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Titelverteidiger: Joey Bargeld – „Punk is dead“

Joey Bargeld bringt heute, am 13. September, sein erstes Album heraus und mixt darauf verschiedene Stile wie andere Leute Cocktails. SPIESSER-Autorin Anna hat Joey auf den Zahn gefühlt – welche Rolle Britney Spears für ihn spielt und zu welcher Musik er gut tanzen kann, erfahrt ihr im Interview.

18. September 2019 - 14:29
SPIESSER-Autorin eis-am-stiel.
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eis-am-stiel Offline
Beigetreten: 19.05.2009

Ich finde es spannend, dass dein Album nicht nur ein Genre abdeckt, sondern ganz viele Einflüsse darauf vertreten sind. Der Song „Trotzdem“ ist z. B. ein Ska-Song. Du singst „Egal wo ich bin, ich fühl mich nicht dazugehörig“ – warum ist das so?  (Trotzdem)

Ich bin ein Einzelgänger. Mit den Genres ist das so, dass ich schwer zu greifen bin. Ich war an vielen Orten aber habe noch nicht gefunden, was ich suche und wer ich bin.

Ich vermute, du spielst mit dem Song auf das Video von Britney Spears „Everytime“ an, in dem sie verzweifelt in die Badewanne sinkt, nachdem sie nicht auf eine Trennung klarkommt. Welches Gefühl möchtest du mit deinem Song ausdrücken? (Britney Spears)

Genau, dieser Medienrummel wie im Video ist mir auch passiert, wenn auch im Kleinen. Ich finde auch Promotouren schwierig, denn ich will mich nicht anbiedern, sondern mir selbst gefallen und nicht anderen Leuten. Trennung spielt bei mir auch eine Rolle – ich schreibe die Gefühle auf, die mich dabei begleiten. Ich war auch Britney Spears-Fan und obwohl ich kein „Fan Fan“ bin, wollte ich ihr Kraft schicken aus Deutschland.

 

 

Ein sehr gesellschaftskritischer Song: Wie viel Punk steckt in dir? (Wie teuer bist du)

Genauso viel wie in anderen Menschen auch. Wir leben in einer Konsumgesellschaft, das sollte man ein bisschen runterfahren, z. B. weniger im Discount oder bei H&M kaufen. Nachhaltige Wirtschaft ist ja neuerdings auch mehr in den Medien und man sollte auch die Leute damit konfrontieren. Ich habe auch ganz viele Sachen geändert, bin aber auch nicht perfekt. Zum Beispiel trage ich gerade Schuhe von Nike, also so ganz frei von Marken geht es auch nicht so leicht. In Deutschland ist es natürlich einfacher zu verzichten als anderswo auf der Welt.

Erwähnenswert finde ich, dass du auf frauenfeindliche Lyrics verzichtest, im Gegensatz zu vielen anderen Rappern. Was denkst du: Würde mehr Feminismus in der Hip-Hop-Szene die Gesellschaft verändern? (Jeden Tag)

Auf jeden Fall, Hip-Hop ist auch immer die Sprache der Jugend und übernimmt Einflüsse von anderen Subkulturen. Hip-Hop kommt von der Straße und ist ehrliche Musik, aber es braucht mehr weibliche Rapperinnen und mehr Rapper aus der LGBTQ-Community. Das ist eine logische Entwicklung, die schon im Kommen ist und noch mehr kommen wird. Ich glaube, dass da das Internet auch sehr hilft, damit sich da die Leute mehr öffnen.

 

 

Wohin geht deine nächste Reise? (Kalifornien)

Ich gehe Ende November auf Tour mit Trettmann, unter anderem auch in die Columbiahalle in Berlin. „Kalifornien“ sollte übrigens der anstrengendste Song der Welt werden mit dem lang gezogenen Autotune.

Welche Musik hörst du privat? ( Fucked Up feat. John Known)

Seit kurzem habe ich Spotify Premium, da habe ich eine 80er Jahre-Playlist, eine Trip-Hop-Playlist und eine Eurodance-Playlist mit 90er-Jahre-Songs aus meiner Kindheit. Mein Vater hatte damals CDs mit Bravo Hits und Njoy Complilations. Aktuell finde ich „De Ambassade“ heiß.

„Wenn du tanzt, dann ist es Glitzer“ – trifft das auch auf dich zu oder bist du im Club eher der Kopfnicker? (Dancing Shoes)

Mein Video dazu ist gerade rausgekommen. Ich habe beides perfektioniert und kann schrecklich schön tanzen und auch gut Kopfnicken. Für den Videodreh zu dem Song war Eurodance wegen der Kickdrums allerdings schwierig, aber ich kann gut zu Hip-Hop Classics abgehen, das erinnert mich an früher. Tanzen ist schön!

Joey Bargeld- "Punk is dead"

 

: 13.09.2019
Label: Kamé Entertainment GmbH

 

 

 

 

 

Text: Anna Garrido
Teaserbild: Julian Hülser

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