Mobbing gehört an vielen Schulen zum Alltag und wird oft verharmlost – obwohl es sich in vielen Fällen um Straftaten wie Körperverletzung handelt. Manche Betroffene leiden noch nach Jahren darunter.
17. March 2010 - 18:15 von SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
Früher hieß es, verniedlichend: „Ach, der wir doch bloß'n bisschen gehänselt“. Heute ist die Sensibilität beim Thema „Mobbing“ größer. Viele Mobbing-Fälle werden aber trotzdem nicht richtig ernst genommen. Dabei sind viele Taten verboten und strafbar – auch wenn es sich „nur“ um psychische Gewalt handelt.
Was genau ist Mobbing?
Physische Übergriffe (also Schlagen, Schubsen, Anspucken, Festhalten usw.) und/oder psychische Übergriffe (also Beleidigungen durch Worte und Gesten, Drohen, Lästern, Verleumden oder Erpressen) über einen längeren Zeitraum
Ungleiches Kräfteverhältnis: eine Gruppe gegen einen Einzelnen oder ein Vorgesetzter gegen einen Angestellten
Die Täter wollen ihr Opfer schädigen: Das Quälen ist das Ziel
Manchmal glauben die Betroffenen, Anfeindungen und Übergriffe durch Mitschüler seien normale Bestandteile des Schullebens, die man hinnehmen müsse wie schlechtes Wetter. Das zeigen auch die ersten Erfahrungsberichte die SPIESSER und die Werner-Bonhoff-Stiftung auf der gemeinsamen Website www.nach-der-tat.de gesammelt haben.
Andrea*, 18:
Ich wurde während der ganzen Grundschulzeit und später in der Realschule beleidigt, bedrängt, erpresst, zeitweise geschlagen, getreten und unentwegt gekniffen. Da weder von der Lehrer- noch von der Elternseite aus irgendjemand sagte, dass das so nicht geht, dachte ich, dass das so normal und üblich ist. Ich habe alles über mich ergehen lassen, da ich schlichtweg keine Alternative sah. Ich fühlte mich als ihr Spielball, wenn sie mich hin und her zerrten und dafür sorgten, dass ich nicht fliehen konnte.
Du wurdest beleidigt, geschlagen, bedroht, gemobbt oder warst Zeuge solchen Unrechts? Was hast du dann gemacht? Wie Schulen, Polizei oder Behörden mit Gewaltproblemen tatsächlich umgehen, weißt nur du.
Die Werner-Bonhoff-Stiftung und SPIESSER sammeln ab sofort Erfahrungsberichte. Wir behandeln diese vertraulich und werten sie aus, damit andere von deinem Wissen profitieren können. Im Sommer 2010 laden wir erstmals 30 Teilnehmer zu einem Workshop-Wochenende nach Berlin ein.
Wenn ein Tag außergewöhnlich schlimm war, teilte ich es noch irgendwem mit, der bereit war zuzuhören, aber das war es dann auch schon. In der Realschule änderte sich an der Situation wenig: Ein Viertel der Klasse war auch in meiner Grundschulklasse gewesen. Wenn ich nicht einfach so in Tränen ausbrach, war es offenbar allen egal, dass ich ständig krank war, mich übergab, am liebsten nur im Bett lag.
Irgendwann lernte ich ein Mädchen kennen, das später für lange Zeit meine beste Freundin werden sollte. Ich schilderte ihr meine Erlebnisse und das Gefühl, das mich bedrängte, wann immer ich in der Schule war – sie war es, die bemerkte, dass es schlichtweg Angst war. Ich kannte es ja nicht anders.
Irgendwann erkannte ich, dass meine Depressionen, meine Selbstverletzungen und meine Suizidversuche wohl mit dem Mobbing zu tun haben. Schließlich vertraute ich mich einer Lehrerin an – sie war nett, freundlich, höflich, vertrauenswürdig. Sie holte dann noch die Vertrauenslehrerin hinzu und beide vermittelten mir meine erste Therapie.
Mareike*, 20:
In der zwölften Klasse wurde ich von vier ehemaligen Freundinnen fast ein halbes Jahr lang gemobbt. Sie machten mich schlecht und zogen viele weitere Mitschüler mit auf ihre Seite, die dann ebenfalls gegen mich waren und lästerten. Es gab zum Glück viele andere die sich auf 'meine Seite' schlugen und zu mir standen. Zwei Freundinnen meldeten die Vorfälle bei der Schulleitung. Der Schulleiter sprach mit den Mädchen. Eigentlich sollte dann ein Gespräch mit allen Beteiligten stattfinden, zu dem es dann doch nicht kam. Aber der Schulleiter ließ nicht locker und hat sich nach einiger Zeit bei mir erkundigt, ob es denn nun besser sei. Er wäre sogar soweit gegangen Anzeige zu erstatten. Nach den Ermahnungen hörten die Lästereien aber auf, es entspannte sich.
Mobbing ist ein Thema, bei dem man sich irgendwie im Kreis dreht. Es ist irgendwie so weitgefächert, es gibt keine klaren Anfänge und naja. Schwieriges Thema.
Habe mich in meiner Seinarfacharbeit mit Freunden eingehend mit dieser Thematik beschäftigt und anschließden ein Theaterstück darüber für Kinder und Jugendliche geschrieben... Mit solchen Dingen oder Büchern o.ä. kann man Jugendliche gut zum Nachdenken anregen, allerdings ist es schwer, etwas zu ändern, gerade weil nicht klar ist, ab wann es wirklich Mobbing ist und wann nicht. Lieht aber wohl auch im Auge des Betrachters.
Interessant - und irgendwie auch etwas komisch - ist der Fakt, dass es zum Beispiel in Frankreich gar kein Wort für "Mobbing" gibt. Dabei ist Mobbing doch kein deutsches Phänomen!?
Ich denke viele 'Mobber' wissen gar nicht was sie ihren Ofern da antun. Sie denken sich nichts dabei wenn sie mit ihren Freunden über sie lachen und sich über sie lustig machen. Das es denjenigen dann schwaer verletzt und er das dann lange mit sich rumträgt geht denen nicht in den Kopf. Oder nicht isn' Herz. Dieses Gedankenlose handeln ist wirklich schlimm. Ich frag mich jedes mal wenn ich mobbing beobachte ( leider zu oft ) ob die sich den wirklich nicht in die Lage von demjenigen reinversetzten können den sie da grade fertigmachen. Kann man so kalt? Wohin mobbing führen kann mnüsste mitlerweile ja wohl jeder wissen. Meine Klasse verträgt sich zum Glück einigermaßen und wir respektieren uns gegenseitig. Aber es kommt trotzdem schon mal vor das der eine oder andere sich Sachen leistet die hart an der Grenze sind. Aber dann muss man hingehn, denjenigen ablenken oder das 'Opfer' aus dem Verkehr ziehen. Wegschauen geht nämlich garnicht Leute. Eine Welt mir mehr Zivilcourage? Dann tut was :)
ich kenne von meiner aktuellen schule zum glück keine solche behauptungen von lehrern.
aber vom schulhort der grundschule. da war den betreuerinnen immer alles egal. bis auf der einen, die man aber erst in der 4. klasse bekahm. dabei sollte so was gerade in den jüngeren klassen verhindert werden.
Ich sehe es an meiner Schule. Eine Umfrage einer unserer Seminargruppen hat ergeben, das wirklich viele Leute garnicht wissen wo Mobbing anfängt. Auch haben viele gesagt, das sie gar nicht wissen würden wie sie jemandem in so einer Situation helfen sollten.
Auf jeden Fall sollte man sich an jemanden wenden, dem man vertraut, was auch manchmal eine relativ fremde Person sein kann. Hauptsache ist, das man darüber redet und nicht alles in sich "reinfrisst".
Doch eins ist sehr wichtig. Auch die Leherer müssen sich unbedingt mehr mit dem Thema auseinandersetzen. Sie können zwar darüber reden und wissen was es ist, aber im Grunde wissen sie auch nicht was sie tuen sollen.
Ich kenne dieses Problem von einer Schülerin meiner Schule. Auch sie wurde gemobbt und ist dann zu einer Lehrerin gegangen. Nur diese hat die Sache abgestritten und den Fall am Ende so dargestellt , das das Mädchen sich einfach nicht anpassen könnte. Da frage ich mich, ob die Lehrer wirklich wissen wie sie helfen können.
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woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
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[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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Mobbing ist ein Thema, bei dem man sich irgendwie im Kreis dreht. Es ist irgendwie so weitgefächert, es gibt keine klaren Anfänge und naja. Schwieriges Thema.
Habe mich in meiner Seinarfacharbeit mit Freunden eingehend mit dieser Thematik beschäftigt und anschließden ein Theaterstück darüber für Kinder und Jugendliche geschrieben... Mit solchen Dingen oder Büchern o.ä. kann man Jugendliche gut zum Nachdenken anregen, allerdings ist es schwer, etwas zu ändern, gerade weil nicht klar ist, ab wann es wirklich Mobbing ist und wann nicht. Lieht aber wohl auch im Auge des Betrachters.
Interessant - und irgendwie auch etwas komisch - ist der Fakt, dass es zum Beispiel in Frankreich gar kein Wort für "Mobbing" gibt. Dabei ist Mobbing doch kein deutsches Phänomen!?
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Auf jeden Fall sollte man sich an jemanden wenden, dem man vertraut, was auch manchmal eine relativ fremde Person sein kann. Hauptsache ist, das man darüber redet und nicht alles in sich "reinfrisst".
Doch eins ist sehr wichtig. Auch die Leherer müssen sich unbedingt mehr mit dem Thema auseinandersetzen. Sie können zwar darüber reden und wissen was es ist, aber im Grunde wissen sie auch nicht was sie tuen sollen.
Ich kenne dieses Problem von einer Schülerin meiner Schule. Auch sie wurde gemobbt und ist dann zu einer Lehrerin gegangen. Nur diese hat die Sache abgestritten und den Fall am Ende so dargestellt , das das Mädchen sich einfach nicht anpassen könnte. Da frage ich mich, ob die Lehrer wirklich wissen wie sie helfen können.