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Junge Klimaretter

Die Zwillinge Niklas (links) und Sebastian Nürnberg, 19, haben für Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz ein Konzept entwickelt, das die Klimaerwärmung minimiert und damit bei „Jugend forscht“ abgeräumt.

02. September 2013 - 11:42
SPIESSER-AutorIn blickpunkt _wechsel.
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blickpunkt _wechsel Offline
Beigetreten: 28.08.2013

Wie kommt man mit 19 Jahren auf die Idee, das Klima der Heimatstadt verändern zu wollen?

Bad Kreuznach ist eine Kurstadt. Momentan sieht es hier leider gar nicht nach Erholungsort aus. Das Industriegebiet vergrößert sich rasant, Straßen werden gebaut, Schadstoffe abgegeben – unsere Stadt heizt sich auf. Wir finden, dass das so nicht geht. Unser Lehrer hat uns unterstützt, Bad Kreuznach zu verändern. So haben wir unser Konzept zum Thema unserer Facharbeit gemacht. Vor anderthalb Jahren haben wir sie geschrieben, beim Wettbewerb „Jugend forscht“ eingereicht – und gewonnen!

Energ(et)ischer Wandel

In Zukunft soll aus unseren Steckdosen kein Strom mehr aus Atomkraftwerken kommen. Nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima entschied sich die Bundesregierung für eine komplette Umstrukturierung der Energiepolitik. Am 30. Juni 2011 stimmte der Bundestag mit großer Mehrheit für den Atomausstieg. Das Gesetz trat im August 2011 in Kraft. Bis 2022 soll in allen deutschen Kernkraftwerken das Licht ausgehen. Außerdem wurden noch sechs weitere Gesetze beschlossen, um den Energiewandel in Deutschland zu beschleunigen und die erneuerbaren Energien wie Wind oder Wasserkraft zu fördern.

Ihr habt Temperaturen gemessen, Wärmebilder erstellt und damit Folgen für die Klimaverbesserung der Stadt und Hausbauveränderungen entdeckt. Worauf kommt es an?

Luftschneisen wären super. Das sind Straßen, die eine Luftzirkulation in der Stadt möglich machen. Wie Häuser gebaut und angeordnet sind, ist auch wichtig: Mit einem Modellhaus haben wir herausgefunden, dass es auf den Anstrich der Außenwand ankommt. Je nach Reflexion beeinflusst dieser, wie sich das Haus erwärmt. Außerdem sind viele Grünflächen gut. Mit Dachbegrünung beispielsweise kühlt sich das Haus schneller wieder ab. Das kann die Luftqualität zusätzlich verbessern.

Das Klima ist überall anders. Welche Faktoren verändern das Klima einer Stadt?

Ein großes Problem für das Klima sind die Industriegebiete: Viele Betriebe geben Wärme und Schadstoffe ab, die sich negativ auf umliegende Ländereien und die Stadt auswirken. Außerdem wird oft mit wärmespeichernden Baustoffen zu eng und hoch gebaut. Eng aneinander stehende Mehrfamilienhäuser speichern in den Lücken zwischen ihnen die Wärme, die nicht entweichen kann. Auch die Wärme von Haushalten ist für eine steigende Temperatur der Städte verantwortlich.

Wollt ihr euer Konzept in die Tat umsetzen? Was wünscht ihr euch für das Klima in anderen Städten?

Der Stadtrat hat uns zu einer Sitzung in unserer Heimatstadt eingeladen. Dort diskutieren wir über zukünftige Vorgehensweisen, um das Klima in Bad Kreuznach zu verbessern. Außerdem organisiert unsere alte Schule eine AG zu unserem Thema, um noch bessere und vielseitigere Ideen zu finden. Unseren Plan haben wir noch nicht komplett in die Tat umgesetzt. Begrünte Dächer wären eine tolle Sache für das Klima in anderen Städten.

 

Text: Lena Heling
Foto: Jugend forscht

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