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„Ich bin nicht der Florian Silbereisen der Kommunalpolitik.“

Daniel Zimmermann, 27, ist Bürgermeister in Monheim am Rhein. Für den Politikwettbewerb „Zukunft plakativ – respect meets politics“ sitzt er jetzt in der Jury. Wie sein Standpunkt als selbst noch junger Bürgermeister gegenüber der heiß diskutierten Jugendverdrossenheit und fehlendem politischem Engagement ist, hat er uns in einem Interview verraten.
 

08. February 2010 - 15:21
von SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
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Onlineredaktion Offline
Beigetreten: 25.04.2009

 Haben die Wähler das Alte satt?
Nicht unbedingt satt aber viele Leute schauen sich nach Alternativen um. Wenn die Wähler dann das Gefühl haben, dass wir diese Alternative sind, dann wird das dementsprechend auch honoriert.

Du warst der jüngste Kandidat, der zur Bürgermeisterwahl angetreten ist. Denkst du, dass hat Jugendliche bei euch dazu bewegt, wählen zu gehen, die sonst gar nicht auf die Idee gekommen wären?
Ja ich denke schon. Es gibt zwar keine offiziellen Zahlen, aber ich habe diesen Eindruck. Ich muss dazu sagen, die Stimmen die für mich gewählt haben, kamen ja nicht nur von den Jungen unter 30 Jahren. Die Stimmen kamen von allen Altersgruppen. Anders hätte ich nicht gesiegt.

Machen junge Politiker auch automatisch junge Politik? Florian Silbereisen ist auch ein jung, macht Fernsehen für Senioren und wirkt selbst älter als manch 60-Jähriger.
Ich bin doch nicht der Florian Silbereisen der Kommunalpolitik ...

.... Aber die Frage steht im Raum: Machen junge Politiker allein schon wegen ihres eigenen Alters junge Politik?
Ja, das ist natürlich auf jeden Fall so. Mit dem Anspruch bin ich auch Bürgermeister. Aber das reicht natürlich nicht. Die Unterhaltungssendung von Florian Silbereisen spricht hautsächlich Senioren an, wohingegen ich mich als Politiker an alle Einwohner richte.

Wie steht`s mit der Politikverdrossenheit von Jugendlichen? Gibt es diese Nullbock-Haltung wirklich?
Nein wir haben in den letzten Jahren genau das Gegenteil erlebt. Natürlich gibt es auch Jugendliche, die mit Politik nichts zu tun haben wollen, weil sie sich nicht wiederfinden. Die gibt es übrigens in allen Altersgruppen. Genau das halte ich für die Aufgabe der Parteien: Sie müssen auf Menschen, die frustriert sind, zugehen.

Also müssen die Politiker ran?
Ja, sie müssen überzeugender sein und mehr für ihre Sache bei Gesprächen mit Jugendlichen kämpfen.

Interview: Nadine Kilburg

Wie stellt ihr euch die Zukunft vor? In welcher Gesellschaft wollt ihr leben? Respect, die Jugendcommunity der Aktion Mensch und SPIESSER wollen es wissen: „Zukunft plakativ - respect meets politics“ heißt der Wettbewerb, in dem ihr euer selbst gestaltetes Plakat online einreichen könnt. Mit eurer politischen Botschaft, eurer Kritik, euren Ideen. Mischt euch ein und sagt den Politikern eure Meinung! Der Online-Gestaltungsbaukasten „PIXLjamR“ hilft euch. Die fünf besten Plakate gewinnen und werden im Rahmen eines zweitägigen Workshops bei der Werbeagentur select.NY in Berlin umgesetzt, anschließend plakatiert und im Internet veröffentlicht.
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Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit:


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