Meinung

Sollten jedem Mensch nach seinem Tod Organe entnommen werden können?

In der aktuellen politischen Debatte geht es darum, die Bereitschaft zur Organspende anzuordnen. Die angedachte Widerspruchsregelung sieht vor, dass jedem Mensch nach seinem Tod Organe entnommen werden könnten, sofern dem nicht zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen wurde. Mehrere europäische Länder praktizieren das schon genau so. Zudem gibt es die Überlegung, den Organspendeausweis in den Führerschein zu integrieren. So mache sich jeder zumindest einmal im Leben Gedanken um eine mögliche Organspende.  

30. August 2010 - 13:33
von SPIESSER-Autorin Stefanie Lodde Hirte.
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Stefanie Lodde Hirte Offline
Beigetreten: 19.04.2010

In der aktuellen politischen Debatte geht es darum, die Bereitschaft zur Organspende anzuordnen. Die angedachte Widerspruchsregelung sieht vor, dass jedem Mensch nach seinem Tod Organe entnommen werden könnten, sofern dem nicht zu Lebzeiten ausdrücklich widersprochen wurde. Mehrere europäische Länder praktizieren das schon genau so. Zudem gibt es die Überlegung, den Organspendeausweis in den Führerschein zu integrieren. So mache sich jeder zumindest einmal im Leben Gedanken um eine mögliche Organspende.

 

Anlass für diesen Vorstoß war die lebenswichtige Nierenspende des SPD-Fraktionsvorsitzenden Frank-Walter Steinmeier an seine Frau. Mit dieser Widerspruchsregelung würde es mehr Spender geben. Kritiker sagen, dass man die Bereitschaft zur Spende nicht verordnen sollte, jeder habe das Recht, sich nicht mit seinem Tod befassen zu müssen.

 

Was haltet ihr davon? Kann die Widerspruchsregelung die Bereitschaft zum Organspenden verbessern? Wie könnte die Regelung, die derzeit auf Freiwilligkeit beruht, sonst verbessert werden? Wie steht es um eurer Bereitschaft zum Spenden? Macht ihr euch Gedanken darüber, was nach dem Ableben mit eurem Körper passiert?

 

Sollten jedem Mensch nach seinem Tod Organe entnommen werden können? Hier seht ihr die Ergebnisse der Abstimmung: www.spiesser.de/frage-der-woche/frage-organspende

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Kommentare

30 Kommentare
  • Die Welt ist voller scheinheiliger Drecksäcke!
    (Das bezieht sich auf niemand bestimmten aber wer sich angesproche fühlt der ist angesprochen.)

  • eigentlich spricht nichts dagegen. wenn ich tot bin, brauch ich meine Organe ja nicht mehr. auch im Sinne der Nächstenliebe kann die dann doch gerne jemand anders haben.

    ich fände es nicht in Ordnung, wenn mir gesetzlich vorgeschrieben würde, was mit meinem Körper nach meinem Ableben geschehen wird. es ist immernoch mein Körper. und nach meinem Tod geht er in den "Besitz" meiner Familie über - ganz normal.

    Aber natürlich wäre ich mit einem Gesetz mit Wiederspruchsrecht einverstanden, viele Menschen beschäftigen sich ja garnicht mit diesem Thema und besonders alte Leute haben auch oft Angst, dass man sie im Krankenhaus sterben lässt, um an ihre Organe zu kommen - völlig verständlich, da vorgekommen.

    Gäbe es jedoch dieses Gesetz, müsste jeder, dessen Religon oder Weltanschauung eine Organspende ablehnen, dafür etwas tun. Das finde ich fair und es wäre sicher auch im Sinne der ganzen Menschen, die auf ein Spendeorgan warten.

  • ... was hat die Arbeit eines Gunter von Hagen mit ORGANSPENDE zu tun? - Ich will gerne meine Organe jemanden weiter geben, der sie nach meinem Tod gebrauchen kann! Ich stelle aber meine Organe nicht für einen Privatmenschen zur Verfügung, der eine kommerzielle Ausstellung damit betreibt - ohne seine einzigartige, bewundernswerte Arbeit überhaupt in Frage zu stellen.

  • Ich persönlich kenne schon allein fünf Menschen, die sich von Gunter von Hagen aufschneiden und ausstellen lassen würden. Und als ich zu ´Körperwelten´in Berlin war, da war der Kasten mit den Neuanmneldungen auch schon leer. Seltsam.
    Im Prinzip bin ich auch für eine Organspende, wenn es noch was nützt, wenn ich alt und schrumplig geworden bin.
    Aber ich denke, dass jeder Mensch auf der Welt irgenwo helfen will. IN Afrika sterben jeden Tag tausend kleine Kinder an HUNGER, heutzutage. Da finde ich es nur einen Tropfen auf den heißen Stein, wenn man sich einen ORganspendeausweis besorgt!

  • Wenn der Körper tot ist, bringen transplantierte Organe sehr wohl was. Dafür sprechen eine Vielzahl erfolgter Transplantationen, die erfolgreich waren. Organhandel wird dann besonders ermöglicht, wenn Menschen NICHT bereit sind für Organspenden! - Deshalb heißt es ja auch SPENDEN und nicht Verkauf oder Handel.
    Wenn ich nach meinem Leben anderes Leben mit meiner Organspende Leben retten oder nur verbessern kann, warum nicht? Organe können weder geklont werden noch im Reagenzglas hergestellt werden. Es zeigt mir nur, dass Du noch nicht genügend darüber nachgedacht hast.

  • Schon mal drüber nachgedacht das "tote" Organe nichts bringen?
    Man ist nicht tot, wenn die einem rausgenommen werden. Nur nahezu tot.
    Oder schonmal an Organhandel gedacht? Oder an die Unverleztlichkeit des Lebens? Bin doch keine Saftbar! Deswegen steht in meinem Ausweis ein dickes NEIN!
    Sollen sie die Dinger doch klonen. Oder im Reagenzglas herstellen.

  • ;-) War doch nur ein kleiner Scherz. - Ich finde Organspende absolut wichtig und notwendig. Deshalb führe ich einen Organspender immer mit und wenn sie nach meinem Tod etwas gebrauchen können - dann sollen sie es verwenden. Keine Frage! "Selbst" bei meinem Bruder konnten sie immerhin noch das Auge verwenden. Das freut mich doch!

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