Es ist nicht nur die lange Anfahrt, die nicht passt. In der Unicef-Gruppenstunde merke ich, wie schwierig es ist, in einer so großen Gruppe – besonders als Neuling – auch mal zu Wort zu kommen und eigene Ideen einzubringen. Das sage ich im Anschluss auch dem Leiter der Jugendgruppe, der eine Alternative vorschlägt: Ich solle einfach versuchen, eine eigene Unicef-Jugend in meiner Stadt zu gründen.
Tage 60 - 70: Meine eigene Gruppe
Nach zehn Tagen des Werbens für die neue Unicef-Jugendgruppe mit Flyern
und Plakaten habe ich schon fünf Mitglieder gefunden – alles Mädchen.
Tag 90: Hurra, ein Erfolg!
Das erste Projekt unserer Jugendgruppe steht fest: Wir verkaufen Grußkarten auf dem Weihnachtsmarkt. Die können wir auf Anfrage bei Unicef abholen. Nach zwei Tagen sind alle Karten verkauft und 350 Euro in der Kasse. 350 Euro, die wir nun für Kinderhilfsprojekte von Unicef spenden wollen. Ich platze fast vor Stolz, den anderen geht es genauso.
Tag 95: Mist, doch nicht.
„350 Euro, stimmt genau. Vielen Dank für eure Hilfe!“ Mit diesen Worten nimmt der Mann bei Unicef unsere Einnahmen entgegen. Ein knapper Dank für zwei Tage Arbeit und etliche Stunden Planung. Dankbarkeit und Anerkennung für meine Bemühungen hätte ich schon ganz gerne.
Tag 120: Endlich – ein Ansprechpartner
Im Rathaus finde ich zufällig den Flyer der Jugend- und Sozialbeauftragten unserer Stadt. Am Telefon gibt sie mir Kontaktdaten und Tipps – zum Beispiel kostenlose Nachhilfe für Schüler aus ärmeren Familien zu geben oder es einmal in einem Altenheim zu versuchen.
Chillout mit der Gang: Nichts für Lisa.
Tag 130: Nichts für mich
Lektion gelernt: Mein Wunsch, mich sozial zu engagieren, hat Grenzen. Eine davon bemerke ich beim Probearbeiten im Altenheim: Ich kann nicht jeden Tag mit dem Tod konfrontiert werden. Deshalb gebe ich die Idee mit Ehrenamt im Altenheim schnell wieder auf. Um genau zu sein schon nach meiner allerersten Vorlesestunde.
Tag 150 bis heute
Die Alternative... passt! Vier Stunden pro Woche gebe ich inzwischen kostenlose Nachhilfe in Deutsch und Mathematik für zwei Schüler, die in der Türkei aufgewachsen und mit ihren Eltern nach Deutschland gekommen sind. Sie werden an meiner alten Grundschule unterrichtet.
Nach meinem gescheiterten Versuch im Altenheim habe ich den zweiten Tipp ausprobiert – inzwischen komme ich an zwei Tagen pro Woche nach meinem eigenen Unterricht zur Nachhilfe. Und das seit fünf Monaten.
Von Anfang an hat mich der Eifer der beiden angespornt, ebenso wie die vielen kleinen Lernfortschritte, die meine beiden Schüler machen. Hätte ich gewusst, wie lange es dauern würde, ein passendes Ehrenamt für mich zu finden – ich hätte die Suche vermutlich gar nicht erst begonnen.
Und doch: Wenn mein zuvor immer so stiller Nachhilfeschüler das erste Mal ganz von sich erzählt und ich den Eindruck habe, dass wir längst nicht mehr nur Lehrer und Schüler, sondern beinahe so etwas wie Freunde geworden sind, dann weiß ich, dass meine Odyssee die Mühe auf jeden Fall wert war.
Text: Lisa Gollnast
Illustration: Ronny Pietsch
Fotos: Patrick Piecha / www.jugendfotos.de; Timo Schwarz / www.jugendfotos.de
Liebe Lisa,
nach Deinem Erfahrungsbericht auf der Suche nach einem freiwilligen »Ehrenamt« hast Du gleich weitere praktische Tipps bekommen, die man sicherlich beliebig erweitern könnte. Dabei muss man natürlich auch ausloten, was einem persönlich liegt. Und auch wenn es »Ehrenamt« heißt, sollte man auch über die »Ehre« hinaus überlegen, was einem die Aufgabe auch persönlich bringt. Was man aber nicht selbst sofort im Vorfeld unbedingt beantworten kann.
Mir hat es z.B. etwas im Nachhinein gebracht, dass ich viele Jahre lang mit geistig und körperlich beeinträchtigten Menschen regelmäßig meine Freizeit verbracht habe. Wir haben zusammen, gebastelt, gemalt, getanzt, Wochenendausflüge veranstaltet, gelacht, geschwommen, gekegelt, Theater gespielt, aber nicht zusammen gesungen (das wollte ich meinen Mitmenschen nun doch nicht zumuten!) Und diese Freizeit war kein »Opfer« meinerseits, sondern vielmehr eine Bereicherung und ich habe sehr viel gelernt. Noch heute habe ich Freunde aus dieser Gruppe.
Ich bin ehrenamtlich in der DLRG aktiv und das schon seit vielen Jahren. Ich bin Ausbilder, Kinderbespaßerin und Sanitäter in einem und es macht mir super viel Spaß.
Ich hoffe du hast an deinem momentanen Ehrenamt so viel Freude wie ich :)
ich kann euch "AFS interkulturelle Begegnungen" empfehlen, wenn ihr euch ehrenamtlich engagieren und unter jungen Menschen sein wollt. Hier sind viele Ehrenamtliche erst zwischen 15 und 30 Jahre alt! Es geht darum, Schüler und junge Leute ins Ausland zu schicken und Menschen von überall auf der Welt nach Deutschland zu holen.
ich finde es toll, das du dich engagieren willst. Allerdings sind deine Erlebnisse nicht gerade schön...
Da ich selbst ehrenamtlich arbeite - unter anderem in einer Freiwilligenagentur, als Berater - interessiert mich mal , ob du die Möglichkeit hast eine Freiwilligenagentur zu kontaktieren.
Wir haben recht viele junge Erwachsene die ein Ehrenamt ausüben.
Lasse dich nicht entmutigen!!Ich finde es klasse, dass du dich engagierst und auch darüber berichten magst!
Weiter so und ein Gruß aus Hannover
Georg Berner-Waindok
Eigentlich fing alles ganz anders an – nämlich auf der 69. young leaders Akademie in Paderborn vom 20.-25.10.2020 für engagierte junge Menschen – aber am Ende ging ich mich vielen neuen Eindrücken über das THW nach Hause. Die young leaders Akademie ist ein Angebot für
Viktor W. (28) ist Geschichtsstudierender an der Uni Münster und ein sogenannter Russlanddeutscher. Das heißt, seine Familie brach vor weit über hundert Jahren in Richtung Russland auf, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Vor mittlerweile fast dreißig Jahren wollte Viktors Vater
Die Wahlerfolge der AfD wurde oft durch die sogenannten "Globalisierungsverlierer" erklärt, die sich aus Protest von den etablierten Parteien abwenden. Diese Argumentationsweise ist jedoch nicht nur empirisch nicht belegt, sondern blendet zentrale Faktoren der Wahlerfolge aus und spielt der AfD somit in die Karten.
Früher hatte die Welt des Kriegsjournalismus fast schon etwas Romantisches. Ernest Hemmingway verarbeitete seine Zeit im Spanischen Bürgerkrieg in seinem Roman „In einem anderen Land“. Während des zweiten Weltkrieges gehörten die Journalisten ebenso an die Front, wie die
Alles, was die Weltenlenker*innen heute entscheiden, wird richtungsweisend sein für unser zukünftiges Leben auf diesem Planeten. Wir müssen uns fragen: In was für einer Welt wollen wir leben? Welche Rolle soll die EU dabei spielen, wenn Staaten wie die USA und China vor allem nationale
Warum ein Tag noch lange nicht genug ist!
Zehntausende Schüler folgten dem Vorbild der schwedischen Dauer-Klima- Streikerin, die sitzend ihre Wut demonstrierte, und gehen jeden Freitag in den Städten dieser Welt auf die Straße, um für ihre Zukunft zu kämpfen.
Aber nicht sie
User Paul Nähring gibt mit diesem Gastbeitrag ein paar Nachhilfestunden in Sachen Geschichte, der Rolle der Jugend in dieser und über ihre Bedeutung für die Gesellschaft. #FridaysForFuture
Kostenfreie Sommercamps, die euch zu Gaming Designern und Fontane-Kennern machen.
Ihr wolltet schon immer wissen wie Computerspiele entstehen? Ihr interessiert euch für das kreative Schreiben von Geschichten? Euch fasziniert das Erstellen von witzigen, fiesen oder heldenhaften Charakteren?
Das National Model United Nations (NMUN) in New York City ist die weltweit bedeutendste Simulation der Vereinten Nationen, die jedes Jahr mehrere tausend engagierte Studentinnen und Studenten aus aller Welt in die Millionenmetropole an der Ostküste der USA lockt. In Delegationen organisiert, vertreten
Ein Bericht von Gastautor Felix Kaminski (22) über die Global Goals Aktionstage 2019 und junge Menschen, die Untätigkeit in der Klimapolitik nicht länger hinnehmen wollen. Seine Überzeugung: Es ist unsere Zukunft, die bedroht ist, wenn wir die Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen.
Die Universität BTU Cottbus-Senftenberg bietet viele interessante Studiengänge und über 70 verschiedene Sportarten für Ihre Studierenden an. Auch viele internationale Studentinnen und Studenten lernen und leben hier zusammen. In Vielen Bereichen ist die BTU Cottbus-Senftenberg
Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
Ihr habt Lust, richtig SPIESSIGE Inhalte mit uns zusammen zu organisieren und zu produzieren? Ihr habt Lust, mehr über Print- /Online- und Video-Content zu erfahren? Dann bewerbt euch für das SPIESSER-Medien-Camp in Dresden, das wir im August 2018 in Kooperation mit ausbildung.de anbieten!
Seit Jahrtausenden glauben wir Menschen an Dinge, die noch nicht bewiesen wurden. Gott, der Weihnachtsmann, der Humor Mario Barths oder die politische Überzeugung Angela Merkels, sind nur einige Beispiele. In dieser Abhandlung möchte ich mich nun mit weiteren Dingen beschäftigen, an die
Eine Million Menschen vor der Tür – ok, Flüchtlingskrise. „Draußen vor der Tür“ – ok, Wolfgang Borcherts Drama von 1949. Was hat das denn miteinander zu tun? Lasst es mich euch erklären.
Es ist schon schlimm, wenn ich Fotos sehe. Besonders eklig wird es, wenn ich diese Krabbeldinger im Fernsehen vorgesetzt bekomme. Wenn die achtbeinigen Ungeheuer aber durch mein Wohnzimmer huschen, dann ist mein Tag gelaufen!
„Wir wollen Veränderung!“ „Lahme Entenregierung!“ Solche mürrischen Stimmen werden immer häufiger laut, während die Uhr unaufhörlich Richtung Stunde Null der Bundestagswahlen 2017 am 24. September tickt. Anstatt sich, wie in den vorigen Jahren, von einer
Bunte Demonstrationen und brennende Barrikaden. Beim G20-Gipfel in Hamburg hat sich Protest von seiner besten und seiner schlimmsten Seite gezeigt. SPIESSER-Autor Samuel war für euch mit seiner Kamera mittendrin im Getümmel. Hier findet ihr seine eindrücklichsten Bilder.
Der SPIESSER ist euer treuer Begleiter in jeder Pause? Oder ist euch das gelb-blaue Jugendmagazin noch nie aufgefallen? Ihr seid zwischen 15 und 17 Jahre alt und habt Lust, das kreative Treiben in einer Redaktion kennenzulernen? Dann laden wir euch ein, in einem Sommerworkshop mit uns zusammen den SPIESSER
Diese Frage habe ich mir neulich im Ethik-Unterricht auch gestellt, als wir über das Gewissen eines Menschen gesprochen haben. Unsere Lehrerin zeigte uns einen Filmausschnitt, welcher ein sehr interessantes Experiment veranschaulichte: Das Milgram-Experiment. Es wurde 1962 das erste Mal vom gleichnamigen
„Elle parle anglais!“ („Sie spricht englisch!“) oder „Mais elle est allemande!“ („aber sie ist doch deutsch!“) sind Sätze die ich in Diskussionen zwischen französischen Schülern über mich und meine prinzipiell liebste Sprache oft zu hören bekam.
Nach langem Streit sind Sido und Bushido nun ein Herz und eine Seele. Zum Beweis haben sie gemeinsam das Album „23“ produziert. SPIESSER-Autorin Franka reichte das nicht: Sie traf die beiden zum Pärchenspiel, dem sogenannten „Eignungstest für die Ehe“...
David Guetta ist aus der DJ-Szene nicht mehr wegzudenken. Jens war für euch bei einem seiner Konzerte und hat mit dem DJ-Phänomen über seine Fans, die Arbeit und Hobbies gesprochen.
Liebe Lisa,
nach Deinem Erfahrungsbericht auf der Suche nach einem freiwilligen »Ehrenamt« hast Du gleich weitere praktische Tipps bekommen, die man sicherlich beliebig erweitern könnte. Dabei muss man natürlich auch ausloten, was einem persönlich liegt. Und auch wenn es »Ehrenamt« heißt, sollte man auch über die »Ehre« hinaus überlegen, was einem die Aufgabe auch persönlich bringt. Was man aber nicht selbst sofort im Vorfeld unbedingt beantworten kann.
Mir hat es z.B. etwas im Nachhinein gebracht, dass ich viele Jahre lang mit geistig und körperlich beeinträchtigten Menschen regelmäßig meine Freizeit verbracht habe. Wir haben zusammen, gebastelt, gemalt, getanzt, Wochenendausflüge veranstaltet, gelacht, geschwommen, gekegelt, Theater gespielt, aber nicht zusammen gesungen (das wollte ich meinen Mitmenschen nun doch nicht zumuten!) Und diese Freizeit war kein »Opfer« meinerseits, sondern vielmehr eine Bereicherung und ich habe sehr viel gelernt. Noch heute habe ich Freunde aus dieser Gruppe.
Ich bin ehrenamtlich in der DLRG aktiv und das schon seit vielen Jahren. Ich bin Ausbilder, Kinderbespaßerin und Sanitäter in einem und es macht mir super viel Spaß.
Ich hoffe du hast an deinem momentanen Ehrenamt so viel Freude wie ich :)
Hi,
ich kann euch "AFS interkulturelle Begegnungen" empfehlen, wenn ihr euch ehrenamtlich engagieren und unter jungen Menschen sein wollt. Hier sind viele Ehrenamtliche erst zwischen 15 und 30 Jahre alt! Es geht darum, Schüler und junge Leute ins Ausland zu schicken und Menschen von überall auf der Welt nach Deutschland zu holen.
Man kann sich ganz unterschiedlich einbringen.
WWW.AFS.DE
Es lebe die Völkerverständigung :D
Liebe Grüße,
Die Pubbe
Moin Lisa,
ich finde es toll, das du dich engagieren willst. Allerdings sind deine Erlebnisse nicht gerade schön...
Da ich selbst ehrenamtlich arbeite - unter anderem in einer Freiwilligenagentur, als Berater - interessiert mich mal , ob du die Möglichkeit hast eine Freiwilligenagentur zu kontaktieren.
Wir haben recht viele junge Erwachsene die ein Ehrenamt ausüben.
Lasse dich nicht entmutigen!!Ich finde es klasse, dass du dich engagierst und auch darüber berichten magst!
Weiter so und ein Gruß aus Hannover
Georg Berner-Waindok