Mittagspause mit ...

„Menschen sind unsere Inspiration.“

Wer steckt eigentlich hinter den Wohnwelten von IKEA? SPIESSER-Autorin Lisa hat Berna Brandsaeter, Com&In Managerin von IKEA Deutschland, zum Mittagessen getroffen und mit ihr über die visuelle Identität des bekanntesten Möbelhauses der Welt und ihre erste eigene Wohnung gesprochen.

13. April 2017 - 09:40
SPIESSER-Autorin Frau Frostig.
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Frau Frostig Offline
Beigetreten: 15.09.2013

War es schon immer Ihr Traumberuf als Communication & Interior Design (kurz: Com&In) Managerin bei IKEA zu arbeiten?

Nach meinem Abschluss hatte ich zwei Jobangebote zur Auswahl: Eins von IKEA für sehr wenig Gehalt und ein anderes von einem lokalen Unternehmen mit einem höheren Gehalt, einem Firmenwagen und einem Telefon. Ich stand vor dieser Entscheidung mit 21 Jahren und fragte meinen Dozenten: „Was soll ich tun?“ Und er sagte, ich hätte gar keine andere Wahl, als zu IKEA zu gehen! Im Bereich Visualisierung und Design zu arbeiten, stand für mich schon immer fest. Dass es dann IKEA geworden ist, war Schicksal.

Sie arbeiten seit 1997 bei IKEA. Wie war Ihr Einstieg?

Ich habe zwei Jahre in einem Store in Stockholm gearbeitet. Dort gab mir mein Manager die Möglichkeit, in verschiedene Bereiche reinzuschnuppern. Bevor ich Com&In Managerin wurde, sagte er, dass das erste Jahr immer eine besondere Herausforderung ist. Und tatsächlich hat es ein Jahr gedauert sich in die Identität von IKEA hineinzufinden.

Wie muss ich mir Ihren Arbeitsalltag vorstellen?

Wenn mein Mann gefragt wird, was ich bei IKEA mache, sagt er immer: „Sie schüttelt die Kissen auf!“ Tatsächlich verbirgt sich hinter Com&In Management viel mehr: Das Team Interior Design kreiert unsere Wohnwelten. Die Gestalter für visuelles Marketing entwickeln das Layout des gesamten Einrichtungshauses. Und dann gibt es noch Graphik-Designer. Meine Position ist sehr administrativ. Meetings machen den Hauptbestandteil meiner Arbeit aus. Außerdem reise ich viel. An meinem Hauptsitz in Wallau bin ich im Schnitt nur ein oder zwei Tage die Woche.

Berna Brandsaeter

Berna Brandsaeter kam 2014 mit ihrem Mann und ihren drei Kindern zu IKEA Wallau nach Deutschland. Zuvor war sie bereits auf globaler Ebene als Com&In Managerin in Schweden tätig. Sie ist verantwortlich für die visuelle Identität von IKEA. Dazu zählen das Kreieren der Wohnwelten sowie das Design von Graphik-, Ton- und digitalen Elementen.

Berna und ihr Team sind gerade wieder auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. Die Abteilung Com&In Design sucht insgesamt 300 neue Kollegen, die IKEA zukünftig mitgestalten wollen.

Was würden Sie jungen Menschen raten, die später gerne in Ihrer Position tätig werden würden?

Nimm einen Job im Store an, lerne das Unternehmen Stück für Stück kennen und arbeite dich hoch. Es ist für einen Manager sehr wichtig, den Kontakt zu den Kunden gehabt zu haben, um zu erfahren, was sie sich wünschen. Die meisten der Topmanager haben mal klein angefangen und neben dem Studium gejobbt. Wenn man bei IKEA einmal einen Fuß in der Tür hat, hat man alle Möglichkeiten.

Sie sind mitverantwortlich für die visuelle Identität von IKEA. Dabei spielt auch das Design des gesamten Einrichtungshauses eine Rolle. Worauf kommt es dabei an?

Die Anordnung innerhalb des Stores ist Teil des Konzepts von IKEA, das aus unseren langjährigen Erfahrungen entstanden ist. Als Inspiration für unsere Designs besuchen wir die Menschen zuhause. Ein Beispiel ist das Design unserer Tassen: Viele Menschen ärgern sich über das Wasser im Tassenboden nach dem Spülen. Darum haben wir kleine Lücken in den Rand am Tassenboden integriert, damit das Wasser abfließen kann.

Wie wichtig ist das erste eigene Heim für das Erwachsenwerden?

Meine WG während der Ausbildung war etwas Praktisches. Ich nutzte die Ferien und Wochenenden, um nach Hause zu fahren. Erst als ich in meine erste eigene Wohnung gezogen bin, dachte ich: Das ist mein Zuhause. Im Alter zwischen 20 und 25 Jahren lernte ich der Mensch zu sein, der ich heute bin. Ein paar meiner ersten Möbelstücke habe ich immer noch – zum Leid meines Ehemanns.

Was gehört Ihrer Meinung nach noch zum Erwachsenwerden?

Meine Mutter hat mich seit meinem dritten Lebensjahr selbst entscheiden lassen, was ich anziehen möchte und mich nie kritisiert. So habe ich gelernt meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Wenn ich an meine Kinder denke, möchte ich ihnen auch das Gefühl von Rückhalt und Unterstützung vermitteln. Manchmal kommen sie von der Schule nach Hause und erzählen mir, dass ihre Mitschüler viel besser seien als sie. Dann sage ich immer, ja vielleicht, aber dafür bist du in anderen Dingen besser. Wir müssen lernen uns nicht mit anderen zu vergleichen, sondern immer nur mit uns selbst.

Text: Lisa Winter
Fotos: Dominik Gruszczyk

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