Hergehört, ich gehöre zu dem ersten Jahrgang, der in 12 Jahren sein ABI machen soll, dh. 11fte Klasse wird einfach mal weggelassen, das Wiederholungsjahr. Wir müssen in kürzerer Zeit viel mehr schaffen. Weniger Freizeit. Die Großen haben weniger Stunden und Fächer und Hausaufgaben als wir. Gemeinheit.
Es wird bestimmt ein ziemlich großes Chaos geben, wenn die jetzt neunten und zehnten ihr Abitur fertig haben oder sogar schon, wenn wir schreiben... doppelt so viele müssen geprüft werden, doppelt so viele brauchen Studien-/Ausbildungsplätze usw. Wahrscheinlich haben manche von denen noch nicht die Reife, die die jetztigen Abiturienten aufweisen können, wenn sie sich für einen Platz bewerben.
Die Kinder in den 7ten werden immer jünger und kleiner, komische Sache.
In vielen anderen Länder gehen Jugendliche schon mit 17 an die Uni.
Nun gut, wir "durften" uns zwischen Kunst und Musik (habe beides gerne gemacht), Geografie und Sozialkunde und dann noch Physik, Chemie, Biologie und Russisch/Französisch (davon nur 2 abwählbar) entscheiden.
Dafür hatten wir dann noch einen Wahlpflichtkurs (Latein, Informatik, Psychologie, Rechtskunde oder Philosophie).
Schlimmer fand ich die Tatsache, dass wir zum Abi bestimmte "Fachgebiete" belegen mussten: Also Deutsch (sprachl.), Mathe (naturwissenschaftl.) und eine Fremdsprache mussten geschrieben werden. Und dann noch entweder Geschichte oder eine Naturwissenschaft.
Bei der mündlichen Prüfung hing es dann davon ab, was man in der schriftlichen für Fächer gewählt hatte. Hatte man Biologie gewählt, musste man in der mündlichen Geografie bzw. Sozialkunde wählen. Kein Kunst, Musik, Ethik.
Leider.
Ich hätte gerne Kunst mündlich gemacht, aber für die schriftlichen Prüfungen war mir Biologie lieber als Geschichte ^^.
Wir waren bei uns letztes Jahr der zweite Jahrgang mit 12. Klasse Abitur. Dafür waren wir aber die ersten, bei denen die Grund- und Leistungskurse gestrichen wurden. Das heißt, wir haben im Abi zwar noch GK und LK geschrieben, aber im Unterricht wurden alle zusammen unterrichtet (vorher wurden die Klassen noch in GK und LK eingeteilt). Das führte dann dazu, dass einige sich unterfordert und andere überfordert fühlten (was eigentlich immer so ist ^^).
Dadurch, dass das Jahr davor der Doppel-Abi-Abgang war, gab es bei manchen von uns Schwierigkeiten mit einem Studienplatz (wenn auf 90 Plätze 313 Bewerber kommen ... und das bei einem Fach wie Bibliothekswissenschaft o_O), da die vorherigen Abiturienten nach einem eventuellen FÖJ/FSJ/usw. dann ihr Studium begonnen haben.
Nun gut, dieses Jahr ist mein Bruder mit Abiprüfung dran und er hat es teilweise noch stressiger als ich, da das Schuljahr kürzer ist. Dafür hatte er aber zwischen dem letzten Schultag und der ersten schriftlichen Prüfung 2 Wochen Ferien (wir nicht, ich hatte mich am letzten Schultag noch verkühlt und habe mein Deutsch-Abitur mit fünf Paketen Taschentücher geschrieben ^^).
Abitur mit 12 Jahren ist zwar schön und gut, aber dann sollte man auch die Rahmenrichtlinien anpassen und nicht Stoff aus 13 Jahren in 12 Jahre pressen.
ich bin Sächsin, bei uns ist das schon immer so, dass wir unser Abi in 12 Jahren machen, und da hatt bisher noch keiner geklagt, dass er/sie ein Jahr länger bräuchte.
Allerdings wurde bei uns das Oberstufensystem ebenfalls reformiert, auch mein Jahrgang ist der versuchskaninchenjahrgang, von daher kann ich dich voll verstehen.
Allerdings find ich es doof, das es in Deutschland 16 verschiedene Bildungssysteme gibt. Ein Einheitsabitur ist zwar schwer zu erreichen, aber eindeutig besser, da niemand durch ein "leichtes" Bildungssystem beviorzugt werden kann
Ich wohne in den neuen Bundesländern und bei uns war es von Anfang klar, dass wir nur 12 Jahre Abi machen. ich habe einige Freunde, die 13 Jahre Abi machen und ehrlich - ich hätte auch gerne so viel Zeit zum Freundetreffen und andersweitig tätig sein. Allerdings hat es meiner Meinung nach auch positive Seiten: Ich bin ein Jahr früher fertig - und ich werde durch den ganzen Klausurenstress, der in kurzer Zeit auf mich einprasselt, eine prima Vorbereitung fürs Studium haben. Denn mal ehrlich: Wenn ich mich jetzt noch mehr beschwere, wie soll das denn dann während des Studiums werden?
Was mich richtig nervt, ist, dass wir in Sachsen seit zwei Jahren nicht mehr abwählen dürfen. Will heißen, ich muss nahezu alle Fächer weitermachen und habe nur die Wahl zwischen Musik oder Kunst. Toll, danke. Ein Glück, dass ich noch GRW (Gemeinschaftskunde) durch Spanisch ersetzen kann. Aber: wie sollen wir dann ein gleichberechtigtes Abi machen? Wenn ich Physik und Chemie abwählen könnte, wäre ein Einser-Schnitt sicherlich zu schaffen. Aber das wir die Schule als Spezialisten statt Persönlichkeiten (--> Albert Einstein) verlassen, das macht mir Angst.
Ja, das ist ja das Problem, das viele Lehrer einfach keine Ahnung haben, was kommt und so weiter. Wir machen auch das was die 11ften machen. Doofe Sache, aber das mit dem Jahr find ich auch gut, nur wie machen sie das dann mit den doppeltsovielen Bewerbern?
Ich bin auch im ersten G8-Jahrgang. Nächstes Jahr komme ich in die elfte, also schon Oberstufe, und ich bin echt gespannt, wie das dann wird. Nicht mal die Lehrer kennen sich richtig aus! Wie machen teilweise den Stoff viel früher wie es im G9 der Fall wäre, etwa in Physik. Wie sollen wir denn den Stoff kapieren, mit dem sich schon die Älteren schwer tun?
Der einzige Vorteil ist, dass wir ein Jahr früher fertig werden.