abgestempelt und wollte in Wahrheit nur Aufmerksamkeit.
Hat der andere nach Jahren die Beziehung zu seiner Freundin beendet, ist er ein vollkommenes Arschloch und jeder wartet nur auf das kleinste Anzeichen, dass er auf jemand neues stehen könnte, nur um sich bestätigt zu fühlen, dass er auch wirklich ein Arschloch ist.
Nichts bleibt geheim. Viele ändern nicht mehr ihren Beziehungsstatus auf Facebook, aber wozu auch die Mühe, in der Kleinstadt weiß es eh bald jeder.
Nun, dass ist ganz einfach. Möchte man eine Disco besuche, dann feiert man in einer kleinen Scheune mit den Kühen. An Alkohol gibt es nur den Selbstgebrannten, da der nächste Supermarkt nicht so einfach zu erreichen ist. Jeder kennt jeden, Gerüchte und Lästereien erreichen einen schneller als man es glaubt. Vor 5 Minuten passiert, schon ist es Gesprächsthema Nummer eins. Um zur Schule zu kommen muss man morgens schon sehr früh aufstehen, denn wenn man den Bus verpasst, dann wars das mit der Schule.
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Das Licht geht schon halb 12 aus, die Bahn (unser einziger nennenswerter Nahverkehr) fährt bestenfalls stündlich, am Wochenende überhaupt erst ab halb 10. Ins Kino mit den öffentlichen? Kein Problem, schwierig sind dann nur die 30km Fußmarsch nach Hause ;-)
Und trotz allem muss ich sagen, wir sind alle auch auf dem Dorf groß geworden und ich möchte mein "Nest" (~350 Einwohner) nie gegen eine (Groß-)Stadt tauschen.