Orkan „Xavier“ wütet in Berlin während ich mich auf den Weg zum Fahrsicherheitstraining in Oranienburg mache. Die Stimmung passt und kaum angekommen geht es auch gleich los aufs Trainingsgelände. Dort erwarten uns schon die Fahrtrainer und unsere Arbeitsmittel – die Autos.
Das große Rutschen
Die Hinterreifen der Autos sind so präpariert, dass sie keinen Grip haben und ab 20 km/h einfach ausbrechen – das Auto rutscht dir weg und du kannst nichts machen, außer gegenzulenken. Die ersten Mutigen, Sebastian und Stefanie, steigen in die Autos und zack, das erste Auto bricht aus. Ich bekomme schon vom Zuschauen weiche Knie. „Das Training führt einem vor Augen, dass man seine Geschwindigkeit oft unterschätzt. Kaum 5 km/h mehr können ein Auto zum Ausbrechen bringen“, kommentiert Teilnehmerin Cara.
Teilnehmerin Cara beim Fahrsicherheitstraining in Berlin.
Während die beiden um die Kegel rutschen erklärt uns die Trainerin: „Beim Auto solltet ihr immer auf gute Hinterreifen achten, das ist das Wichtigste!“ Nach jeder Übung werten wir gemeinsam aus, dann gibt es noch ein paar wichtige Tipps von den Trainern und wir ziehen zur nächsten Station weiter.
An der nächsten Station geht es um die Reaktionszeit. Wer von euch selber schon in der Fahrschule war, weiß bestimmt noch, wie man den Reaktionsweg berechnet. Wir werden mit Mathe zum Glück in Ruhe gelassen und müssen auf leuchtende Knöpfe schlagen, um festzustellen, wie schnell wir reagieren und handeln. Als nächstes steht ein Parcours an, auf dem wir Gefahrenbremsungen durchführen und unsere Trainer dabei ordentlich durchschütteln. Die frechen Sprüche lassen die sich allerdings auch dadurch nicht von den Lippen nehmen. Teilnehmerin Stefanie weiß die Übung zu schätzen: „Erst hatte ich Hemmungen das auszuprobieren, unter anderem weil ich selber schon in solchen Situationen war. Jetzt nach dem Training fühle ich mich auf jeden Fall sicherer.“
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Nicht ablenken lassen!
Zu guter Letzt kommt noch die Königsdisziplin: unter Ablenkung fahren. Da ist einigen von uns – pardon – der Arsch auf Grundeis gegangen. Im Schritttempo eine Nachricht vorlesen und dabei um Kegel fahren? Klappt weniger gut. Das Ganze auf der Autobahn mit anderen Verkehrsteilnehmern? Wir sind uns einig: Hände weg vom Telefon während der Autofahrt! Der Sturm hat sich beruhigt als wir die Urkunden für das abgeschlossene Fahrsicherheitstraining überreicht bekommen. Mit einem Gefühl der Sicherheit steige ich ins Auto und mein Telefon bleibt in meiner Tasche, denn mal ehrlich Leute, lieber zu spät kommen als gar nicht ankommen.
Text & Fotos: Frieda Rahn
Teaserbild: Lena Schulze