Er schaut gern Serien wie „Family Guy“, hört „Die Ärzte“ und – er ist ein großer Fan von Jesus. Als angehender Priester möchte Thomas ungern in eine Schublade gesteckt werden.
24. March 2013 - 12:35 von SPIESSER-AutorIn Ka_Yot.
„Irgendwann fand ich die Kirche nur noch uncool“, lacht Thomas. Dabei denkt der 25-Jährige an seine Schulzeit zurück, „ich wollte nichts mehr damit zu tun haben.“ Das ist schon lange her. Heute wandelt der junge Mann durch lange, ehrwürdige Gänge mit hohen Decken auf dem Weg zur hauseigenen Kapelle. Ein sehr spezielles Wohnheim, in dem Thomas hier lebt: In einem sogenannten Priesterseminar. Thomas wird katholischer Pfarrer.
Nichts von seinem Äußeren weist auf diesen Berufswunsch hin. Der Lockenkopf
trägt Sneakers, Jeans und ein sportliches Hemd. Damit könnte er problemlos als BWL-Student durchgehen. Das war er tatsächlich mal. Vor zwei Jahren hat Thomas das Studium der Betriebswirtschaftslehre jedoch abgebrochen. Jetzt ist er Seminarist aus Leidenschaft.
Sein Priesterseminar, Sankt Georgen, liegt in Frankfurt am Main. „Als ich letzten Sommer ankam, dachte ich erst mal: Oh Gott, wie soll ich das durchhalten?“ Es erinnert hier etwas an eine Mischung aus Jugendherberge und Kloster: Da gibt es die Internetecke, dort den Speisesaal, in dem alle gemeinsam essen, hier die Bibliothek mit verstaubten Buchbänden. Und natürlich die seminareigene Kirche, deren moderne Architektur nicht jedem Bewohner gefällt.
Sein spartanisches Zuhause im
Priesterseminar erfüllt Thomas
liebend gern mit Musik
Studentenwohnheim? Nicht ganz
Jetzt aber spürt man Thomas Begeisterung für das neue Zuhause. Wie ein professioneller Gästeführer leitet er durch das Seminargebäude. Ein paar Stockwerke weiter oben liegen die privaten Zimmer aller Schüler. Bis zu zweihundert Seminaristen haben hier Platz. "Früher brauchte man die vielen Zimmer in Sankt Georgen auch", erzählt Thomas.
Zurzeit ziehen jährlich aber nur noch 30 bis 40 Priesteranwärter hierher. Trotz des Priestermangels der katholischen Kirche wird aber bei Weitem nicht jeder genommen. Thomas musste zuerst den Regens, den Seminarvorsteher, mit einem Motivationsschreiben samt Lebenslauf und Referenzen überzeugen. Anschließend wurde er zum persönlichen Gespräch geladen, indem der Regens ihn auf Herz und Nieren prüfte. Seine Entscheidung für das Priesteramt erklärte Thomas detailliert und glaubhaft. Mit der strengen Prüfung will die Kirche sicherstellen, dass die Bewerbung von allen Seiten gut durchdacht ist und keiner fixen Idee entspringt.
Seine Privatsphäre ist Thomas sehr wichtig. Er schließt die Tür zu seinem privaten Refugium auf: schmaler Grundriss, Waschnische, ein Bett. Das ist für ihn allein. Ansonsten wird alles geteilt. Mit der Situation hat er sich inzwischen gut arrangiert. Und sein karges Zimmer durch dunkle Möbel und gut bestückte Bücherregale in eine gemütliche Behausung verwandelt. Auch ein Computer steht hier, zum Filme gucken und „für den Kontakt mit der Außenwelt“, sagt er scherzhaft. Thomas ist im norddeutschen Hildesheim aufgewachsen. Mit Vater, Mutter und einem Geschwisterkind im eigenen Haus – eine unbeschwerte Kindheit. „Ich selbst wollte immer eine Frau, Kinder und ein Haus im Grünen haben“, sagt er. Die eigenen Eltern sind traditionell katholisch. Gebete und Gottesdienste gehören für ihn zum Alltag. Das ändert sich, als Thomas älter wird. Den Gottesdienst streicht er von seinem Wochenplan, auch den Religionsunterricht besucht er nicht mehr. Im Verborgenen aber betet Thomas weiterhin zu Gott. Seinen Freunden erzählt er aber lieber nichts davon. Das wäre uncool gewesen.
Eines Tages kam dann die Einladung zur Firmvorbereitung. Auch darauf habe der Teenager überhaupt keinen Bock gehabt. Gegen seine gläubigen Eltern konnte Thomas sich trotzdem nicht durchsetzen und wurde kurzerhand schlecht gelaunt zur Vorbereitung geschickt. Für ihn überraschend: Hier lernt er Menschen kennen, die alles andere als merkwürdig sind. Nach und nach lebt sich Thomas in die Gemeinde ein. Und entscheidet: „Ja, das kirchliche Leben gefällt mir.“
Nach dem Abitur lebt Thomas dann erst einmal ein „normales“ Studentenleben:
Er schreibt sich an der Uni Göttingen ein, besucht Vorlesungen in Soziologie und BWL, zieht durch die Kneipen und pendelt regelmäßig zwischen Studium und Elternhaus. Drei Jahre lang hat er auch eine Freundin. Dann geht die Beziehung in die Brüche: „Es passte einfach nicht“, sagt er.
Warum es für Thomas keine Alternative zum Priester sein gibt, erfahrt ihr hier.
Haha, nein, ich bin Schülerin, aber wir haben gerade das Thema 'Christentum heute im Alltag', und da es die Zeitung ja gratis in der Schule gibt, hat unsere Lehrerin einfach ein paar Zeitungen geschnappt und pro Bank Eine ausgeteilt.
denn als Schülerin hätte Dich doch der Ethiklehrer
mit dem Rohrstock züchtigen müssen, wenn du einfach
in seinem Unterricht Zeitung liest.
Oder war der Priester Thema des Unterrichts?
Haben heute diesen Artikel im Ethikunterricht gelesen und analysiert. Sehr interessant zu erfahren, was einen 25-jährigen daran reizt, Priester zu werden. Nur die Mitarbeit danach war spärlich, aber was soll man machen, wenn man eine Zeitung im Unterricht in der Hand hat?! ;}
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woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
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