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Brief an... die Wehrpflicht

Sehr geehrter Herr Wehrpflicht, Ich möchte Ihnen zunächst zu erfolgreichen 55 Jahren im Dienst meine Glückwünsche aussprechen. Ihr Kollege aus der DDR hat ja nur knapp 28 Jahre durchgehalten. Aber wie sagte man schon in der Schule so schön: „Wir fangen früher an und hören dafür später auf“.

09. May 2011 - 18:13
von SPIESSER-Autor jugendlicher Rotzer Luke.
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jugendlicher Rotzer Luke Offline
Beigetreten: 05.05.2009

Sehr geehrter Herr Wehrpflicht,
Ich möchte Ihnen zunächst zu erfolgreichen 55 Jahren im Dienst meine Glückwünsche aussprechen. Ihr Kollege aus der DDR hat ja nur knapp 28 Jahre durchgehalten. Aber wie sagte man schon in der Schule so schön: „Wir fangen früher an und hören dafür später auf“.

Leider müssen wir Sie aus Kostengründen frühzeitig aus ihrem Amt entlassen. Ihre Abteilung war in den letzten Jahren häufig der öffentlichen Diskussion ausgesetzt. Manchmal unverschuldet, durch den Mangel an Personal und Ihre beginnende Altersteilzeit, allerdings auch oft genug, durch ihr Fehlverhalten oder dem Ihrer Angestellten. Ihre einseitige Geschlechterpolitik ist mit dem heutigen Zeitgeist längst nicht mehr vereinbar und sicherlich sind uns allen noch die unschönen Ereignisse der letzten Monate gegenwärtig. Es geschahen Dinge, die nicht geschehen dürfen und es wurden Zitate benutzt, die nicht hätten benutzt werden dürfen.
Nichtsdestotrotz erinnern sich viele gern an die Zeit mit ihnen. Ja, Sie waren während ihrer Dienstzeit ein fester Bestandteil des Lebens junger Männer. Die Geschichten über Sie werden immer wieder gern gehört und brechen schnell und zuverlässig das Eis zwischen Ihren ehemaligen Mitarbeitern.
Ich für meinen Teil sehe ihren Abgang mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Sicherlich wäre eine Zeit in der Bundeswehr auch für meinen Fundus interessanter Begebenheiten eine Bereicherung gewesen, doch muss ich gestehen, dass ich mir auch einige Möglichkeiten vorstellen kann meine Zeit sinnvoller zu verbringen. Zum Beispiel indem ich die Steine von Wales zähle oder mich auf die Suche nach meinem Lieblingstier, dem amerikanischen Albinozwergfretchen, begebe.
Die Zeiten ändern sich nun mal. Was früher ein innovatives und nahezu bahnbrechendes Konzept war, ist nunmehr nichts als eine überholte Altlast. Vielen, die bei sich zu Hause jeden Tag Terroristen, kleine grüne Männchen, Moorhühner und die eigenen Freunde erschießen sind sie wohl einfach nicht mehr realistisch genug. Sie haben an den voran gegangenen Generationen sicherlich gute Arbeit geleistet, doch nun ist die Zeit gekommen den Helm an den Nagel zu hängen.
Seien sie getröstet, die Ressourcen, die durch ihre Pensionierung frei werden, können nun, nachdem ihr ehemaliger Chef sein Haargel wieder selbst bezahlen muss, sinnvoll genutzt werden. Falls ihre Entlassung auch nur ein Leben mehr rettet, so glaube ich ist die Entscheidung bereits eine richtige gewesen.
Vergessen sie nicht: Ihr Abschied muss keinesfalls ein Abschied für immer sein. Denn auch ich habe letzte Woche noch einen Brief von Ihnen erhalten mit den hoffnungsvollen Zeilen: „nach § 1 des Wehrpflichtgesetzes(WPflG) sind alle Männer, die Deutsche im Sinne des Grundgesetzes sind und ihren ständigen Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland haben, vom vollendeten 18. Lebensjahr an wehrpflichtig“
Bis dahin verbleibe ich mit Hochachtung,
Ihr jugendlicher Rotzer Luke

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Kommentare

Neun Kommentare
  • Ich bin von Natur aus aufmüpfig.^^

  • dass ich nicht mehr hinmusste! :D:D

  • Wie hab ich das denn zu verstehen?

  • ich ähm ich fands gut

  • Gut, das ist schlecht.
    Also das fehlende Feedback. Man könnte auch Rückmeldung sagen, aber das müssen wir ja keinem erzählen.

  • Na, weil man mir sagte: "Schön wäre es, wenn du schon mal einen "Brief an" schreibst - damit wir sehen können, was du kannst."
    Und jetzt krieg ich nicht mal feedback.

  • Warum schreibst du denn, wenn du weißt, dass dir dieses Thema nicht liegt?

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