Kinofeeling

"Meine schrecklich verwöhnte Familie"

Die leicht frische Sommerkomödie, lädt euch nach Monaco und Frankreich ein. Bei der wohlhabenden Familie Bartek bekommt ihr einen klischeegerechten Einblick in die Herausforderungen der Erziehung reich-geborener Kinder. Mit „Meine schrecklich verwöhnte Familie“ reiht sich ein weiterer Feel-Good-Film zu den unzähligen französischen Familien-Komödien-Dramen.

27. September 2022 - 10:57
SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
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Onlineredaktion Offline
Beigetreten: 25.04.2009

Worum geht's?

Der Film basiert auf dem mexikanischen Film „Nosotros los Nobles“ von 2015. Es geht um einen reichen alleinerziehenden Vater von drei Kindern, welche sich schwer damit tun, Verantwortung zu übernehmen. Der Vater Francis hat für sein Vermögen hart gearbeitet, seine Kinder sind in diesem Reichtum aufgewachsen und leben komplett aus seiner Tasche. Damit seine Kinder, Philippe, Stella und Alexandre, lernen zu arbeiten und auf eigenen Füßen zu stehen, greift Francis zu ungewöhnlichen Mitteln. Er inszeniert finanziell bankrott und von den Behörden gesucht zu sein. Jetzt muss die ganze Familie untertauchen und seine Kinder müssen nun das Geld erarbeiten.

Wer spielt mit?

Alle Schauspieler des Films sind vor allem in Frankreich bekannt. Eine Ausnahme ist der Schauspieler Gérard Jugnot, den man auch über die Grenzen Frankreichs hinweg aus dem Film „Les choristes - Die Kinder des Monsieur Mathieu“ (2004). Er übernimmt die Rolle des Vaters Francis Bartek. Die Sängerin, Musikerin und Schauspielerin Camille Lou spielt die Rolle der Tochter Stella Bartek. Alexandre Bartek wird von Louka Meliava gespielt. Ein weiterer, bei uns weitgehend unbekannter Schauspieler ist Victor Artus Solaro. Er spielt den zweiten Sohn Philippe Bartek.

Auf einen Blick
Action: ✪
Romantik:
Humor: ✪ ✪
Niveau: ✪
Bildungsfaktor:
Filmischer Augenschmaus?

Glitzernder glamouröser Überfluss, wird der unaufdringlichen Schönheit der „Normalen-Mittelschicht“ gegenübergestellt. Dabei ist im Film generell optisch alles ruhig gehalten und es wird nicht mit Filtern und Co. übertrieben. Leider sind am Anfang ein paar harte Schnitte deutlich sicht- und fühlbar, diese reißen den Zuschauer leider aus dem gerade gesehenen heraus und es wirkt etwas holprig.

Gibt’s was zu meckern?

Wer eine Komödie zum herzhaft lachen sucht, ist hier fehl am Platz. Durch kleine Sketche kann man aber an der einen Stelle sicher mal schmunzeln und an der anderen vielleicht sogar mal lachen. Leider werden aber im Trailer viele Pointen schon vorweggenommen, daher empfehle ich diesen lieber nicht erst zu schauen (falls ihr es nicht schon habt). Die Emotionen der Rollen sind nur am Ende wirklich spürbar, den Film über sind sie eher zurückhaltend wahrnehmbar. Natürlich bedient auch diese Komödie die typischen Klischees des verschwenderischen Lebensstils der Vermögenden.


Stella (Camille Lou) schreitet über den roten Teppich
in der Bartek-Villa © Arnaud Borrel
.
Braucht man Taschentücher?

Wie im echten Leben, wenn es in familiären Situationen manchmal emotional wird, benötigt der ein oder andere auch für diesen Film ein Taschentuch. Gerade am Ende, wenn die Schauspieler die Gefühlswelt der Rollen besonders deutlich zum Ausdruck bringen..

Mit wem angucken?

Es ist ein leichtverträglicher Film, den man mit fast jedem anschauen kann. Da das Hauptmotiv die Familie ist, ist es wohl am sinnvollsten den Film auch mit Familienmitgliedern zu schauen. Vielleicht erkennt sich der ein oder andere in den gezeigten Rollen wieder. Die Liebhaber von französischen Komödien können natürlich auch eingeladen werden.

Wenn gar keiner mitschauen will, könnt ihr aber auch problemlos allein die Zeit vertreiben mit dem Film.

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Was macht man danach?

Ich dachte zwischendurch: „Ich sollte mal wieder die Familie anrufen und besuchen.“

In drei Worten:

Charmant, Erwachsenwerden, Familienleben

Große Leinwand oder kleiner Bildschirm?

Die Leinwand ist natürlich immer besser für das richtige Kinofeeling, aber auch auf dem Bildschirm zuhause ist es „Meine schrecklich nette Familie“ ein schöner Film zum Zeitvertreib. Der Film ist sehr hell gestaltet und hat nur wenige Nacht-Szenen, welche auch auf einem kleinen Bildschirm gut anschaubar sind.

Mainstream oder Independent?

Mainstream. Eine typisch sommerlich französische Komödie.

MEINE SCHRECKLICH VERWÖHNTE FAMILIE

Regie: Nicolas Cuche
Darsteller: Gérard Jugnot, Artus, Tom Leeb, Camille Lou, Louka Méliava, François Morel

Kinostart: 12. Mai 2022
Filmlänge: 95 Minuten
Genre: Comedy, Familie
FSK: ab 6 Jahren

 

Text: Sylva Goldmann
Teaser: © Arnaud Borrel; © 2021 TELEPOOL GmbH powered by NETLEIH GmbH & Co. KG

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