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„Ich bin der Datenonkel“

Domenik ist 23 und macht seit Oktober die Ausbildung zum Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung. SPIESSER.de erzählt er, wie er darauf gestoßen ist und warum er die Ausbildung dem Studium vorzieht.

04. April 2010 - 11:54
SPIESSER-Autorin Bine.
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Bine Offline
Beigetreten: 01.02.2010

Was hast du vor der Ausbildung zum Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung gemacht?

Ich habe 2007 Abi gemacht und dann zwei Jahre studiert. Das Studium habe ich aber abgebrochen, weil es mir zu theoretisch war. Ich brauchte eine Arbeit in der ich sofort dabei bin und nicht erst Jahre vor mich hinlerne wie im Studium, um dann vielleicht mit Nichts da zu stehen.


Die Hauptarbeit wird vom FAMS am Computer verrichtet.
Foto: A. Reinkober / pixelio.de
Wie bist du auf die Ausbildung gestoßen?

Total zufällig! Ich hatte mich in der Jobbörse der Arbeitsagentur nach Ausbildungsplätzen umgeschaut. Da hab ich die Ausbildung zum Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung gesehen. Davon hatte ich noch nie was gehört. Das fand ich total interessant, weil Markt- und Sozialforschung absolut im Kommen sind. In Deutschland haben damit zig tausend Menschen zu tun. Da war es ja nur eine Frage der Zeit, bis es auch eine Ausbildung in diesem Bereich geben würde.

Studieren wolltest du das nicht?

Nein, auf gar keinen Fall. Ich wollte gleich ins Berufsleben einsteigen. Ich werde ja auch nicht jünger und noch ein zweites Studium wäre nichts für mich gewesen. Da wären noch einmal mindestens drei Jahre weg gewesen und ich hätte nur den Bachelor gehabt, der ja auch kein sicherer Zugang zum Beruf ist.

Warum bist du zum Institut für Aus- und Weiterbildung (itw) gegangen?

Das hat sich einfach so ergeben. Durch Nachforschungen fand ich „goFams!“ im Internet und bin dann durch die Webseite auf das itw gestoßen, das war aber wirklich reiner Zufall. Bereut habe ich das aber auf keinen Fall.

Neugierig geworden?

Interessiert euch, was ihr lest? Dann schaut euch doch auch die Vorstellung der Ausbildung zum Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung an oder informiert euch über das Projekt "goFams!".

Welche Aufgaben hast du denn jetzt?

Ich bin bei Arbeit und Leben e.V. in einer Projektabteilung, welche vom DGB und den Volkshochschulen gestützt wird. Dort bin ich in der internen Datenerhebung eingesetzt. Ich bezeichne mich immer selber gern als den Datenonkel. Ich sortiere Daten, werte sie aus und fasse sie zusammen, zum Beispiel momentan für die Bildungs- und Integrationsberatung in Berlin. Internetrecherche gehört natürlich auch dazu.

Was glaubst du muss man mitbringen um Spaß an so einer Ausbildung zu haben?

Man sollte auf jeden Fall gerne am Computer sitzen und mit ihm arbeiten. Tabellenkalkulationsprogramme wie Excel muss man beherrschen, das ist das Nonplusultra. Auch insgesamt können Kenntnisse über Microsoft Office nicht schaden. Und Geduld muss man mitbringen. Wenn man Internetrecherche machen muss und dann vielleicht nicht gleich auf Anhieb das Passende findet, muss man auf jeden Fall dranbleiben. Mit Leuten sollte man auch zusammenarbeiten können. Nur weil man am PC sitzt, ist man ja kein Eigenbrötler. Es sind ja Projektarbeiten und wenn man sich da nicht ins Team einfügen kann oder auch selber nicht in der Lage ist Vorschläge zu machen, dann ist die Ausbildung vielleicht nicht so das Geeignete. Sonst ist es auf jeden Fall ein sehr schöner und sehr zukunftsträchtiger Beruf.

Jetzt bewerben!

Auch im Jahr 2010 werden wieder Auszubildende zum Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung in Berlin gesucht. Nähere Informationen dazu könnt ihr auf der Webseite des JOBSTARTER-Projektes „goFams! Innovative Perspektiven für eine duale Ausbildung zum Fachangestellten für Markt- und Sozialforschung“ finden. Hier könnt ihr euch auch über den Beruf und die berufliche Zukunft eines FAMS informieren.

Hat sich durch die Ausbildung viel bei dir geändert?

Zeitlich ja. Unter der Woche ist es das ganz normale Berufsleben. Zwei Abende geht man vielleicht zum Sport, das war es dann. Ich finde das aber wichtig, man muss einen geregelten Arbeitsablauf und auch Alltag haben. Ansonsten bin ich ernsthafter geworden. Zwar war ich nie so der riesige Hallodri, aber ich würde schon sagen, dass ich daran gewachsen bin, weil ich jetzt einfach eine ganz andere Verantwortung habe. Man muss sich einfach an ein genaues Zeitmanagement gewöhnen.

Was hast du nach der Ausbildung vor?

Ich hoffe natürlich, dass ich übernommen werde. Ich würde gerne in dem Bereich bleiben, nach Möglichkeit auch gerne in meinem Betrieb. Ich fühle mich da sehr wohl, komme gut klar und bin voll akzeptiert. Leider ist es ja oft so: Azubi kocht, Azubi holt Kaffee, Azubi wäscht ab, Azubi kauft ein. So ist das hier nicht. Ich bin voll integriert. Das hätte ich eigentlich nie so erwartet. Deshalb freue ich mich auch, dass ich hier richtig arbeiten kann, wenn ich fertig bin.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit  "goFams!".

Teaserbild: Rainer Sturm / pixelio.de

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