Schwerpunkt

Die (Un)Romantik des Kerzen-Duschens

Vor drei Monaten haben die Blogger versucht, eine Woche so viel Strom wie möglich zu sparen. Bloggerin Annemarie ist noch einen Schritt weitergegangen und hat den Strom einen Tag ganz abgedreht – allerdings unfreiwillig.

06. February 2012 - 18:01
von SPIESSER-Redakteurin Annemarie Walter.
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Annemarie Walter Offline
Beigetreten: 20.01.2011

Dieser Beitrag entstand
in Zusammenarbeit mit RWE.

Dunkel

„Knack“. Ich stehe im Dunkeln.
Sonntag, 17.40 Uhr: Mein Wasserkocher hat gerade gekündigt; aus Solidarität ist mein FI-Schalter auch gleich ausgestiegen. Der ist sozusagen der Verteiler im Sicherungskasten, ohne ihn geht nix. Zehn Minuten stehe ich auf Zehenspitzen und schiebe. Sanft, mit Nachdruck, langsam, schnell. Nichts. Der FI ist erledigt. Wie schön, dass Sonntag ist. Wie schön, dass es draußen schon dunkel ist. Aber wozu gibt es Kerzen?

Halbdunkel

Sonntag: 17.55 Uhr: Sicherheitshalber will ich den Inhalt meines Kühlschranks zu meiner Nachbarin schaffen. Warum auch immer, der Kühlschrank hat noch Strom, ebenso mein Herd. (Teeeeee!) Dafür geht das Licht in unserem Bad nicht mehr. Meine Nachbarin lacht mich aus – bis sie entdeckt, dass ihr Herd und ihr Kühlschrank nicht gehen. Ich frage mich, was den Elektriker geritten hat...

Dämmerdunkel

Sonntag, 18.05 Uhr: Eine Freundin kommt vorbei. Als sie los muss, ist der Abend noch lang und ich beschließe, die stromlose Zeit zu genießen. Schließlich hat jemand mal das Buch erfunden. Nur: Schriftgröße Zehn verträgt sich nicht mit Kerzengeflacker. Sonntag, 20.30 Uhr: Ich suche Zuflucht bei meinem Handy. Das künstliche Licht wirkt beruhigend, aber nach zehn Minuten beginnt das Akkuzeichen zu blinken. Plötzlich fühle ich mich unendlich einsam. In mir steigt die Frage auf: Hat Elektrizität die Gemeinschaft der Menschen zerstört?

Romantisch? Kerze statt Lüfter
Dunkeldunkel

Sonntag, 21.03 Uhr: Ich gebe auf. Bewaffnet mit einer großen Kerze gehe ich duschen und bekomme schlagartig wieder gute Laune, Duschen kann so romantisch sein. Ein unfreiwilliger Besuch in der plötzlich aufgetauchten eigenen Sauna ebenso: Der Lüfter geht natürlich auch nicht.

Sonntag, 21.28 Uhr: Wann war ich das letzte Mal so früh im Bett? Ich puste die Kerzen aus, der Sturm rauscht mich in den Schlaf.

Montag, 08.00 Uhr: Ein Morgen ohne Musik kann nur von viel Tee gerettet werden. Ein Morgen ohne Hausmeister nur mit noch mehr Tee.

Licht

Montag, 12.31 Uhr: Ich habe den Hausmeister gefunden! Der Hausmeister hat einen FI gefunden! Hallo Welt =)

Text: Annemarie Walter

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Kommentare

16 Kommentare
  • hat mich komplett weggeräumt, als die konfuse verkabelung erläutert wurde.

  • So hätte ich es auch geschrieben. :)

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