Ein junges pakistanisches Mädchen überlebt einen lebensbedrohlichen Anschlag durch die Taliban und bekommt zwei Jahre später den Friedensnobelpreis verliehen. Das ist die Lebensgeschichte von Malala Yousafzai, 18, die nun die Vorlage bietet für einen gar nicht langweiligen Dokumentarfilm.
22. October 2015 - 11:04 SPIESSER-Autorin pinke_chucks.
„MALALA – ihr Recht auf Bildung“ erzählt die wahre Geschichte der bisher jüngsten Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai: 2012 wurde die damals 15-Jährige auf dem Schulweg im pakistanischen Swat-Tal von Taliban durch einen Schuss in den Kopf lebensbedrohlich verletzt. In den Monaten zuvor hatte sie das von den Extremisten verhängte Schulverbot für Mädchen in ihrer Heimat ignoriert und sich gemeinsam mit ihrem Vater öffentlich für das Recht auf Bildung von Mädchen eingesetzt. Nach dem Anschlag, der weltweit für großes Entsetzen sorgte, wurde Malala nach England geflogen und dort wieder gesund gepflegt. Bis heute lebt die heute 18-Jährige mit ihrer Familie in Birmingham und besucht dort eine Schule. Doch das ist nicht alles: Malala setzt sie sich mit ihrer eigenen Stiftung „The Malala Fund“ auch weiterhin für die Rechte von Mädchen weltweit ein. Für ihr Engagement wurde ihr im letzten sogar Jahr der Friedensnobelpreis verliehen.
Wie in Dokumentationen üblich, erzählt der Dokumentarfilmer Davis Guggenheim nicht in einem geordneten Handlungsstrang. Dem Zuschauer werden die dramatischen Erlebnisse des jungen Mädchens vielmehr in einer Mischung aus Rückblenden, aktuellen Interviews und Gesprächen mit Malala und ihrer Familie nahegebracht. So bekommt das Publikum einen bewegenden Eindruck von Malalas Kindheit in ihrer Heimat oder vom Bemühen ihrer gesamten Familie, in England Fuß zu fassen. Neben dieser sehr persönlichen Perspektive wird Malala aber auch als Aktivistin porträtiert, die in ihren jungen Jahren bereits Reden vor den Vereinten Nationen oder dem Nobelpreis-Komitee hält und sich auf Reisen rund um die Welt für die Bildungssituation von Mädchen einsetzt.
Wer spielt mit?
Malala ist die jüngste Friedensnobelpreisträgerin.
Der Zuschauer lernt in erster Linie natürlich die Protagonistin Malala kennen, die nicht nur in persönlichen Gesprächen vor der Kamera zu sehen ist, sondern als Sprecherin auch durch den gesamten Film leitet, beispielsweise wenn sie vom Leben in Pakistan erzählt.
Wichtig sind außerdem Malalas Familienmitglieder: Die beiden jüngeren Brüder Atal und Khushal, Mutter Ziauddin und Vater Tor Pekai. Sie alle gewähren uns in Interviews und dokumentarischen Filmsequenzen einen authentischen Einblick ins Familienleben, wobei Malalas Vater wegen seiner engen Bindung zur Tochter am meisten zu Wort kommt.
Filmischer Augenschmaus?
Die Zuschauer sollten keine bildgewaltigen Szenen erwarten, da die Doku vor allem aus Aufnahmen von Einzelpersonen in Interviews oder verwackelten Originalvideos besteht. Schön anzusehen sind aber die in bedeckten Farbtönen gehaltenen Trickfilmsequenzen, die Malalas Stimme begleiten, während sie über ihre Heimat redet.
Braucht man Taschentücher?
Der Film ist so konzipiert, dass zart besaitete Seelen vielleicht wirklich ihr Taschentuch bereithalten sollten. Gehört man allerdings nicht zu ihnen, könnte man den Film teilweise für etwas zu pathetisch halten. In diesem Fall ist es wichtig, nicht zu vergessen, dass Malala diese schlimmen Erfahrungen in ihrem jungen Leben tatsächlich schon durchmachen musste.
Mit guten Freunden, mit denen man vor kurzem verzweifelt nach dem guten Kern im Menschen gesucht hat, den aber nicht finden konnte.
Ihr wollt mehr über Malala erfahren?
Zum Kinostart der Dokumentation über die junge Aktivistin verosen wir
fünf Pakete, jeweils bestehend aus einem Plakat und dem Buch „Ich bin Malala“. Hier könnt ihr an der Velosung teilnehmen.
Was macht man danach?
Nach dem Film könnt ihr euch gemeinsam mit euren Freunden (vielleicht ein wenig naiv) an den Strohhalm klammern, dass es Leute wie Malala gibt, die sich aus ihrem guten Kern heraus für andere einsetzen.
In 3 Worten:
Bewegend, emotional, pathetisch.
Große Leinwand oder kleiner Bildschirm?
Das ist spielt keine Rolle, denn was in dem Dokumentarfilm wirklich zählt, ist allein Malalas Geschichte.
Mainstream oder Independent?
Malalas Namen kennt spätestens seit der Nobelpreis-Verleihung im letzten Jahr jeder. Außerdem sind die im Film angesprochenen Themen so immens wichtig in unserer Welt, dass ich diese Dokumentation wirklich jedem ans Herz lege – egal, ob er eher auf Mainstream- oder auf Independent-Filme steht.
MALALA – IHR RECHT AUF BILDUNG
Regie: Davis Guggenheim Schauspieler: Malala Yousafzai, Ziauddin Yousafzai (Vater), Toorpekai Yousafzai (Mutter), Khushal und Atal Yousafzai (Brüder) Kinostart: 22. Oktober 2015 Länge: 96 Minuten Genre: Dokumentation FSK: ab 12 Jahren
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