Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert hat nach dem Bundespräsidenten das protokollarisch zweithöchste Amt inne. Anne Juliane, 22, hat ihn zur Wahl und dem Wählen mit 16 interviewt.
02. September 2013 - 11:46 SPIESSER-Autorin JuliANNE.
Wenn Sie zurückdenken: Ist Ihnen Ihre erste Wahl leicht gefallen?
Meine erste Wahl ist mir nicht schwer gefallen. Für mich war Wählen eine Selbstverständlichkeit. Seither habe ich keine Wahl verpasst.
Mit nur knapp 60 Prozent hatten die 21- bis 24-Jährigen bei der Bundestagswahl 2009 die niedrigste Wahlbeteiligung aller Altersgruppen. Warum?
Gerade die jungen Wähler machen im Vergleich zu den älteren Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht zögerlicher Gebrauch. Ich denke, dass viele Erstwähler unsicher sind, wem sie ihre Stimme geben sollen. Schließlich haben sie sich noch nicht jahrelang mit Politik, Parteien und deren Programmen beschäftigt. Aus dem Grund finde ich diesen messbaren Unterschied zwischen Jungwählern auf der einen und älterer Wählerschaft auf der anderen Seite erklärlich und nicht Besorgnis erregend.
Warum ist es wichtig, dass junge Menschen wählen gehen?
Die meisten Menschen auf der Welt haben nicht den Hauch einer Chance zu entscheiden, von wem sie regiert werden. Auch wir hatten diese Möglichkeit nicht immer. Das Wählen ist das Königsrecht eines jeden Staatsbürgers – und das sollte man wahrnehmen.
Was halten Sie von der Überlegung, das Wahlalter auf 16 Jahre zu senken?
Nicht viel. Der Vorschlag ist gut gemeint, aber nicht gut durchdacht. Warum ausgerechnet mit 16 und nicht mit 15 oder 17 Jahren? Für keine dieser Altersgrenzen gibt es eine überzeugende Begründung – auch nicht für das 18. Lebensjahr. Bisher gab es einen Zusammenhang zwischen der Volljährigkeit und den sich daraus ergebenden Rechten und Pflichten eines gleichberechtigten, mündigen Staatsbürgers. Daran würde ich gern festhalten. Außerdem kann ich mir vorstellen, dass die Verunsicherung bei Jung- und Erstwählern auch bei 15-, 16- und 17-Jährigen vorhanden ist.
Sollten Bürger zur Wahl gezwungen werden? Was halten Sie von einer Wahlpflicht?
Bürger sollten nicht gezwungen werden, wählen zu gehen. Auch eine geringe Wahlbeteiligung enthält eine Botschaft – und die gäbe es nicht, wenn alle rechtlich verpflichtet werden, wählen zu gehen.
Sie sind nicht nur Bundestagspräsident, sondern auch Abgeordneter: Wie gehen Sie im Wahlkreis auf Stimmenfang?
Ich bemühe mich, in meinem Wahlkreis präsent zu sein. So gibt es Straßen- und Podiumsdiskussionen in Vereinen, Verbänden und Schulen. Früher hatte ich mehr Zeit für den Wahlkreis und habe sehr viele Hausbesuche gemacht. Heute nutze ich zeitliche Lücken und mache das immer noch gern.
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