Ich mache eine duale Ausbildung, bin deshalb jede Woche vier Tage bei Volkswagen in der Berufsausbildung und einen Tag in der Berufsschule.
Als angehende Elektronikerin für Automatisierungstechnik lerne ich all das, was man mit Strom macht: wie man Anlagen installiert und programmiert, Roboter steuert, Leuchten montiert, Bauteile auf Platinen lötet und Schaltkreise entwickelt und erstellt. Elektroniker für Automatisierungstechnik installieren auch elektro-pneumatische Antriebssysteme, die mit Druckluft arbeiten. Wenn zum Beispiel ein falsches Bauteil auf dem Förderband liegt, erkennt ein Sensor das, schickt einen elektrischen Impuls und ein Vakuumsauger hebt das Teil vom Band.
"Anlagen möglichst selbständig machen"
Schaltpläne zu lesen ist ein wichtiger Teil der Ausbildung und des Berufs. Nur so kann ich wissen, was welche Maschine tun wird: Blinkt eine Leuchte, weil jemand auf den Not-Aus-Schalter gedrückt hat oder weil eine andere Störung vorliegt? Wer die Pläne versteht, weiß es. Im Prinzip bedeutet Automatisierungstechnik nichts anderes, als Anlagen möglichst selbständig zu machen.
Technik steckt in vielen Dingen, die uns umgeben: Flachbildschirme, Navigationsgeräte, Handys. Der Bedarf an Technikern ist dementsprechend hoch und wächst: 14.500 freie Stellen meldet die Arbeitsagentur. Das liegt auch daran, dass die Studentenzahlen in technischen Fächern in den Neunzigern gesunken sind und viele Ingenieure in den nächsten Jahren in Rente gehen. Allerdings ist die Situation nicht in allen technischen Berufsgruppen gleich. Die alten Rollenbilder halten sich noch recht gut: Bei den Architekten und Bauingenieuren sind 25 Prozent Frauen, bei den Maschinenbauern und Elektroingenieuren sind es nur fünf Prozent.
Technik-Berufe
Extruderführer – bedienen Maschinen, die Kunststoff unter Hitze in Formen gießen. Sie warten die Geräte und kontrollieren die Qualität.
Glasapparatebauer – fertigen nach technischen Zeichnungen mit Tischbrennern und Handgebläse Glasinstrumente und Reagenzgläser, die in Industrie, Forschung und von Ärzten verwendet werden.
Industrieelektriker – montieren elektrische Anlagen, verbinden sie mit elektronischen und mechanischen Bauteilen und überprüfen deren Sicherheit.
Chirurgiemechaniker – stellen Implantate, Operationsbesteck und Endoskope her. Beim Bau dieser Präzisionsinstrumente verbinden sie mechanische, optische und elektronische Bauteile.
Teilezurichter – bearbeiten Metall zu Rohren, Blechen und Profilen, zum Beispiel für Fensterrahmen oder Heizungen. Sie fräsen, schweißen, bohren und setzen die Teile zusammen.
Noch mehr Technikberufe – Anlagenmechaniker, Baugeräteführer, Bauwerksabdichter, Bergvermessungstechniker, Böttcher, Brenner, Drahtzieher, Energieberater, Ewerführer, Fachlagerist, Fahrzeuginnenausstatter, Flachglasmechaniker, Fluggerätemechaniker, Fräser, Gerüstbauer, Ingenieur für Papiertechnik, Kabeljungwerker, Lacklaborant, Landmaschinenmechanikermeister, Leichtflugzeugbauer, Luftverkehrskaufmann, Maschinenzusammensetzer, Mechatroniker für Kältetechnik, Orthopädiemechaniker, Technischer Zeichner, Vermessungstechniker, Verpackungsmittelmechaniker, Vulkaniseur
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Ausführliche Berufsportraits findet ihr unter www.berufenet.arbeitsagentur.de
Redaktion: Jörg Flachowsky, Robert Kaak, Claudia Flach
Fotos: Said Burg, Frank Grätz, Torsten Hönig, Matthias Popp, Jan Wilken
Grafische Umsetzung: Ronny Pietsch, Maik Wankmüller
@mint