Wer steckt eigentlich hinter den Wohnwelten von IKEA? SPIESSER-Autorin Lisa hat Berna Brandsaeter, Com&In Managerin von IKEA Deutschland, zum Mittagessen getroffen und mit ihr über die visuelle Identität des bekanntesten Möbelhauses der Welt und ihre erste eigene Wohnung gesprochen.
13. April 2017 - 09:40 SPIESSER-Autorin Frau Frostig.
War es schon immer Ihr Traumberuf als Communication & Interior Design (kurz: Com&In) Managerin bei IKEA zu arbeiten?
Nach meinem Abschluss hatte ich zwei Jobangebote zur Auswahl: Eins von IKEA für sehr wenig Gehalt und ein anderes von einem lokalen Unternehmen mit einem höheren Gehalt, einem Firmenwagen und einem Telefon. Ich stand vor dieser Entscheidung mit 21 Jahren und fragte meinen Dozenten: „Was soll ich tun?“ Und er sagte, ich hätte gar keine andere Wahl, als zu IKEA zu gehen! Im Bereich Visualisierung und Design zu arbeiten, stand für mich schon immer fest. Dass es dann IKEA geworden ist, war Schicksal.
Sie arbeiten seit 1997 bei IKEA. Wie war Ihr Einstieg?
Ich habe zwei Jahre in einem Store in Stockholm gearbeitet. Dort gab mir mein Manager die Möglichkeit, in verschiedene Bereiche reinzuschnuppern. Bevor ich Com&In Managerin wurde, sagte er, dass das erste Jahr immer eine besondere Herausforderung ist. Und tatsächlich hat es ein Jahr gedauert sich in die Identität von IKEA hineinzufinden.
Wie muss ich mir Ihren Arbeitsalltag vorstellen?
Wenn mein Mann gefragt wird, was ich bei IKEA mache, sagt er immer: „Sie schüttelt die Kissen auf!“ Tatsächlich verbirgt sich hinter Com&In Management viel mehr: Das Team Interior Design kreiert unsere Wohnwelten. Die Gestalter für visuelles Marketing entwickeln das Layout des gesamten Einrichtungshauses. Und dann gibt es noch Graphik-Designer. Meine Position ist sehr administrativ. Meetings machen den Hauptbestandteil meiner Arbeit aus. Außerdem reise ich viel. An meinem Hauptsitz in Wallau bin ich im Schnitt nur ein oder zwei Tage die Woche.
Berna Brandsaeter
Berna Brandsaeter kam 2014 mit ihrem Mann und ihren drei Kindern zu IKEA Wallau nach Deutschland. Zuvor war sie bereits auf globaler Ebene als Com&In Managerin in Schweden tätig. Sie ist verantwortlich für die visuelle Identität von IKEA. Dazu zählen das Kreieren der Wohnwelten sowie das Design von Graphik-, Ton- und digitalen Elementen.
Berna und ihr Team sind gerade wieder auf der Suche nach neuen Mitarbeitern. Die Abteilung Com&In Design sucht insgesamt 300 neue Kollegen, die IKEA zukünftig mitgestalten wollen.
Was würden Sie jungen Menschen raten, die später gerne in Ihrer Position tätig werden würden?
Nimm einen Job im Store an, lerne das Unternehmen Stück für Stück kennen und arbeite dich hoch. Es ist für einen Manager sehr wichtig, den Kontakt zu den Kunden gehabt zu haben, um zu erfahren, was sie sich wünschen. Die meisten der Topmanager haben mal klein angefangen und neben dem Studium gejobbt. Wenn man bei IKEA einmal einen Fuß in der Tür hat, hat man alle Möglichkeiten.
Sie sind mitverantwortlich für die visuelle Identität von IKEA. Dabei spielt auch das Design des gesamten Einrichtungshauses eine Rolle. Worauf kommt es dabei an?
Die Anordnung innerhalb des Stores ist Teil des Konzepts von IKEA, das aus unseren langjährigen Erfahrungen entstanden ist. Als Inspiration für unsere Designs besuchen wir die Menschen zuhause. Ein Beispiel ist das Design unserer Tassen: Viele Menschen ärgern sich über das Wasser im Tassenboden nach dem Spülen. Darum haben wir kleine Lücken in den Rand am Tassenboden integriert, damit das Wasser abfließen kann.
Wie wichtig ist das erste eigene Heim für das Erwachsenwerden?
Meine WG während der Ausbildung war etwas Praktisches. Ich nutzte die Ferien und Wochenenden, um nach Hause zu fahren. Erst als ich in meine erste eigene Wohnung gezogen bin, dachte ich: Das ist mein Zuhause. Im Alter zwischen 20 und 25 Jahren lernte ich der Mensch zu sein, der ich heute bin. Ein paar meiner ersten Möbelstücke habe ich immer noch – zum Leid meines Ehemanns.
Was gehört Ihrer Meinung nach noch zum Erwachsenwerden?
Meine Mutter hat mich seit meinem dritten Lebensjahr selbst entscheiden lassen, was ich anziehen möchte und mich nie kritisiert. So habe ich gelernt meine eigenen Entscheidungen zu treffen. Wenn ich an meine Kinder denke, möchte ich ihnen auch das Gefühl von Rückhalt und Unterstützung vermitteln. Manchmal kommen sie von der Schule nach Hause und erzählen mir, dass ihre Mitschüler viel besser seien als sie. Dann sage ich immer, ja vielleicht, aber dafür bist du in anderen Dingen besser. Wir müssen lernen uns nicht mit anderen zu vergleichen, sondern immer nur mit uns selbst.
Text: Lisa Winter
Fotos: Dominik Gruszczyk
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
Die Tafel Deutschland unterstützt seit Jahresbeginn über zwei Millionen armutsbetroffene Menschen mit Lebensmitteln. Das sind 50 Prozent mehr Menschen als im vorherigen Jahr. Schuld sind die aktuellen Krisen. SPIESSER-Autorin Frieda hat mit den Geschäftsführern Sirkka Jendis und Marco
Eine Rollstuhlfahrerin im Alltagsverkehr, ein blinder Student im Hörsaal, ein Kind aus schwierigen sozialen Verhältnissen. Sie alle sind nicht anders als die Mehrheit der Menschen. Christina Marx von der Aktion Mensch ist sich sicher: Sie brauchen eine Gesellschaft, die jeder mitgestaltet,
Laut dem Female Founders Report waren 2020 nur 17,9 Prozent der Gründer in Deutschland Frauen. Aber wieso ist das so? Dr. Kati Ernst, eine der beiden Gründerinnen der Periodenunterwäschemarke Ooia, berichtet SPIESSER-Autorin Katharina bei der Mittagspause, wie es ist, in einem tabuisierten
#ZeroEmptySeats – das ist die Mission von BlaBlaCar – einer Plattform für Fahrgemeinschaften und Fernbusse. SPIESSER-Autorin Katharina hat sich mit Sven Oldengott, dem Head of Supply and Operations, im Berliner BlaBlaCar Office getroffen. Ebenfalls dabei: Hund Pixel, Svens häufigster
Nachbarschaftshilfe in der Corona-Pandemie: eBay-Kleinanzeigen-Geschäftsführer Paul Heimann entwickelt mit seinem Team immer wieder neue nützliche Ideen und hat mit SPIESSER-Autorin Frieda in einer virtuellen Mittagspause über seinen Werdegang als Geschäftsführer gesprochen.
Das Hospiz des Evangelischen Krankenhauses Düsseldorf war bei der Eröffnung im Jahr 1994 das erst vierte Hospiz in ganz Nordrhein-Westfalen. Unter seinem Dach leben 13 Patienten, die unheilbar krank sind; bei denen klar ist, dass sie bald sterben werden. Sie werden hier bis zum Schluss begleitet
Von Mars zum schwäbischen Familienunternehmen: Andreas Ronken, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Ritter Sport, plauderte mit SPIESSER-Autorin Verena über vegane Schokolade, süße Trends und Einstiegsmöglichkeiten bei „Quadratisch. Praktisch. Gut.“
Vom Ehrenamtlichen zum Bundesjugendsekretär bei ver.di: Simon Habermaaß hat einen spannenden Weg hinter sich. Aber was bringt einen Menschen dazu, sich für eine Gewerkschaft zu engagieren und was macht man da überhaupt? SPIESSER-Autorin Steffi fand’s heraus.
Bei strahlendem Sonnenschein und fast tropischen Temperaturen trifft SPIESSER Michael den Klimaforscher Dr. Frank Kreienkamp in seinem kühlen Büro. Ob ein Sommer wie dieser im Zuge des Klimawandels nun häufiger wird?
Zocken ist längst nicht mehr nur Hobby und Zeitvertreib – Computer Games sind mittlerweile ein Medium, das einen großen Arbeitsmarkt schafft und Generationen verbindet. SPIESSERin Noelia hat sich mit Jens Kosche, dem Geschäftsführer von Electronic Arts Deutschland, Österreich
Ihr kennt sie vielleicht von den Second Hand Shops: Die Hilfsorganisation Oxfam. Was die Shops mit der Organisation zu tun haben und wie Entwicklungszusammenarbeit und Nachhaltigkeit zur Karriere werden können, erzählte Marion Lieser, Geschäftsführerin von Oxfam Deutschland, SPIESSER-Autor
Roboter und künstliche Intelligenzen werden von Filmproduzenten und Verschwörungstheoretikern gerne als das „Ende der Menschheit“ dargestellt. Prof. Dr. Norbert Elkmann vom Fraunhofer Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF Magdeburg hat SPIESSER-Redaktionspraktikantin
Macht der Beruf „Politiker“ denn Spaß? Und was hält die Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration von Pegida und der Frauenquote? SPIESSER-Redaktionspraktikantin Rebekka im Mittags-Gespräch mit Petra Köpping.
DaWanda ist ein afrikanischer Frauenname und heißt übersetzt „die Einzigartige“. Doch wer
ist eigentlich die Frau, die hinter dem einzigartigen Unternehmen steckt? Bei Crêpes erzählt
Gründerin Claudia Helming SPIESSER-Autorin Steffi davon, warum es wichtig ist,
Warum eine Karriere im Großhandel? Und wie wird man eigentlich Chef von etwas? SPIESSER-Autorin Chiara sprach mit METRO Deutschland Personalchefin Susanne Kortendick darüber, wie man seinen Traumjob findet, über den Umgang mit Nervosität und das Thema Sexismus.
Handwerklich Begabte, IT-Experten, wirtschaftsinteressierte Persönlichkeiten oder kreative Köpfe – Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm, weiß, wer in der M + E-Industrie gebraucht wird.
Extrasolare Planeten, interstellarer Staub, Chemie des Lebens – bei Pizza und Knäckebrot sprach SPIESSER-Autorin Eva mit Prof. Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, über das Leben im All, eine Karriere als Astronaut und die Notwendigkeit
Hip, modern und ein bisschen fancy – das ist der YouTube-Space in Berlin. SPIESSER-Praktikantin Franzi hat dort bei veganem Chilli sin Carne mit der YouTube Deutschland Sprecherin Mounira Latrache herausgefunden, was dort eigentlich genau passiert.
Hier ist keiner auf dem Holzweg: Bei Schnittchen und Tee sprach SPIESSER-Autorin Cana mit Prof. Dr. Otmar Wiestler, dem Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft und Mediziner, über eine verheißungsvolle Zukunft in der Forschung und ob Wissenschaft und Glaube vereinbar sind.
Zur Arbeit kommt man hier nicht im Anzug, sondern im Kapuzenpulli und auch sonst geht es bei Bench eher lässig zu. SPIESSER-Autor Cédric hat sich mit Dr. Bruno Sälzer, dem CEO der Streetstyle-Marke, zum Currywurst essen verabredet.
Wer entscheidet eigentlich, welche Äpfel und Gurken im Supermarktregal landen? Patricia Brunn von PENNY zum Beispiel. Bei einem frischen Salat hat sie mit SPIESSER-Autorin Marry über krumme Gurken geplaudert und verraten, ob sie auch mal im Süßigkeitenregal zugreift.
Selbst in der Mittagspause muss Peter Kloeppel arbeiten – und zwar Evas Fragen beantworten. Bei einem Teller Nudeln mit Kaninchen-Ragout erzählt er ihr alles über die politische Situation in Lampukistan und sein privates Spießertum.
Sein Produkt kennt jedes Kind: Seifenblasen! Lien, bekennende Seifenblasen-Abhängige, hat Pustefix-Geschäftsführer Frank Wolfgang Hein in Tübingen besucht.
Von wegen in Ruhe essen. Oliver Brüggen joggt lieber ein paar Runden im firmeneigenen Stadion. Der Pressechef von adidas nimmt SPIESSER-Autorin Susanne zum Laufen mit und erzählt, warum adidas und Fußball einfach zusammengehören und ob ein Einser-Abi wirklich so wichtig ist.
In Schwäbisch Gmünd stellt Weleda ökologische Naturkosmetik und über 1.000 verschiedene Arzneimittel her. CEO Ralph Heinisch sprach bei Schokocroissant und grünem Tee mit SPIESSER-Autorin Anita über Rosenblüten, Campingplätze und fairen Handel.
Jochen Schweizer ist der Mann hinter der Marke, die für unvergessliche Erlebnisse steht. Der erfolgreiche Unternehmer und Familienvater ist davon überzeugt: Wer wieder aufsteht, wird Erfolg haben. SPIESSER-Autor Noah hat ihn zum aufregenden Lunch getroffen.
Armbanduhren im Wert von Einfamilienhäusern werden in Glashütte unter der Leitung von Wilhelm Schmid produziert. Sein deutlich preiswerteres Pausenbrötchen teilt der Geschäftsführer der Uhren-Manufaktur A. Lange & Söhne mit SPIESSER-Autorin Susanne.
Felix Picker ist jung, erfolgreich und kennt sich in der digitalen Welt aus. Deshalb ist er genau der Richtige für den Job als Social-Media-Manager bei Coca-Cola. Wie es sich anfühlt, für einen der größten Konzerne der Welt zu arbeiten, erzählt er SPIESSER-Autorin Patricia
Frauke von Polier, Personalchefin bei Zalando, lud zur SPIESSER Mittagspause. Warum die klassische Bewerbungsmappe fast ausgedient hat und wie sie es selbst mit dem Shoppen hält, das erklärt die Wahlberlinerin SPIESSER-Autorin Anne Juliane bei Cappuccino, Linsen-Salat und belegtem Bagel.
Das hat Eckhard Schroll zu seinem Beruf gemacht. Er ist Abteilungsleiter für sexuelle Aufklärung und Familienplanung in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Mit SPIESSER-Autorin Saskia spricht er bei Nudeln und Salat über peinliche Gespräche mit den