Als erstes wäre es wichtig einen Termin für den SLEP-Test (ein Englischtest, der die Sprachfähigkeit für die High School bestätigt) zu beantragen. Am günstigsten kommt man mit Gruppenterminen, aber auch teurere Einzeltermine in Wohnortsnähe sind möglich. Der Test kostet rund 50 bis 150€ und besteht aus 2 Teilen, einen Hörteil und einen Leseteil mit Fragen zum ankreuzen. Gegen das Internetgerücht ist der Test wirklich ein bisschen anspruchsvoll, aber ihn nicht zu bestehen ist unwahrscheinlich.
Ein Reisepass muss, wenn nicht schon vorhanden, beantragt werden. Er muss mindestens über die Auslandsaufenthaltsdauer gültig sein.
Die ärztliche Untersuchung beansprucht viel Zeit und sollte deshalb auch schnellstmöglich erledigt werden. Viele High Schools möchten das ihre Schüler weitere Impfungen und ein Sporttauglichkeits-Attest haben, dass aber erfährt man meist erst wenn eine High School gefunden wurde, in der man das Jahr unterrichtet wird.
Der erforderliche Tuberkulose-Test (TBC) ist nicht vom Arzt durchführbar, deshalb ist es bei vielen Gesundheitsämtern möglich einen Termin festzulegen. Der Test kostet etwa 12€ und halb so wild. Tuberkulose, die Krankheit gegen die geimpft wird ist eine Lungenkrankheit. Bei dem Test wird ein bisschen Serum unter die erste Hautschicht gespritzt, sodass eine kleine Beute entsteht, die sich nach kurzer Zeit im Körper verteilt.
Nach ein paar Tagen wird der Arm auf dem Gesundheitsamt kontrolliert (ist nichts zu sehen ist der Test negativ und man wurde erfolgreich gegen TBC geimpft, erkennt man Veränderungen im Hauterscheinungsbild ist der Test positiv und man hat bereits TBC, in dem Fall folgt ein Röntgenbild und weitere Behandlungsmaßnahmen).
Bei vielen Auslandsprogrammen ist eine Krankenversicherung inbegriffen, ansonsten ist es auch oft möglich sich über die deutsche Versicherung im Ausland zu versichern. Ärztliche Rechnungen, die in den USA anfallen, werden zuerst Bar beglichen, danach wird die Rechnung über den Postweg an die deutsche Familie gesandt und diese schickt sie an die Versicherung, die das Geld der deutschen Familie überweist.
Um auch in den USA immer etwas Geld dabei zu haben, ist es sinnvoll sich eine Kreditkarte anzulegen. Leider sind bei vielen Banken die zusätzlichen Preise beim Abheben von Bargeld im Ausland so hoch, dass man auf eine Alternative abweichen muss: die SparCard direkt der Postbank. Das mobile Sparbuch ist kostenfrei und ermöglicht 10 kostenlose Abhebungen pro Jahr im Ausland (da man auf 2 Jahre verteilt reist, hat man 20 Abhebungen). Danach bezahlt man ein zusätzliche Gebühr, die aber auch tragbar ist. Geld kann ganz einfach aus Deutschland auf das Sparbuch eingezahlt oder auch durch einen Dauerauftrag übertragen werden.
Im Monat benötigt ein Gastschüler etwa 150 bis 250€ Taschengeld, um Ausgaben wie Schulsachen, Hobbys, Kleidung, Mittagessen, Hygieneartikel, Mobiltelefonkosten, Schulbuchausleihgebühren und weiteres zu decken.
Nicht zu vergessen ist auch die Beurlaubung an der jetzigen Schule. Die meisten Lehreinrichtungen freuen sich für den Schritt ins Ausland ihrer Schützlinge und nehmen den Schüler sobald er zurückkommt wieder auf. In manchen Bundesländern ist es möglich sich das Auslandsjahr anerkennen zu lassen und einfach in die alte Klasse zurück zu kehren. Dies ist aber, da das Amerikanische Schulsystem in den Anforderungen und im Stoff sich stark vom deutschen System unterscheidet, meist keine gute Idee.
Eine individuelle Vorbereitung auf das year abroad kann helfen sich besser hineinzuleben. Am besten liest man ein, zwei Bücher über den Austausch (zB ..)
Eine noch bessere Vorbereitung erhält man auf einen Vorbereitungsseminar, das von Organisation zu Organisation unterschiedlich durchgeführt wird. Mein Vorbereitungsseminar, gestaltet von Experiment e. V, war wunderbar. Leider ist der Inhalt des Seminars geheim, sodass nur eine Kurzzusammenfassung möglich ist: etwa 25-30 zukünftige Austauschschüler treffen auf 6 Teamer, erleben eine unvergessliche Woche in einen abgelegenen Ort und befassen sich mit den Fragen „Wer bin ich?“ „Wo komme ich her?“ und „Wo gehe ich hin?“.
Das Visum wird, nach dem man das „DS-290 Formular“ von seiner Organisation erhalten hat, über das Internet beantragt. In einem der Konsulate in Berlin, Frankfurt oder München muss es danach persönlich eingereicht werden. Dabei benötigt man bestimmte Dokumente. Nicht vergessen: ein nicht älter als ein halbes Jahr altes Passbild mit hellem Hintergrund, auf dem die Schulter zu sehen sind, mitnehmen. (Im Konsulat kann man für 6€ Bilder anfertigen lassen.)
Die Beantragung im Konsulat ist einfach. Nach etwa halbstündigen bis 1-stündigen Warten vor dem Konsulat wird man nach einer Kontrolle hineingelassen. Es ist nicht erlaubt Koffer, Rucksäcke, Handys, MP3-Player oder TicTacs mit ins Gebäude zu nehmen. Danach stellt man sich für die Anmeldung etwa 20 min. an. Bei der Anmeldung werden die Dokumente entgegen genommen und kontrolliert ob das Passbild genügt. Dann wartet man noch etwa eine halbe Stunde bis man zum Gespräch mit dem Konsulatsmitarbeiter aufgerufen wird. Beim Gespräch werden Fingerabdrücke genommen und nach einer kurzen Fragen, wie zum Beispiel „Was machst Du das Jahr in den USA?“, sagt der Mitarbeiter sein „VISUM BEWILLIGT“ und gibt damit sein OKAY für das Jahr deines Lebens.
Das Visum wird etwa 5-7 Tage nach der Beantragung per Post zu dir nach Hause geschickt. Es besteht aus einer interessant gestalteten Seite die in deinen Reisepass geklebt ist.
Vor dem Abflug sollte noch ein Gastgeschenk besorgt werden, um sich viele Überlegungen zu sparen kann man auch einfach seine Gastfamilie fragen was sie gern aus Deutschland mitgebracht haben möchten. Sonst kommen noch traditionelle Geschenke wie Nussknacker, Herrenhuter Sterne, Sorbische Ostereier und andere regionale Produkte gut an. Natürlich freut sich deine Gastfamilie auch über einen Füller mit Patronen oder deutsche Schokolade, denn beides gibt es in den USA nicht wirklich.
Natürlich freut sich auch deine neue Schule über ein kleines Mitbringsel, das gern auch nur aus Süßen wie einer Schokoladentafel oder Gummibärchen bestehen kann.
Mit der Gastfamiliensuche ist es so eine Sache. Die amerikanischen Partnerorganisationen haben alle Hände voll zu tun die jährlich tausenden Austauschschüler aus aller Welt in geprüften Familien unterzubringen, deshalb ist es relativ normal einige Zeit auf seine Familie zu warten. Bei manchen Organisationen kann man gegen ein Aufgeld beeinflussen ob man in Regionen wie Florida und Kalifornien eine Gastfamilie bekommt. Was aber eigentlich nicht sehr sinnvoll ist da diese Staaten außerhalb der Küstenregionen sehr trocken sind und nebenbei das richtige amerikanische Leben in allen Staaten (er)lebbar ist. Im April bekommen die ersten Austauschschüler ihre Familien, am Tag des Abfluges bekommen sie die letzten. Auch wenn das Warten auf den Anruf, dass man endlich seine Familie hat, unerträglich sein kann, gilt das die ersten Familien, die sich entschieden haben, nicht die besten sein müssen.
Einige Schüler kommen anfangs in „Welcome-Familys“ bis die Partnerorganisation eine langfristige Familie für sie gefunden hat. In den meisten Fällen wird aber schon die „Welcome-Family“ zu richtigen Gastfamilie.
Viele Austauschschüler schreiben über ihr year abroad einen Blog um Freunde und Familie auf den laufenden zu halten und andere zu einem Jahr in der Ferne zu ermutigen.
Verschiedene Anbieter bieten maßgeschneiderte Angebote an um seine Seite nach den Vorlieben zu gestalten. Zudem bietet „Tumblr“ die Möglichkeit einen passwortgeschützten privaten Nebenblog anzulegen.
Kurz bevor es los geht wird der Koffer gepackt. Wichtige Dokumente und die schweren Schuhe sollten ins Handgepäck gepackt werden. Um die erlaubten 23 kg des Koffers voll auszunutzen sollte man bei der Einreise nur Kleidung für die erste bis zweite Woche mitnehmen, da man in den USA in den ersten Tag günstig Sachen erwerben wird. Gründe sind das breite Angebot und der Wille sich im neuen Land anzupassen.
Die meisten Flüge in die USA gehen von Frankfurt aus nach Übersee. Danach folgt oft ein 1-2 tägiges Vorbereitungsseminar.
GUTEN FLUG!
[Fortsetzung folgt...]