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COLABO 2022

Wenn etwas für die Ewigkeit bleibt

COLABO – das steht für die Zusammenarbeit verschiedener Kunstsparten, aber auch das Vernetzen und voneinander Lernen. Um die Gewinner der COLABO bei ihrer kreativen Karriere nachhaltig zu unterstützen, wurden sie während des Production Hubs professionell gecoacht und begleitet. Wir stellen euch zwei der Coaches vor: Saskia Rienth, Expertin für Artist Branding und Mediencoach sowie den Steinhaus-Chef Torsten Wiegel.

08. December 2022 - 15:51
SPIESSER-Redakteurin Onlineredaktion.
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Onlineredaktion Offline
Beigetreten: 25.04.2009

Torsten, du hast die COLABO mitentwickelt – was ist die Idee hinter dem Projekt?

Das Konzept ist, nicht nur in einer einzelnen Kunstsparte unterwegs zu sein. Wir fanden es interessant, unterschiedliche Künste zueinander in Beziehung zu setzen und damit auch unterschiedliche Menschen zueinander zu bringen. Diese sollten mit ihrem jeweiligen Können in Musik, Tanz und Visual Art eine gemeinsame Kommunikation herstellen und dabei auch ein gemeinsames neues Produkt entwickeln.

 

Torsten bei der Drehplanbesprechung
Wie harmonieren die aktuellen Akteur:innen der COLABO miteinander?

Wir haben in diesem Jahr ein ganz tolles Team zusammen bekommen. Das merkt man im Umgang miteinander und im Prozess, wie wir zu Ergebnissen kommen. Es ist immer wieder schön zu sehen, dass die Beteiligten sich künstlerisch und auch persönlich verändern - dass sie sich öffnen, aufeinander einlassen und in kurzer Zeit wirklich zu guten gemeinsamen Ergebnissen gekommen sind. Vor allem in der Sparte Tanz haben wir zwei völlig unterschiedliche Charaktere, die aus unterschiedlichen Tanzstilen kommen. Sie haben es geschafft, in einen künstlerischen Dialog zu treten.
Den Song haben wir gemeinsam in der gesamten Crew ausgewählt. Ich glaube, dass alle voneinander, übereinander und auch über sich selbst viel gelernt haben.

Weshalb sollten Newcomer-Künstler:innen die COLABO nutzen?

Es gibt ein professionelles Coaching-Team, das alle erstmal in ihrer Kunst unterstützt. Wir ermitteln gemeinsam, wie man sich als Künstler:in positionieren kann. Wir beraten dabei, wie man sich selbst vermarkten kann. Dank des Produktionsbudgets können die Künstler:innen dem Projekt ausreichend Zeit und Ressourcen widmen. Die COLABO eignet sich vor allem für junge Menschen, die professionell in den künstlerischen Bereich einsteigen möchten.

Saskia, was ist deine Aufgabe als Coach bei der COLABO?

Ich helfe Kunstschaffenden, ihr Profil zu schärfen und authentisch nach außen auftreten zu können. In der COLABO ging es darum, verschiedene Kunstschaffende zusammenzubringen, die sich an einem Projekt austoben und entsprechend entfalten können. Ich musste sicherstellen, dass sich die drei verschiedenen Projektgruppen in ihrer Ausrichtung treu bleiben, sich gleichzeitig aber ins Projekt einbringen und dadurch mehr als einfach nur drei Parteien sind, die zusammenarbeiten. Nur so entsteht etwas Neues, man inspiriert sich gegenseitig und wächst zusammen über das Projekt hinaus.

Welche Schwerpunkte hatte das Coaching mit Robert, dem Visual Artist?
 

Saskia Rienth hilft Künstler:innen, ihr Profil zu schärfen

Bei Robert ging es darum, wie er mit seiner Visual Art ein Publikum sowie Auftraggeber:innen erreichen kann, die ihn dann entsprechend buchen. Wir haben sein Profil geschärft, damit er von potentiellen Kund:innen gefunden wird und sein Können besser sichtbar macht.
Mit dem erstellten Profil lassen sich dann der passende Markt und potenzielle Auftraggeber:innen ermitteln. Wir haben auch darüber gesprochen, welche Überschneidung zwischen seiner künstlerischen und der musikalischen Tätigkeit besteht und wie es gelingt, diese Ausdrucksformen miteinander zu verbinden.
Bei ein paar der Themen war sich Robert anfangs tatsächlich noch ganz unklar und durfte sich noch ein paar Gedanken machen, wie er da eigentlich vorgehen will. Es gab also einen Klärungsprozess, der ihm viel gebracht hat, weil er nun genauer weiß, wo sein Platz sein könnte und worauf er Lust hat.

Wie gestaltet sich das Coaching mit der Band Milonaut? Von dir kam die Idee, dass Linus auch im Musikvideo zu sehen sein soll...

(lacht) Ich glaube, damit habe ich den ganzen Drehplan ein bisschen überrumpelt. Bei meiner Arbeit können echt immer wieder Sachen rauskommen, die nochmal was umwerfen. Aber nicht, weil ich sie einfach mal reinschmeiße, sondern weil ich Probleme an die Oberfläche hole, die vielleicht vorher nicht gesehen wurden. Bei Milonaut stellte sich heraus, dass die Band eine Doppelspitze hat und dass sie eigentlich zu zweit nach außen auftreten möchten. Ergo sollten die beiden auch beim Musikvideo im Mittelpunkt stehen.
Für Linus war vor allem die Frage wichtig, wie er sich als Person in der Musik auch künstlerisch inszenieren möchte. Also, wieso ist man auch als Künstler eine Ausdrucksform? An seinem Keyboard ist Linus häufig schwer sichtbar. Deswegen habe ich ihm empfohlen, hinter dem Keyboard auffälliger zu sein und sich ein bisschen mit dem eigenen Ausdruck auszutoben. Das Wichtigste ist, dass jeder das macht, womit er sich wohlfühlt.

 

Linus von Milonaut bei der Probe mit den Tänzer:innen Renan und Joanna

 

Wie läuft so ein Coaching ab?

Ich stelle erstmal eigentlich nur Fragen. Im Laufe der Jahre habe ich einen Fragenkatalog entwickelt, der sehr viele Bereiche abdeckt und ganz viel zutage fördert. Wir bringen die Antworten auf ein großes Blatt Papier, hauptsächlich in Form von Adjektiven. Daraus bildet sich dann unsere Regieanweisung. Also, was wir bewirken wollen, wofür die Künstler:innen stehen, was ihnen wichtig ist und welchen Eindruck sie erzeugen wollen. Diese Situation kann sehr spannend sein, denn manchmal hören Menschen zum ersten Mal die Bedürfnisse der anderen. Sowas kann potenzielle Konflikte oder Meinungsunterschiede mit sich ziehen – diese Konflikte sind aber ganz wichtig. Viele Bands machen den Fehler, sich einheitlich zu positionieren, auch wenn die Band eigentlich aus einzelnen Persönlichkeiten besteht, die verschiedene Einflüsse mit in die Band reinbringen. Es geht vielmehr darum, diese Gleichmacherei zu lösen und die einzelnen Individuen freizulegen, sodass sie sich wirklich entfalten können.

Welches Potenzial siehst du in dieser Produktion des COLABO Musikvideos?

Das Spannende an der COLABO ist, dass Menschen aufeinandertreffen, die sich mitunter vorher gar nicht kannten. Das bedeutet, dass man aus seiner Komfortzone raus geht und tatsächlich ausprobiert, was daraus entstehen kann.
Künstlerisch ist das total spannend und hat ein bisschen einen “Experimentiercharakter”. Wenn man mutig und offen an die Sache rangeht, stellt sich immer noch die Frage, was am Ende entsteht – so traut man sich mal, was auszuleben.
Ein Musikvideo hat den Vorteil, dass wir es jederzeit angucken können. Für ein Konzert muss ich eine Karte kaufen, hinfahren und physisch am Start sein. Ein Musikvideo kann ich mir auf dem Weg zur Arbeit angucken, auf dem Sofa, also jederzeit.

Die COLABO von Visual Artist Robert, der Band Milonaut und den Tänzer:innen Joanna und Renan ist sehr spannend. Es entsteht etwas Neues, was aber eben auch für die Ewigkeit bleibt und einen neuen Blick auf die Künstler:innen aufzeigt.

 

Text: Frieda Rahn
Fotos: Alexander Goldhammer, Laura Russ 

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