Diese Frage habe ich mir neulich im Ethik-Unterricht auch gestellt, als wir über das Gewissen eines Menschen gesprochen haben. Unsere Lehrerin zeigte uns einen Filmausschnitt, welcher ein sehr interessantes Experiment veranschaulichte: Das Milgram-Experiment. Es wurde 1962 das erste Mal vom gleichnamigen Psychologe durchgeführt und diente der Forschung. Man wollte herausfinden, inwieweit Menschen Anderen gehorchen, auch wenn sie dabei gegen ihr Gewissen handeln. Dazu wurde eine Zeitungsannonce aufgegeben, in der man nach freiwilligen Testpersonen suchte.
06. December 2016 - 14:47 von SPIESSER-AutorIn Story-Julez.
Diese Frage habe ich mir neulich im Ethik-Unterricht auch gestellt, als wir über das Gewissen eines Menschen gesprochen haben. Unsere Lehrerin zeigte uns einen Filmausschnitt, welcher ein sehr interessantes Experiment veranschaulichte: Das Milgram-Experiment. Es wurde 1962 das erste Mal vom gleichnamigen Psychologe durchgeführt und diente der Forschung. Man wollte herausfinden, inwieweit Menschen Anderen gehorchen, auch wenn sie dabei gegen ihr Gewissen handeln. Dazu wurde eine Zeitungsannonce aufgegeben, in der man nach freiwilligen Testpersonen suchte. Allerdings wurde den Leuten nicht erzählt, was das eigentliche Ziel des Experiments war. Sie wussten nur, dass für den Test ein Schüler, ein Lehrer sowie ein Versuchsleiter benötigt wurden. Durch eine absichtliche Manipulation der Auslosung erhielten alle Testpersonen die Rolle des Lehrers. Den Part des Schülers übernahm jedes Mal ein Schauspieler, der in alles eingeweiht war. Lehrer und Schüler wurden nun jeweils in einen Raum geführt, die nebeneinander lagen und zusätzlich durch Lautsprecher verbunden waren. Während des Experiments musste der Schüler Fragen beantworten und der Lehrer sollte ihm bei jedem Fehler Stromschläge verpassen, deren Stärke sich von Mal zu Mal erhöhte. Die Reaktionen auf die natürlich nur vorgetäuschten Stromstöße hatten die Schauspieler vorher gut eingeübt, zum Beispiel die immer lauter werdenden Schmerzensschreie ab 120 Volt. Der Versuchsleiter befand sich im gleichen Raum wie der Lehrer und redete beruhigend auf ihn ein, falls dieser das Experiment abbrechen wollte. Und das kam bei fast allen Versuchspersonen vor. Sie hatten starke Gewissenskonflikte und einige reagierten sogar mit Zittern bis hin zu starken Krämpfen auf diese stressige Situation. Dennoch führte mehr als die Hälfte aller Lehrer das Experiment bis zum Schluss durch, alle gingen über die 300 Volt Marke. Milgram erhielt für dieses Experiment häufig Kritik, womit wir wieder bei meiner Frage wären. Darf man einen Menschen wirklich so einer großen psychischen Belastung aussetzen? Oft hört man darauf die Antwort: „Das ist alles nur im Dienste der Wissenschaft!“ Aber wer legt die Grenze zwischen Wissenschaft und Psycho-Spielchen fest? Gibt es überhaupt eine? Wer erlaubt den Wissenschaftlern so mit der Psyche anderer Menschen zu spielen? Ich bin der Meinung, dass wissenschaftliche Versuche keine dauerhaften Schäden bei den Menschen hinterlassen dürfen, also beispielsweise Albträume und Traumata. Die Forscher sollten mehr Rücksicht auf die Testpersonen nehmen und sie nicht wie Versuchskaninchen behandeln. Daher finde ich, dass Milgram mit seinem Versuch zu weit gegangen ist. Er wollte eindeutige Ergebnisse, schon klar. Aber gibt es dafür nicht auch andere Wege? Meine Freunde und ich haben in den Pausen auch lange darüber diskutiert und einige meinten, sie würden das Experiment gern selbst ausprobieren, weil sie wissen wollen, wie belastbar ihre eigene Psyche ist. Natürlich ist das ein interessanter Gedankengang, aber man muss sich auch bewusst sein, welche Folgen so ein Experiment haben kann… Ich hoffe ich konnte euch damit ein bisschen zum Denken anregen und ich freue mich auf Rückmeldungen zu diesem Text. Eure Julia
Dir gefällt dieser Artikel?
auf Facebook teilen auf WhatsApp teilen auf Twitter teilen auf Google+ teilen
Eigentlich fing alles ganz anders an – nämlich auf der 69. young leaders Akademie in Paderborn vom 20.-25.10.2020 für engagierte junge Menschen – aber am Ende ging ich mich vielen neuen Eindrücken über das THW nach Hause. Die young leaders Akademie ist ein Angebot für
Viktor W. (28) ist Geschichtsstudierender an der Uni Münster und ein sogenannter Russlanddeutscher. Das heißt, seine Familie brach vor weit über hundert Jahren in Richtung Russland auf, in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Vor mittlerweile fast dreißig Jahren wollte Viktors Vater
Die Wahlerfolge der AfD wurde oft durch die sogenannten "Globalisierungsverlierer" erklärt, die sich aus Protest von den etablierten Parteien abwenden. Diese Argumentationsweise ist jedoch nicht nur empirisch nicht belegt, sondern blendet zentrale Faktoren der Wahlerfolge aus und spielt der AfD somit in die Karten.
Früher hatte die Welt des Kriegsjournalismus fast schon etwas Romantisches. Ernest Hemmingway verarbeitete seine Zeit im Spanischen Bürgerkrieg in seinem Roman „In einem anderen Land“. Während des zweiten Weltkrieges gehörten die Journalisten ebenso an die Front, wie die
Alles, was die Weltenlenker*innen heute entscheiden, wird richtungsweisend sein für unser zukünftiges Leben auf diesem Planeten. Wir müssen uns fragen: In was für einer Welt wollen wir leben? Welche Rolle soll die EU dabei spielen, wenn Staaten wie die USA und China vor allem nationale
Warum ein Tag noch lange nicht genug ist!
Zehntausende Schüler folgten dem Vorbild der schwedischen Dauer-Klima- Streikerin, die sitzend ihre Wut demonstrierte, und gehen jeden Freitag in den Städten dieser Welt auf die Straße, um für ihre Zukunft zu kämpfen.
Aber nicht sie
User Paul Nähring gibt mit diesem Gastbeitrag ein paar Nachhilfestunden in Sachen Geschichte, der Rolle der Jugend in dieser und über ihre Bedeutung für die Gesellschaft. #FridaysForFuture
Kostenfreie Sommercamps, die euch zu Gaming Designern und Fontane-Kennern machen.
Ihr wolltet schon immer wissen wie Computerspiele entstehen? Ihr interessiert euch für das kreative Schreiben von Geschichten? Euch fasziniert das Erstellen von witzigen, fiesen oder heldenhaften Charakteren?
Das National Model United Nations (NMUN) in New York City ist die weltweit bedeutendste Simulation der Vereinten Nationen, die jedes Jahr mehrere tausend engagierte Studentinnen und Studenten aus aller Welt in die Millionenmetropole an der Ostküste der USA lockt. In Delegationen organisiert, vertreten
Ein Bericht von Gastautor Felix Kaminski (22) über die Global Goals Aktionstage 2019 und junge Menschen, die Untätigkeit in der Klimapolitik nicht länger hinnehmen wollen. Seine Überzeugung: Es ist unsere Zukunft, die bedroht ist, wenn wir die Nachhaltigkeitsziele nicht erreichen.
Die Universität BTU Cottbus-Senftenberg bietet viele interessante Studiengänge und über 70 verschiedene Sportarten für Ihre Studierenden an. Auch viele internationale Studentinnen und Studenten lernen und leben hier zusammen. In Vielen Bereichen ist die BTU Cottbus-Senftenberg
Ich bin mehrmals aus Fenstern im 7. Stock gesprungen,
woraus ein Musikvideo zu meinem Song LIMITS entstanden ist:
https://youtu.be/dc3EW7fgqk8
Bei meinem letzten Sturz fiel ich in Kunst hinein:
[Bild:1]
Viel Spaß
mxk
Ihr habt Lust, richtig SPIESSIGE Inhalte mit uns zusammen zu organisieren und zu produzieren? Ihr habt Lust, mehr über Print- /Online- und Video-Content zu erfahren? Dann bewerbt euch für das SPIESSER-Medien-Camp in Dresden, das wir im August 2018 in Kooperation mit ausbildung.de anbieten!
Seit Jahrtausenden glauben wir Menschen an Dinge, die noch nicht bewiesen wurden. Gott, der Weihnachtsmann, der Humor Mario Barths oder die politische Überzeugung Angela Merkels, sind nur einige Beispiele. In dieser Abhandlung möchte ich mich nun mit weiteren Dingen beschäftigen, an die
Eine Million Menschen vor der Tür – ok, Flüchtlingskrise. „Draußen vor der Tür“ – ok, Wolfgang Borcherts Drama von 1949. Was hat das denn miteinander zu tun? Lasst es mich euch erklären.
Es ist schon schlimm, wenn ich Fotos sehe. Besonders eklig wird es, wenn ich diese Krabbeldinger im Fernsehen vorgesetzt bekomme. Wenn die achtbeinigen Ungeheuer aber durch mein Wohnzimmer huschen, dann ist mein Tag gelaufen!
„Wir wollen Veränderung!“ „Lahme Entenregierung!“ Solche mürrischen Stimmen werden immer häufiger laut, während die Uhr unaufhörlich Richtung Stunde Null der Bundestagswahlen 2017 am 24. September tickt. Anstatt sich, wie in den vorigen Jahren, von einer
Bunte Demonstrationen und brennende Barrikaden. Beim G20-Gipfel in Hamburg hat sich Protest von seiner besten und seiner schlimmsten Seite gezeigt. SPIESSER-Autor Samuel war für euch mit seiner Kamera mittendrin im Getümmel. Hier findet ihr seine eindrücklichsten Bilder.
Der SPIESSER ist euer treuer Begleiter in jeder Pause? Oder ist euch das gelb-blaue Jugendmagazin noch nie aufgefallen? Ihr seid zwischen 15 und 17 Jahre alt und habt Lust, das kreative Treiben in einer Redaktion kennenzulernen? Dann laden wir euch ein, in einem Sommerworkshop mit uns zusammen den SPIESSER
„Elle parle anglais!“ („Sie spricht englisch!“) oder „Mais elle est allemande!“ („aber sie ist doch deutsch!“) sind Sätze die ich in Diskussionen zwischen französischen Schülern über mich und meine prinzipiell liebste Sprache oft zu hören bekam.
Nach langem Streit sind Sido und Bushido nun ein Herz und eine Seele. Zum Beweis haben sie gemeinsam das Album „23“ produziert. SPIESSER-Autorin Franka reichte das nicht: Sie traf die beiden zum Pärchenspiel, dem sogenannten „Eignungstest für die Ehe“...
David Guetta ist aus der DJ-Szene nicht mehr wegzudenken. Jens war für euch bei einem seiner Konzerte und hat mit dem DJ-Phänomen über seine Fans, die Arbeit und Hobbies gesprochen.
Du hast Freude am Schreiben, Fotografieren und an der Videoproduktion? Du bist kreativ, neugierig und verlässlich? Dann werde doch freier Mitarbeiter fürs Heft, SPIESSER.de, für unsere Sonderpublikationen oder gleich für alle zusammen!