Vanessa, was machst du morgens nach dem Aufstehen als erstes?
Ich hab seit einem Jahr eine neue Routine: Ich meditiere früh. Da ich ein hektischer Mensch bin, kann ich so runterkommen. Außerdem hilft mir das Meditieren, mich auf Dinge außerhalb des Sports zu fokussieren.
Du bist Featured Athlete. Was bedeutet das?
Ich bin Featured Athlete und Vorzeige-Athletin. Bei Freeletics Bodyweight trainiert man ausschließlich mit dem eigenen Körpergewicht. Freeletics ist der motivierendste Weg, schnell tolle Ergebnisse zu erzielen. Ich bin in der App eine von fünf Featured Athletes, das heißt, wenn man sich die App runterlädt, folgt man mir. Ich habe mehr als sieben Millionen Follower. Die sehen, wie ich trainiere, welche Workouts ich in welcher Zeit mache. So versuche ich, andere Leute anzuspornen.
Wem würdet du Freeletics empfehlen?
An sich würde ich es den Leuten empfehlen, die etwas verändern und sportlicher werden wollen. Ich selbst habe mich sehr entwickelt, bin viel disziplinierter und ehrlicher zu mir selbst geworden. Freeletics ist anstrengend, egal was man macht. Aber wir wissen, dass wenn man etwas erreichen oder verändern will, es auch machmal anstrengend sein muss, damit etwas passiert. Nur weil etwas anstrengend ist, heißt das nicht gleichzeitig, dass es schlecht ist.
Die Übungen sind sehr anstrengend und anspruchsvoll. Worauf muss ich achten, wenn ich von jetzt auf gleich mit dem Training beginnen will?
Bei Freeletics macht man zu Beginn einen Fitness-Test mit kleinen Übungen. So kann man sich auf das eigene Körpergewicht einstellen. Dann schaut man sich die Videos an und versucht das nachzumachen. Es wird nicht von Anfang an perfekt sein, aber das ist mit allem so. Auch ich werde nicht sofort in einer neuen Sportart super.
Wie so ein Workout mit Vanessa aussieht, durfte die 9a der Oberschule Hodenhagen erfahren. Die Sportstunde mit der Featured Athlete hat den Schülern die Schweißperlen auf die Stirn getrieben – für einen gesunden Körper.
Was sind deine Lieblingsübungen und auf welche hast du keine Lust?
Es gibt kein Workout, das ich nicht mag. Es gibt zwar Dinge, in denen ich nicht gut bin. Aber ich habe gelernt, nicht darüber nachzudenken. Ich habe eine sehr gute Beinmuskulatur, weshalb mir Squats sehr leicht fallen. Ich bin nicht so stark in Klimmzügen und Pushups, aber ich bin davon überzeugt, auch darin besser zu werden, wenn ich weiter an den Übungen arbeite.
Wie bist du damals zu diesem Sport gekommen?
Über Freunde. Mir wurde damals gesagt, es ist ein toller Sport, den man super in der Gruppe machen kann und obwohl es anstrengend ist, macht es sehr viel Spaß. Ich habe im Juni 2012 angefangen und seitdem nicht mehr aufgehört. Davor habe ich auch schon viele Sportarten gemacht, aber bei keiner bin ich so hängen geblieben.
Wie oft trainierst du und woher nimmst du deine Motivation?
Ich trainiere vier- bis fünf Mal die Woche. Wenn ich drei Tage lang nichts mache, ist das auch kein Weltuntergang. Aber ich habe den Drang, etwas zu machen, auch wenn es nur eine Runde Joggen ist. Meine Motivation ziehe ich aus mir selbst, da ich es schon weit geschafft habe. Und zu sehen, dass da immer noch mehr geht, ist Motivation genug.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, sich am besten jeden Tag mindestens eine halbe Stunde zu bewegen. Wie kann ich Sport in meinen Alltag neben der Schule oder Uni integrieren?
Es heißt nicht, 30 Minuten Vollgas geben, sondern öfters die Treppe zu nehmen, mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren oder nach dem Aufstehen den Körper mit ein paar Situps und Liegestützen wach zubekommen. Sich zu bewegen bedeutet auch, Muskulatur aufzubauen, die unseren Körper unterstützt und beschützt. Außerdem kann ich mit Bewegung Stress abbauen, den Kopf frei kriegen und damit manchen Krankheiten vorbeugen. Und das kann ich überall und jederzeit.
Viele beneiden dich um deinen Körper, du hast immerhin ein Sixpack. Was sind deine nächsten Ziele?
Ich habe viele Ziele. Eins davon ist, den Männerspagat zu können. Außerdem würde ich gern den Handstand eine Minute lang halten können und als nächstes 15 Klimmzüge schaffen. Mir geht es nicht um mein Aussehen und ob ich ein Sixpack habe oder nicht. Mir geht es darum, dass ich bestimmte Sachen können will. Das Sixpack war eher ein netter Nebeneffekt.
Also dir geht es nicht um ein Schönheitsideal?
Richtig. Natürlich denke ich manchmal, ich würde gern so aussehen wie irgendein Model. Aber das werde ich nie, weil ich einen ganz anderen Körper habe. Wenn man an sich selbst arbeitet, wird man auch merken, wie viel Potential in einem steckt und was man alles schaffen kann. Ich habe schon so oft gehört: „Ich kann das nicht“ oder „das schaffe ich nie“. Wenn man aber dran bleibt und sich nicht von ein paar Fehlversuchen abschrecken lässt, kann man fast alles schaffen.
Wie würdest du junge Menschen motivieren, um sie von der Couch hoch und zum Sport zu bringen?
Man darf nie vergessen: Man kann es nur nicht, wenn man es gar nicht erst versucht hat. Wichtig ist, dass in jedem einzelnen so viel Potential steckt, das nur darauf wartet, geweckt zu werden und umso früher man Sport und Bewegung in seinen Alltag intrigiert, desto besser. Sucht euch etwas, das ihr probieren wollt. Es kann nichts Schlimmes passieren, aber dafür etwas Gutes: Ihr und euer Körper verändert euch zum Positiven. Und das ist toll.
Interview: Victoria Gütter
Foto: Jakub Kalizsewski
Dieser Beitrag entstand in Zusammenarbeit mit der Deutschen Krebshilfe.