11. März, wir haben gerade Bio - langsam fängt es an zu wackeln.
Ich schreie: "Unter den Tisch", weil wir das so gelernt haben. In Japan gibt es oft Erdbeben, aber ich wusste dass es dieses mal schlimmer wird. Meine 2 Freundinnen und ich sitzen unterm Tisch. Wir schauen uns an, Jungs, unter anderen Tischen, kichern. Sie nehmen die Situation noch nicht ernst. Meine Freundin weint. Das Erdbeben wird schlimmer. Ich weiß nicht, ob meine Mutter noch lebt. Sie ist gerade 1,45 h von mir entfernt. Die Züge fahren nicht mehr, die Telefonleitungen sind gekappt. Jetzt wackelt es immer doller, nach oben und untern, nach rechts und links.
Unsere Bio Lehrerin läuft auf den Flur. Die Notlichter sind angeschaltet, wir müssen raus. Auf den Hof. Als wir im Treppenhaus sind treffen wir viele andere Klassen. Und den Direktor, die Sekreterinnen und die gesamte Lehrerschaft. Die Sekreterinnen haben all die Schulunterlagen dabei. Ich wittere Böses. Auf unserem großen Fußballplatz werden wir durchgezählt und bekommen Decken, das Erdbeben hat immernoch nicht aufgehört. Durch ein batteriegeladenes Radio können wir Neuigkeiten empfangen. Einige Schüler werden von ihren Eltern abgeholt, sie wohnen nahe der Schule. Wir nicht. Auch meine Freundin wird abgeholt, sie ist sehr glücklich. Nach 1,30 h gehen wir in das Gebäude. Dort bekommen wir Notfall Nahrung. Viele müssen weinen, ich auch. Ich versuche durchgehend, meine Mutter zu erreichen - erfolglos.
1h später, taucht das Gerücht auf, dass wir alle in der Schule übernachten müssen. Noch eine Freundin von mir ist da, alle anderen sind weg. Abgeholt und mitgenommen von Leuten, die in deren Nähe wohnen. 30 min später wird auch meine letzte Freundin von naheliegenden Freunden mitgenommen. Wiederrum 1 h später, kann ich endlich meine Mutter anrufen. Sie erzählt mir, dass sie einer taiwanesischen Familie für diese Nacht Unterschlupf gegeben hat, denn sie konnten, da die Bahnen nicht mehr fuhren und die Straßen gesperrt waren, nicht zu ihren Hotel gelangen. Diese Nacht übernachte ich bei einer Freundin, die ich zu Fuß erreichen kann. Sie wohnt 10 min entfernt von der Schule. Eine Lehrerin begleitet mich noch. Die Mutter meiner Freundin, erzählt mir jetzt auch noch von dem Atomkraftwerk. Morgen kommt meine Mutter und holt mich ab. Und morgen hat mein Vater Geburtstag, da kommt er und wir fliegen sofort weiter. In den Süden von Japan.
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woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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war es auch. ich habe in Japan gelebt und ich war wirklich dabei.
Iss echt gut... man könnte schon fast meinen es sei ein reales Erlebnis gewesen :)
In seiner nüchternheit doch sehr spannend. Gute Details ! Toller Artikel !