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Traumjob: Lehrer?

Klingt nach dem absoluten Traumjob: Schon am frühen Nachmittag Feierabend, zwischendurch Freistunden und sechs Wochen Urlaub im Sommer. Warum trotzdem viele auf ein Lehrerdasein verzichten? SPIESSER-Redakteurin Tabea hat sich da mal Gedanken darüber gemacht. Das Problem ist schnell gefunden: Keiner will gern Junglehrer sein. Tabea auch nicht.

07. March 2016 - 16:13
SPIESSER-Redakteurin grünerTee.
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grünerTee Offline
Beigetreten: 14.01.2013

Ein frisch ausstudierter Junglehrer kommt als Referendar an die Schule. Ein Grund zum Feiern? Wohl eher nicht. Ich meine, klar ist es für die Schüler super, jemanden vor sich stehen zu haben, der selbst noch ganz genau weiß, wie nervig die Schulzeit manchmal ist. Aber genau das kann auch zum Problem werden – vor allem für den Junglehrer selbst. Denn er ist nur gefühlte fünf Jahre älter als die Schüler, vor denen er nun tagtäglich steht. Überlegt doch mal: Er könnte der eigene Cousin oder Bruder sein. Wenn ihr mich fragt, kein wirklich ernstzunehmendes Vorbild. Wie sollen die Schüler denn bitte zu diesem Menschen aufsehen? Was soll der ihnen schon vom Leben erzählen? Geschweige denn, sie darauf vorbereiten. Den Respekt von seinen Schülern muss so einer sich erst einmal hart erarbeiten.


Laaaaangweilig! Foto: KOMUnews, flickr.com,
CC-Lizenz (CC BY 2.0)

Die Junglehrer haben meist ganz besondere Ideale, wollen – weil sie ja selbst noch ganz genau wissen, wie die Schulzeit so war –  besonders verständnisvoll sein und auf ihre Schüler eingehen. Schön gedacht, aber was sie dabei überhaupt nicht beachten: Die meisten Schüler wollen sich auf gar keinen Fall mit ihrem Lehrer verbrüdern. Der ist sowas wie der Erzfeind und wer den mag, ist ein uncooler Nerd.

Das größte Problem der Junglehrer: Ihnen fehlt die Erfahrung. Dafür können sie zwar naturgemäß nichts, aber den Schülern ist das herzlich egal. Unsicherheit macht einen jungen Lehrer angreifbar. Daher werden sie viel schneller, als es ihnen lieb ist, zu den Opfern der Schüler – das kenne ich selbst noch aus meiner Schulzeit. Im Unterricht mitmachen? Quatsch. Man lässt den Neuen einfach auflaufen und stellt sich doof – das können Schüler sowieso besonders gut. Hausaufgaben machen? Unnötig. Der neue Pauker kennt ja die ganzen faulen Ausreden noch nicht. Und an dieser Stelle entscheidet es sich: Kann der Lehrer noch die Kurve kriegen und sich gegenüber den Schülern behaupten – oder nicht?

Mal die Perspektive wechseln

Unmotivierte Schüler muss man erstmal motivieren
lernen. Foto: US Department of Education,
flickr.com, CC-Lizenz (CC BY 2.0)

Aber wie fühlt es sich eigentlich an, gerade frisch vom Studium das erste Mal so richtig für die Bildung einer ganzen Klasse verantwortlich zu sein? Da steht man auf einmal komplett allein vor bis zu 30 Schülern, die alle durcheinanderreden. Was man jetzt machen soll, hat einem im Studium leider keiner gesagt.

Immer wieder hört oder liest man von einer Art „Entzauberung“ des Berufes oder auch dem „Schock“, wenn sich die jungen Lehrer plötzlich in der Praxis beweisen müssen. Nervige ältere Kollegen, die keinen Bock auf Veränderungen haben, anstrengende und nörgelnde Schüler, die am liebsten immer draußen Unterricht machen würden und alle Haustiere haben, deren Leibspeise Hausaufgaben sind. Dann wäre da noch der Druck, sich vor dem Rektor beweisen zu müssen – man will ja den Job behalten. Bis man dann irgendwann mal ein guter Lehrer ist, dauert es schon ein paar Jahre. Da braucht man richtig gute Nerven. – Gott bin ich froh, dass ich keine Lehrerin geworden bin!

Der hat Nerven!

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Dieser Beitrag entstand in
Zusammenarbeit mit dem Verlag dtv.

 

Text: Tabea Grünert
Teaser-Foto: Rob Shenk, flickr.com, CC-Lizenz (CC BY-SA 2.0), Bild bearbeitet

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