10 Monate, 302 Tage, 7.248 Stunden und 434.880 Minuten war Wibke als Austauschschülerin in Kalifornien. Bei ihrer Rückreise blickt sie auf Abschlussball mit Limo und Disneyland-Besuch zurück.
23. June 2011 - 11:23 von SPIESSER-Autorin schneewibchen.
Wibke ist - äh - war in den USA. Dort macht sie einen Schüleraustausch und lebt bei einer amerikanischen Gastfamilie. Auf SPIESSER.de schreibt sie euch regelmäßig, was sie erlebt.
„Time is flying when you’re having fun“, sagte meine Gastmutter zu mir, als ich am 04. Juni mit gepackten Koffern in ihr Auto stieg, um zum Flughafen zu fahren. Es kam mir vor, als hätte ich gerade erst allen meinen deutschen Freunden zu Hause „Tschüss“ gesagt und jetzt war mein kalifornisches Leben bereits in zwei Riesenkoffern verschwunden. Ich hielt mein Flugticket in der Hand und war bereit, zurück nach Deutschland zu fliegen. Als ich dann auf dem Weg zum Flughafen im Auto saß, durchlebte ich die letzten Monate meines Austauschjahres noch einmal.
Im März war das amerikanische Schuljahr schon fast zu Ende und es war Zeit für den allerseits bekannten und kitschigen „Prom“,den offiziellen Abschlussball für uns Elftklässler. Natürlich wollte ich bei diesem Ereignis nicht fehlen. Also holte mich mein Date mit einer riesigen Limousine abends von zu Hause ab.
Das Kleid saß, die Frisur hielt und auch mein Date Luke, der sonst in Jogginghosen eifrig Zahlen in den Taschenrechner hämmert, sah verdammt schick aus. Nur das Wetter spielte uns einen Streich und so schlitterte ich in meinem High Heels und dem festlichen Kleid durch den Regen, direkt in den Tanzsaal. Dort empfingen uns ein duftender Schokoladenbrunnen mit Erdbeeren und eine leckere Eiscremebar, an der ich mindestens die Hälfte des Abends verbrachte. Hierzu möchte ich stolz hinzufügen, dass es mir tatsächlich gelang, mein weißes Kleid nicht mit Schokoflecken zu bekleckern. Das ist mir nicht mal bei meiner Kommunion geglückt . Und auch wenn der DJ ein wenig zu wünschen übrig ließ und die Michael Jackson-Moves der Amerikaner sehr gewöhnungsbedürftig sind, hatte ich einen schönen Abend und stimmte am Ende sogar in das Auf-und-ab-Wackeln auf der Tanzfläche ein.
Weltenbummelei auf SPIESSER.de
Artikel von den anderen Weltenbummlern wie zum Beispiel Robert in Australien oder Melanie in Ghana findet ihr in unseren Auslandsblogs.
Danach kam natürlich Ostern. Da aber Feiertage in Kalifornien überhaupt nicht groß gefeiert werden und sogar alle Geschäfte geöffnet haben , fuhr ich mit meiner besten Freundin, ebenfalls Austauschschülerin in Kalifornien, ins Disneyland nach Los Angeles. Dieser Ausflug war das absolute Highlight des Jahres. Wir rasten die Achterbahnen rauf und runter, bestaunten Peter Pans und Pinocchios Welt, trafen Winnie Pooh und ließen uns mit Mickey und Minnie Mouse fotografieren. Krönung war der Abstecher nach Hollywood. Auf dem „Walk of Fame“ trafen wir auf ein Michael Jackson Double, dass uns glatt glauben ließ, der King of Pop wäre auferstanden von den Toten. Auch auf die Heimat wurde ich ein bisschen eingestimmt. Unmengen an Touristen wandelten auf den Spuren berühmter Persönlichkeiten und hier und da hörten wir sogar einige Fetzen der deutschen Sprache. Wir sind eben einfach überall.
Im Mai war dann auch schon der letzte Schultag und wir bekamen unser Yearbook, in dem alle Schüler und natürlich jetzt auch ich festgehalten wurden. Meine Geschichtsklasse überreichte mir einen riesigen Fotorahmen mit allen Unterschriften, der mich sehr rührte. Er brachte mich sogar noch ein zweites Mal zu Tränen, als ich ihn nicht in den Koffer bekam. Nach mühevollem Aus- und Ein- und Umpacken gelang es dann aber doch.
In meine Taschen bekam ich übrigens noch andere wundervolle Sachen rein gequetscht und so erhielt einer der Koffer dann einen schönen Aufkleber der Fluggesellschaft. Auf dem stand, dass er zehn Kilogramm Übergewicht hatte und doch bitte nur zu zweit gehoben werden sollte.
Nach zehn Stunden Flugzeit bin ich endlich in Frankfurt angekommen. Am Fluggate half mir dann ein netter Mann im Karoshirt das Koffermonster vom Rollband zu hieven und schon zuckelte ich mit meinem Gepäckwagen in Richtung Ausgang. Mit pochendem Herzen hörte ich schon nach wenigen Sekunden meinen Papa „Hier sind wir, hier!“, schreien und meine Mama kam mit hüpfendem Smilie-Ballon auf mich zugerannt. „Endlich sind wir wieder komplett“, schnieften wir und wurden von allen anderen Flughafengästen mit lächelnden Blicken betrachtet.
Selber bloggen?
Wenn ihr auch gerade einen Auslandsaufenthalt oder eine Weltreise plant oder schon irgendwo da draußen seid, dann bloggt auch auf SPIESSER.de! Schreibt bei Interesse eine Nachricht an Redakteurin Alexandra.
Zu Hause angekommen, begrüßten mich außerdem noch meine Freunde mit einer Grill-Überraschungsparty und dank Adrenalinschub war ich trotz 24 Stunden ohne Schlaf putzmunter. Alle erzählten mir schreiend und wild durcheinander die neusten Dorfgeschichten und nach ungefähr fünf Minuten fing es dann zu regnen an. Ich atmete tief durch und lächelte: Home Sweet Home.
Teaserfoto: Alexandra Bucurescu/ pixelio.de
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
Ließt sich absolut sahnig.
Sehr sehr geiler Text und vor allem extrem nachvollziehbar.
Mir geht es in gut fünf Wochen dann wohl ähnlich wie dir.
Nur das mein Flug doppelt so lang ist. :D
Nach Hause kommen.
Fühlt sich ja jetzt schon komisch an.
Bahnreisen werden meistens mit Trips in benachbarte Städte oder mit Interrail in die angrenzenden europäischen Länder in Verbindung gebracht. Doch wie ist es, mit Bahn und Fähre auch über Europa hinaus auf einen anderen Kontinent zu gelangen? SPIESSER-Autorin Fabienne wollte
Nach ihrem Abitur im Sommer 2020 entschied sich SPIESSER-Autorin Rebecka für ein Gap Year. Trotz der Corona-Pandemie führte sie diese Zeit unter anderem in ein fernes, sehr religiöses Land: Mexiko. Was sie dort erlebt und über Religion und Glaube gelernt hat, beschreibt sie euch in einem Erfahrungsbericht.
Wie so viele wollte auch SPIESSER-Autorin Sophia nach dem Abitur weg. Irgendwo nach Mittel- oder Südamerika sollte es gehen, um Spanisch zu lernen und in eine fremde und faszinierende Kultur einzutauchen. Sie fand immer mehr gefallen an dem Konzept des Freiwilligendienstes und entschied sich letztendlich
Der Felsendom auf dem Tempelberg ist das prächtigste Gebäude Jerusalems und für Muslime die drittheiligste Pilgerstätte. Dieser befindet sich auf dem damaligen Ersten Tempel Salomons, der für die Juden der heiligste Ort ist. Deswegen ist der Tempelberg besonders umstritten, auch
Das Ende ihres Freiwilligendienstes in Gambia bedeutete für unsere Autorin nicht nur den Abschied von Freunden, Freundinnen und Gastfamilie, sondern auch den schmerzlichen Abschied von den Kindern aus ihrer Klasse.
Während ihres Freiwilligendienstes in einer gambischen Vorschule musste sich unsere Autorin Nana immer neue Methoden ausdenken, um die Neugierde ihrer kleinen Schülerinnen und Schüler wachzuhalten.
Zwischen drei Kilometer dickem Inlandeis und dem tosenden Nordpolarmeer fand in Grönlands Hauptstadt zum dritten Mal das Nuuk Nordisk Kulturfestival statt – ein popkultureller Mix aus Konzerten, Performances und Ausstellungen. In diesem Jahr unter dem Motto „Welcome home“. SPIESSER-Autor
Mülltrennung ist eine Praktik, an die sich die allermeisten Westeuropäer längst gewöhnt haben. Die allgemeine Vorstellung ist es, dass es immer schlechter um die Sortierung von Plastik, Papier und Biomüll steht, je östlicher man geht. Aber auch in Russland wird Mülltrennung
Während ihres Freiwilligendienstes hat sich SPIESSER-Autorin Nana nicht nur in ihr Gastland Gambia verliebt, sondern vor allem auch Freundschaft mit vielen kleinen Menschen geschlossen.
Besonders nach dem Abitur reisen viele junge Deutsche in Länder des globalen Südens, um dort einen Freiwilligendienst zu absolvieren. Wie das die Menschen vor Ort und besonders in ihrer Gastregion in Gambia eigentlich finden, fragt unsere Autorin Nana in diesem Artikel.
Max und Paul, zwei 28-jährige Berliner, haben einen gemeinsamen Traum: von Berlin nach Teheran reisen. Und zwar mit dem Fahrrad. SPIESSER-Autorin Sarah hat die beiden bei einem Festival im Juli kennengelernt und fand die Idee, damit ein Spendenprojekt zu unterstützen so klasse, dass sie die
Bevor ich 2014 für einen Freiwilligendienst nach Gambia aufbrach, wussten die meisten meiner Gesprächspartnerinnen und -partner nicht mal, wo das Land liegt. Seit den Debatten um die sogenannte Flüchtlingskrise 2015 ist das kleine westafrikanische Land jedoch ständig in deutschen
Wie kommt man auf die Idee, mitten in Nairobi mit einer Kamera zu stehen und einen Film drehen zu wollen? Das hat sich SPIESSER-Autorin Lotta im Nachhinein oft gefragt. Dennoch hat sie es gewagt, mit einer Idee und ganz viel Mut, es einfach mal zu machen. Ein Erfahrungsbericht.
Eine Woche war SPIESSER-Autorin Helen in Albanien unterwegs und traf dort auf viel Natur, Gastfreundschaft und Herzlichkeit. Gleichzeitig jedoch auch auf ein Land, das von Auswanderung geplagt und gefangen zu sein scheint zwischen seiner kommunistischen Geschichte und Mentalität und dem Weg in die EU.
Auf einem Wanderurlaub durch die Highlands hat SPIESSER-Autorin Annika nicht nur Schottland von einer unvergesslichen Seite erlebt, sondern auch ihre Privatsphäre gesucht. Was erlebt man auf 150 Kilometern – und wie kann man trotz Hobbit Houses mal für sich alleine sein?
Euer Traum ist ein internationaler Freiwilligendienst, aber ihr wisst nicht wie ihr für dieses Jahr noch eine Stelle bekommt? Beim DRK Soziale Freiwilligendienste Mecklenburg-Vorpommern sind für den Beginn ab Sommer 2019 noch viele Stellen frei!
Russland – der Ursprung des Balletts. Nussknacker, Schwanensee und Tschaikowski hat jeder schon gehört oder gesehen. Aber wie sieht es hinter den Kulissen eines russischen Balletts aus? SPIESSER-Autorin Marie war für euch in Moskau unterwegs.
Sicherlich haben viele von euch die Tomb-Raider-Spiele gespielt oder kennen die Indiana-Jones-Filme, wo furchtlose Abenteurer die Welt retten und uralte Geheimnisse entdecken. Aber wie ist es in echt, ein Archäologe zu sein? SPIESSER-Autorin und Archäologin Marina erzählt von ihrem Arbeitsalltag.
„Irgendwas mit Medien“ – das wollen viele junge Menschen, doch der Weg dorthin ist oftmals schwierig und es gibt mehr als nur einen Weg in die Welt der Medien. Eine Möglichkeit, sich über Journalismus und Co. zu informieren, sind die Jugendmedientage, diese finden in diesem
Indonesien, der weltgrößte Inselstaat, verteilt sich auf 17.508 Inseln. SPIESSER-Autorin Anna erbte eine Faszination für das Land von ihrem Opa und reiste im Rahmen eines Seminars in ihrem Politikstudium selbst hin – ihre Erfahrungen lest ihr hier.
Unterwegs auf dem Forschungsschiff Aldebaran: Als Schüler auf einem Forschungsschiff mitfahren? Klingt unmöglich? Nein, das ist es definitiv nicht. Im April reichte ich zusammen mit zwei Freundinnen eine Projektskizze beim Meereswettbewerb der Deutschen Meeresstiftung ein. Unsere Idee: Die
Warum geht ihr auf Festivals? Wegen der coolen Stimmung? Um Gleichgesinnte in Sachen Musikgeschmack zu finden? Oder um einfach nur ein paar weitere Künstler und Bands auf eure Gesehen-Liste setzten zu können? Beim PEOPLE-Festival am 18. und 19. August im Funkhaus Berlin fand SPIESSER-Autor Paul die Antwort.
Was soll mit, was kann zuhause bleiben? Vor jedem Urlaub steht man vor der gleichen Herausforderung: Den Koffer packen. Noch schwieriger wird es jedoch, wenn man wie SPIESSER-Autorin Annika 800km durch Spanien pilgern möchte und nur das mitnehmen darf, was man auch tragen kann.
„Irgendwas mit Medien und das mal ganz woanders“, versprach ich mir von meinem Praktikum in Ghana. „Das wird ein ganz schöner Kulturschock“, entgegneten Freunde und Familie. Wie es live in Ghana wirklich war, erzählt SPIESSER-Autorin Sarah.
Unsere Tapferen vier SPIESSER Musketiere sind UNTERWEGS! Doch die Hürden, die ihnen die rauen Straßen der Bundesrepublik stellen sind nicht genug. Stellt auch ihr der SPIESSER-Truppe Travel-Challenges!
Kuba, die Insel in Sichtweite von Miami, die eine der wenigen sozialistischen Staaten dieser Welt ist, in der die Geschichte Spanisch zur Landessprache machte und beibehielt, wo Zigarren und Rum gelebtes Klischee sind, wo überall Musik aus alten Radios schallt und der Rhythmus von Salsa bereits
Als mir eine Freundin davon erzählte, konnte ich es nicht so recht glauben: Eine isolierte Inselgruppe im Nordatlantik veranstaltet ihren eigenen Music Award? Bei mehr Schafen als Einwohnern? Ganz klar, ich musste dorthin.
Eva und Jan werden diesen Sommer durch Europa wandern. Mit ihrem Projekt „Adventureland Europe“ werden sie gleich mehrere gute Zwecke von Bulgarien bis nach Spanien unterstützen. SPIESSER-Autorin Marie haben die zwei erzählt, wie sie die Welt positiv beeinflussen wollen.
SPIESSERin Lara studiert im Rahmen ihres Masters ein Semester am Moskauer MGIMO. Ihre Kommilitonen interessieren sich für Sprachen und Pelz, zu Politik und Regierung hält man sich zurück. In diesem Text erlaubt Lara euch einen Blick hinter die Kulissen der russischen Eliteuniversität.
Ließt sich absolut sahnig.
Sehr sehr geiler Text und vor allem extrem nachvollziehbar.
Mir geht es in gut fünf Wochen dann wohl ähnlich wie dir.
Nur das mein Flug doppelt so lang ist. :D
Nach Hause kommen.
Fühlt sich ja jetzt schon komisch an.
Viel Spaß im Heimatdorf. ;)
Herzlich Willkommen in Deutschland :D