München, Jena, Hamburg oder Berlin – wo studiert es sich gut? Und vor allem was? Antworten hat Martin Spiewak, Chefredakteur des gerade erschienenen ZEIT-Studienführers. Eines stellt er gleich klar: Die beste Uni gibt es nicht.
07. June 2010 - 14:49 von SPIESSER-Autor Jörg Flachowsky.
Martin Spiewak ist Chefredakteur des ZEIT-Studienführers. Alle Infos zu Studienplätzen in Deutschland, das Ranking und die Stipendiendatenbank findet ihr unter www.zeit.de/hochschulranking
Herr Spiewak, wie finde ich denn nun das richtige Studium? Wir erwarten nicht weniger als das Patentrezept...
...das es natürlich nicht gibt.
Das haben wir geahnt.
Am Anfang sollte jeder angehende Student für sich ein paar Fragen klären: Was will ich eigentlich? Was für ein Typ bin ich? Wo hab ich meine Stärken, meine Schwächen? Die meisten landen dabei direkt beim Thema Schulnoten. Aber ganz hilfreich ist es, Menschen aus dem Freundeskreis zu fragen. Es gibt viele Tests, die zwar oft oberflächlich sind, aber doch einiges aussagen. Letztendlich ist es ein Mosaik aus verschiedenen Informationsquellen.
Wir hätten gewettet, Sie sagen: Kauft den ZEIT-Studienführer!
Ja, auf jeden Fall. Er ist tatsächlich eine Hilfe. Wir haben da sehr viel zusammengetragen, haben unheimlich viele Informationen von Universitäten, Arbeitsämtern, Schulen, und so weiter gesammelt.
Was sind die häufigsten Fehler bei der Studienplatzsuche?
Eine falsche Annahme ist, dass man mit schlechten Noten bestimmte Studienplätze nicht bekommt. Sicher gibt es viele Unis mit Numerus Clausus, in Berlin kommt man ohne gute Noten in fast kein Fach mehr rein. Wer aber zum Beispiel unbedingt Psychologie studieren möchte, sollte sich in anderen, kleineren Städten, wie Jena, umschauen. Da sieht der Schnitt schon ganz anders aus.
Also mehr Flexibilität bei der Stadtwahl?
Ja. Und bei der Fächerwahl. Was fällt den meisten ein? Medizin, BWL, Jura und irgendwie noch eine Geisteswissenschaft. Mittlerweile gibt es aber so viele Fächer und Fächerkombinationen, dass man da doch genauer hinschauen sollte.
Nächste Frage im überforderten Schülerkopf: Fachhochschule oder Universität?
Eine ganz wichtige Frage, eine Typ-Frage. Die Betreuung ist unterm Strich an Fachhochschulen besser. Wer eher forschen möchte, später vielleicht seinen Doktor machen will, sollte an die Uni.
Welche Fächer, welche Hochschulen liegen im Studienführer vorn?
Wenn man sich das in diesem Jahr anschaut, erkennt man sicher Tendenzen. Bei den Geisteswissenschaften schneidet durchweg die Universität Freiburg sehr, sehr gut ab.
Wo stehen die deutschen Exzellenz-Universitäten?
Da muss man erst einmal schauen: Schneidet die Uni jetzt bei den Studenten oder in der Forschung gut ab? Die Eliteuniversitäten sind alle hervorragend in der Forschung, die Professoren schreiben viel, veröffentlichen viele Artikel, holen Geld ran und werden oft zitiert. Fragt man aber die Studenten, sind die mitunter gar nicht zufrieden.
Was kritisieren die Studenten?
Sie sagen: Die Professoren haben kaum Zeit für uns. Zum Beispiel die Münchener Universitäten, die beide zu den besten in Deutschland gehören: Wir müssen immer wieder feststellen, dass sie in einigen Fächern in den Studentenbewertungen eher hinten runterfallen. Freiburg ist in der Forschung und in der Lehre gut. Mannheim ist sehr stark in allem, was mit Wirtschaft zu tun hat. Auch Konstanz ist mit einer eher kleineren Universität immer sehr gut bewertet. Äußerst zufrieden sind die Studenten auch in vielen Hochschulen in Ostdeutschland.
Da steht es wiederum nicht so gut um die Forschung, oder?
Die sind tatsächlich nicht ganz so gut. Aber auch da gibt es bei genauerer Betrachtung Unterschiede: Zum Beispiel ist Psychologie in Jena hervorragend, auch in der Forschung. Die TU Dresden: auch gut. Wenn man die Studenten befragt, gibt es im Schnitt eine höhere Zufriedenheit als in den westdeutschen Ländern, weil in kleinere Gruppen gelernt wird, weil sich die Professoren um die Studenten bemühen. Dabei sind die Hochschulen oft sehr gut ausgestattet. Wenn ich mir die Uni Leipzig anschaue: Der Campus ist ganz neu und toll.
Gibt es auch Fakultäten, die regelmäßig schlecht abschneiden?
Ja, aber das mögen die Universitäten nicht, wenn man das so laut sagt. Also überlasse ich jedem selbst, in den Studienführer zu gucken.
Sie verzichten auf Gesamtnoten für die Unis, weil Ihnen das zu undifferenziert erscheint.
Richtig. Wir machen kein Hochschul-Ranking, sagen nicht, wer erster und wer zweiter ist. Wir schauen uns immer genau das Fach an. Weil wir glauben, dass es keine Universität gibt, die für jeden das beste bietet.
Fordern Sie deswegen Ihre Leser auf, den Studienführer mit Distanz zu lesen?
Genau. Keiner sollte, nur weil Berlin jetzt super abschneidet in irgendeinem Fach, nach Berlin gehen, wenn er die Großstadt hasst. Das wäre völliger Unsinn. Die Entscheidung für ein Studium besteht immer aus vielen Einzelgründen, die man abwägen muss.
Der ZEIT-Studienführer ist für viele angehende Studenten zum Standardwerk geworden. Wird Ihnen nicht manchmal bange angesichts der Verantwortung für junge Leute?
Nein, eigentlich nicht. Der Studienführer ist eines der beschriebenen Mosaiksteinchen. Wir schreiben immer wieder: Erkundigt euch hier, erkundigt euch da, fragt andere Leute! Studiert bloß nicht etwas, nur weil irgendein Arbeitsmarktforscher sagt, dass es gerade gefragt ist.
Haben Sie sich damals für das richtige Studienfach entschieden?
Jein. Ich habe Geschichte studiert, mir was ausgesucht, was sehr speziell war: „Lateinamerikanische Geschichte“. In dem Bereich gab es einen Professor, der bekannt und super war, wir saßen zu fünft im Seminar, während sich 60 Studenten im Bereich „Deutsche Geschichte“ in den Raum nebenan quetschten. Sicher wäre eine Beurteilung für das Fach insgesamt schlecht ausgefallen. In meinem Bereich aber war es super: Das war genau mein Ding, genau mein Professor.
Wer hat Ihnen denn bei der Studienplatzsuche geholfen?
In meiner Familie war ich der erste, der studiert hat, meine Eltern konnten mir also nicht helfen. Auch von den Unis gab es wenig Unterstützung. Da bin ich dahin gegangen, was am nächsten lag: die Uni Hamburg. Zwanzig Minuten von Zuhause entfernt.
Den ZEIT-Studentenführer gab es damals noch nicht.
Ja, den gab es noch nicht. Aber auch die Unis und Schulen machen heute viel mehr. Da ist nur jeder Schüler aufgefordert, sich möglichst früh darauf einzulassen. Niemand verbietet es einem, sich in einen Hörsaal zu setzen und sich das einfach mal anzuhören.
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https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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