Gerolsteiner Mineralwasser kann jetzt auf Facebook geaddet werden. Doch die Absicht, sich damit gegen eine sowieso unwahrscheinliche Trinkwasserknappheit abzusichern, ist sehr engstirnig. Und trotzdem würde die westliche Welt mit ihren DSL-Leitungen besser wegkommen. Während Asiaten vor Erschöpfung vor dem Computer sterben müssen. "World of Warcraft"-Gold avanciert zur Altersvorsorge und ehemalige beste Freunde schlachten sich wegen eines virtuellen Schwerts mit echten Schwertern ab. Mit multilateralen Gruschelabkommen wäre der Weltfrieden gesichert. Blieben dann nur die Zickenkriege und Bitchfights darum, wer mehr Glory-Hole-Schwänze im Pornokino gelutscht hat. Wrigley's Extra wird's schon wieder richten, und im Vergewaltigungsfall wehre ich mich einfach mit den Cooling Crystals meiner Zahnpasta. Blend-a-med-Werbespots könnten nahtlos in Apple-Werbung übergehen, denn nur strahlend weiße Zähne passen zu den iPhone-Kopfhörern. Besseren Schutz gegen äußere Einflüsse gibt es nicht. Gleichzeitig wird der x-te Suizidfall eines iPhone-Fabrikarbeiters verschwiegen. Würde man uns keine Nachricht vorenthalten, würden wir uns vor lauter Entrüstung umbringen. Aber diese Nachricht würde die Presse verschweigen, um wenigstens die übrigen als Leser zu gewinnen. Endlich gibt's eine Fernbedienungs- und TV-Magazin-Halterung für die Sofalehne als Aboprämie, die mir den Gewissenskonflikt erübrigt: Partner oder Chipstüte im Arm. Im besten Fall schreitet der Zweitfernseher im Schlafzimmer als Kompromisslösung bei unserer Abendgestaltung ein. Beim Liebesspiel zum besseren Einschlafen fehlt mittlerweile jegliches Prickeln. Was aber meinem Gerolsteiner Naturell entspricht. Hey, ein guter Facebook-Chronik-Eintrag.