Anzeige
Schwerpunkt

Autorost ist Chemie

In der Autostadt in Wolfsburg werden nicht nur Autos an ihre neuen Besitzer ausgeliefert. Gemeinsam können Schüler aller Altersklassen interessante Workshops besuchen und völlig neue Seiten an sich entdecken.

18. September 2010 - 12:35
SPIESSER-Autorin Bine.
Noch keine Bewertungen
Bine Offline
Beigetreten: 01.02.2010

Autostadt WolfsburgFoto: Sabine Gurol

Autos bauen ist schwer? Quatsch, genau genommen ist es ein Kinderspiel! Man braucht nur ein wenig Pappe für den Körper des Autos, ein paar Schachlikspieße für die Radachsen, vier Räder, einen Motor, der ein kleines Windrad antreibt, eine Batterie, ein Stromkabel, Kleber und natürlich Stifte zum bemalen. Dass das wirklich leicht ist, beweisen kleine Gruppen von Kindern zwischen vier und acht Jahren in der Autostadt immer wieder. Sie dürfen hier in einem Workshop ihr eigenes Auto bauen. Mit eigenem Werkzeug wie Hammer, Lochzange und Klebepistole arbeiten sie rund drei Stunden bis sie die kleinen Flitzer ausprobieren können und lernen nebenbei noch viel über Strom, seine Herkunft und Erzeugung.

Workshops für alle Altersgruppen

Solche Angebote wie das Bauen von kleinen, batteriebetriebenen Autos gibt es aber nicht nur für Kinder von vier bis acht Jahren. Die Workshops werden auch für Schüler der Klassen 5-7 oder 8-10 und für Jugendliche der Oberstufe sowie für junge Erwachsene in Ausbildung und Co. angeboten. Besonders für die älteren Jugendlichen haben sich die Mitarbeiter der „Inszenierten Bildung“, also die Macher der Workshops, einiges einfallen lassen.

Autostadt WolfsburgSchüler bauen Autos. Foto: VW

Die Schüler können zum Beispiel einen Blick in die Welt der Medien werfen. Ja, auch Kameraarbeit, Schnitt und Musikhinterlegung gibt es neben dem Auseinandernehmen von Autogetrieben. Außerdem kann man versuchen, möglichst viel Gewicht auf ein Ei zu legen. Aber nicht nur in die Welt der Technik und Medien kann man einen Einblick bekommen. Auch künstlerisch Begabte können beim Workshop Autodesign ihr Geschick beim Entwerfen eines eigenen Automodells unter Beweis stellen.

Selbst Hand anlegen!

Alle Workshops, egal für welche Zielgruppe, haben eines gemeinsam: Das praktische Arbeiten steht im Vordergrund. Nur Zuschauen gibt es hier nicht. „Wir schaffen für die Jugendlichen einen neuen Zugang zu wissenschaftlichen Themen. Wenn Kinder jünger sind, gehen sie entdeckend durch die Welt. Oft ist es aber so, dass die Neugierde der kleinen Forscher nicht richtig genutzt wird. Wenn angefangen wird, in der Schule Naturwissenschaften zu unterrichten, interessiert das die Kinder meist gar nicht mehr“, erklärt Dr. Michael Pries, Leiter der inszenierten Bildung in der Autostadt. „Wir wollen Physik und Chemie wieder in die Lebenswelt der Jugendlichen zurückholen, also weg vom Koordinatensystem an der Wand. Ran ans Auto. Wir zeigen ihnen dann: Ein Auto hat Bremsen, dahinter steckt ganz knallhart Physik. Ein Auto rostet, dahinter steckt ganz knallhart Chemie. Wir sagen aber nicht, das ist Physik, das ist Chemie. Wir stellen uns ans Auto und überlegen uns eine Lösung für zum Beispiel das Rostproblem.“

Autostadt WolfsburgAn den Werkbänken der Autostadt Wolfsburg können Autos nachgebaut sowie den Fächern Chemie und Physik nachgefühlt werden.                                                                                            Foto: VW

Schule und Schüler sollen also unterstützt werden, indem die Naturwissenschaften wieder lebhaft und real gemacht werden. Immer wieder komme es vor, dass Schüler in den Workshops handwerkliches Geschick entdecken, das vorher niemand gefördert hätte, erklärt Pries: „Wir merken oft, dass man den Kindern und Jugendlichen vieles gar nicht zutraut, zum Beispiel den Umgang mit richtigen Werkzeugen. Bei uns bekommen schon die Kindergartenkinder richtige Hämmer. Dadurch, dass die Schüler das hier in die Hand nehmen können, erfahren sie etwas von sich. Das nehmen sie mit und entwickeln das vielleicht sogar weiter.“

Text: Sabine Gurol

Workshop- und Partnerschulangebote der Autostadt

Ihr habt ein eigenes Projekt, das ihr gerne umsetzen würdet? Eurer Schule fehlen aber die Mittel? Schulen können sich bei der Autostadt mit ihrer Projektidee bewerben. Zwölf Schulen mit den besten Ideen werden dann zu Partnerschulen der Autostadt. Wichtig ist aber, dass die Projekte realisierbar sind. Mit dem Ausflug zum Mond wird es also nichts werden. Infos gibt es bei der Autostadt Wolfsburg. Klickt euch auch durch die Gruppenangebote für Schulklassen.

Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit der Initative „MINT-Zukunft schaffen“ erstellt.

Dir gefällt dieser Artikel?

Kommentare

Ersten Platz sichern und jetzt einen Kommentar schreiben!
Mehr zum Thema „Tour de MINT
  • Anzeige
    Coline
    Schwerpunkt

    Musik aus keiner Hand: Ein MINT-Instrument

    Ein Instrument, das man zum Spielen nicht anfassen darf – klingt komisch, gibts aber. Was das genau ein Theremin ist, wie es funktioniert und wie man es sich selber basteln kann, erfahrt ihr hier.

  • Anzeige
    Khaled Awad
    Schwerpunkt

    Deutsches Erdöl: aus dem Wattenmeer in den Tank

    Erdöl kommt nicht immer aus fernen Ländern. Auch vor der deutschen Nordseeküste wird Öl gefördert. SPIESSER-Autor Khaled zeichnet den Weg des Öls nach.

  • Anzeige
    Katja Schmieder
    Schwerpunkt

    Auf Vettels Spuren: Studenten im Rennfieber

    In der Formula Student sitzen Studenten hinterm Lenkrad ihres selbstgebauten Rennwagens. Sarah-Kristin vom Team Elbflorace und Georg-Friedrich vom Team TUfast erzählen, wie bei ihnen eine Rennsaison aussieht.

  • Anzeige
    Tobit
    Schwerpunkt

    FORSCHA in München: Wenn Roboter tanzen

    Letztes Wochenende war die FORSCHA-Messe in München. SPIESSER.de-Autor Tobias hat sich dort Augen und Ohren offengehalten. Denn wo sonst kann man Roboter tanzen sehen und noch was dabei lernen?

  • Anzeige
    KieselaStein
    Schwerpunkt

    Sonnenstrahlen machen glücklich – Röntgenstrahlen retten Leben

    Diesmal macht die Tour de MINT in Hamburg Halt. Die 18-jährige medizinisch-technische Radiologieassistentin Lea aus Großenrade hat uns erzählt, was sie in ihrer Ausbildung lernt, worauf es ankommt und wie man selbst MTRA werden kann.

  • Anzeige
    Coline
    Schwerpunkt

    Schiffe verschieben

    Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sind langweilig?! Lasst euch mit einem kleinen Spiel vom Gegenteil überzeugen.

  • Anzeige
    Coline
    Schwerpunkt

    MI(N)T Migrationshintergrund punkten

    Mit Migrationshintergrund in einen MINT-Beruf – könnte das die Leiter zum sozialen Aufstieg sein?

  • Anzeige
    Bine
    Schwerpunkt

    Lebendig und zum Anfassen

    Wem die Begriffe Endoplasmatisches Retikulum und DNA normalerweise einen Schauer über den Rücken jagen, der sollte sich im phaeno Wolfsburg umsehen, so wie SPIESSER.de-Autorin Bine.

  • Anzeige
    Coline
    Schwerpunkt

    Der schwere Weg zur Biotechnologie

    Lena ist 21 und studiert Biotechnologie. Bis dahin war es ein schwerer Weg. Doch sie hat sich durchgekämpft. Mit SPIESSER.de redet sie über ihre Studienwahl, die Schwierigkeiten und ihre Wünsche.

  • Anzeige
    dunkelbunt
    Schwerpunkt

    Physik lernt man doch nicht in der Schule!

    SPIESSER-Autorin Tine war beim „MäTa“, dem Techniktag für Mädchen in Rostock. Dort traf sie auf fußballspielende Roboter und Jean Pütz.

  • Anzeige
    klutti94
    Schwerpunkt

    Wie kann man Naturwissenschaften interessanter machen?

    Naturwissenschaften gelten bei vielen als langweilig und spießig. Doch gerade diese Berufe in den naturwissenschaftlichen Bereichen werden in Zukunft auf dem Arbeitsmarkt immer gefragter sein.

  • Anzeige
    Zimmerpflanze07
    Schwerpunkt

    „Mikrotechnologie wird sehr gefragt sein“

    Johannes Flex ist 23 Jahre und arbeitet bei Bosch Solar Energy in Erfurt. Dort steht er am Ende seiner Ausbildung im Bereich Mikrotechnologie und erzählt, was ihn an diesem Beruf reizt.

  • Anzeige
    Bine
    Schwerpunkt

    Warten auf den Windkanal

    Ein Abitur in Luft- und Raumfahrt. Das klingt ungewöhnlich, gibt es aber seit 2006 an zwei Gymnasien in Bremen.

  • Anzeige
    Bine
    Schwerpunkt

    Wenn Meerestiere Lachgas pupsen

    Auch Lachgas kann zum Weinen bringen. Wieso wir unsere Gartenpflanzen künftig weniger düngen sollten, hat SPIESSER.de im Gespräch mit einer Biologin des Max-Planck-Institutes Bremen herausgefunden.

  • Anzeige
    epsle
    Schwerpunkt

    Durchstarten mit Fraunhofer

    Wer Karriere in einem MINT-Beruf machen möchte, ist auf der „MyTalent“-Website  und in den Nachwuchsförderprogrammen des Fraunhofer-Instituts bestens aufgehoben. SPIESSER.de-Autorin Eva hat sich auf deren Portal umgesehen und mit einer Teilnehmerin des „Talent Take Off" gesprochen.

  • Anzeige
    epsle
    Schwerpunkt

    Was hat Mathe mit Seifenblasen zu tun?

    Was genau hat World of Warcraft eigentlich mit Zahlen zu tun? Wenn es nach den Wissenschaftler bei „MathInside“ geht, eine ganze Menge. Mehrere hundert Schüler konnten sich in Berlin davon überzeugen.

  • Anzeige
    Janatorium
    Schwerpunkt

    Auf Kurs

    Roxana* arbeitet neben ihrem Studium bei der Deutschen Börse in Frankfurt am Main. Wie es dazu kam und was sie dort macht, hat sie SPIESSER.de-Autor Jan in einem Interview verraten.

  • Anzeige
    epsle
    Schwerpunkt

    Die richtige Chemie bei ThyssenKrupp

    Jan Koepernik, 21, macht bei ThyssenKrupp in Essen eine Ausbildung zum Chemielaboranten. Im Interview mit SPIESSER.de-Autorin Eva erzählt er von seiner vielfältigen Ausbildung.

  • Anzeige
    Fabienne Kinzelmann
    Schwerpunkt

    Einstein kennt man – aber wer ist bloß Mendelejew?

    Gibt es einen schlauen Kopf, eine besondere Person oder einen beutetenden Wissenschaftler, den ihr bewundert? SPIESSER.de wollte es genau wissen ...

  • Anzeige
    epsle
    Schwerpunkt

    Südwestmetall macht in MINT!

    Südwestmetall will uns  von Kindesbeinen an für Natur und Technik interessieren. SPIESSER.de-Autorin Eva hat sich die Website start2000plus.de angesehen und mit Geschäftsführer Stefan Küpper über MINT in allen Altersgruppen gesprochen.

  • Anzeige
    epsle
    Schwerpunkt

    Naturwissenschaften bis zum Abi – doof oder gut?

    Seit 2008 ist in Sachsen das Wahrheit geworden, was für viele wie der pure Alptraum klingt: Die Naturwissenschaften – Physik, Chemie, Biologie – müssen bis zum Abitur belegt werden. Wahlmöglichkeiten gibt es nicht mehr. Doch wie finden das die, die es etwas angeht? SPIESSER.de-Autorin

  • Anzeige
    Onlineredaktion
    Schwerpunkt

    Bettina und die Wirtschaftsinformatik

    Bettina, 22, studiert an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Mannheim Wirtschaftsinformatik. Das Studium umfasst neben den Theoriephasen im dreimonatigen Wechsel Praxisphasen beim Software-Riesen SAP in Walldorf.

  • Anzeige
    epsle
    Schwerpunkt

    Zwei Studenten – gleiche Gedanken?

    Autos, Autos, Autos – und zwei junge Studenten aus Baden-Würrtemberg stecken bei Daimler Stuttgart mittendrin. Michael Schalk, Student der Inormationstechnik, und Daniela Oefele, angehende Wirtchaftsingenieurin, machen beide ein duales Studium bei der BA Stuttgart – ihre Praxisphasen

  • Anzeige
    Lilientiger
    Schwerpunkt

    Mein Roboter schmeißt den Haushalt

    Wird unsere Welt in Zukunft von Robotern regiert? SPIESSER.de traf Doktor Rashid Nawaz und Diplom-Ingenieur Christoph Lehmann von der Fakultät für Maschinenbau, Verfahrens- und Energietechnik der TU Freiberg. Die beiden arbeiten für das Institut für Automatisierungstechnik im Bereich Robotik.

  • Anzeige
    gelöschter Nutzer
    Schwerpunkt

    Superschnell in Leipzig

    Er hat den Job, von dem viele Jungs träumen: Andreas Spichalski ist mit 27 Jahren der jüngste Ingenieur im Porsche-Werk Leipzig.SPIESSER.de Autorin Melanie hat ihn über seine Arbeit ausgequetscht.

  • Anzeige
    Lilientiger
    Schwerpunkt

    "Kinder sind kleine Lernmaschinen"

    Alle sächsischen Abiturienten müssen die MINT Fächer bis zum Abi belegen. SPIESSER.de fragte den sächsischen Staatsminister für Kultus und Sport, Professor Doktor Wöller, warum das so wichtig ist.

  • Anzeige
    Lilientiger
    Schwerpunkt

    Mein Auto hat keine Abgase

    Leonardo diCaprio hat eins und alle anderen vielleicht auch bald: Ein Hybridauto. SPIESSER.de Autorin Larissa hat mit Hakim Halimi, Product Planer bei Toyota, gesprochen und sich die Hybridtechnik erklären lassen:

  • Anzeige
    donka
    Schwerpunkt

    Talente gesucht!

    Die Deutsche Telekom hat die Un-Konferenzen „Technology meets Talent“ ins Leben gerufen, eine Veranstaltungsreihe, bei der junge Technik-Interessierte mit erfahrenen Experten zusammenarbeiten. SPIESSER.de-Autorin Katrin hat sich auf einer dieser Konferenzen umgesehen.

  • Anzeige
    gelöschter Nutzer
    Schwerpunkt

    Eine Liebeserklärung an die Dampfturbine

    Gute Bezahlung, frauenfreundliches Arbeitsumfeld, Auslandserfahrungen:  Mechatronik-Ingenieurin für Turbo-Antriebe bei MAN in Oberhausen,  Angela Lohberg, erklärte im Interview mit Spiesser-Autor Moritz, warum für sie Weihnachten nicht immer auf den 24. Dezember fällt.

  • Anzeige
    Westerngitarre
    Schwerpunkt

    Ein vollautomatischer Frühstücksapparat

    Alle reden von "neuster Technik". Wir haben uns umgehört. Was sollte denn endlich mal erfunden werden?